Wednesday, March 25, 2009

Parteibuch Ticker Feed: 2009-02-27

Parteibuch Ticker Feed: 2009-02-27


POLITISCH KORREKT: Wie kann man nur FDP wählen?
02/27/2009 11:56 PM

Die Damen und Herren Freidemokraten bitte zum Schämen in díe Ecke. Danke.

Zum Vergleich das Ergebnis der Bundestagswahl 2005:

• CDU/CSU 35,2 Prozent
• SPD 34,2 Prozent
• FDP 9,8 Prozent
• Die Linke 8,7 Prozent
• Bündnis 90/Grüne 8,1 Prozent
• Sonstige 3,9 Prozent

Und der aktuelle DeutschlandTREND von Infratest dimap (20. Februar 2009, Fehlertoleranz 1,4 bis 3,1 Prozent) sieht so aus:

• CDU/CSU 33 Prozent
• SPD 26 Prozent
• FDP 16 Prozent
• Die Linke 11 Prozent
• Bündnis 90/Grüne 11 Prozent
• Sonstige 3 Prozent

Kommentieren

[Link] [Cache]
POLITISCH KORREKT: Das Tier im Vatikan
02/27/2009 11:56 PM

Bitte hier lang (Brechtüte nicht vergessen, Betreten der Seite auf eigene Gefahr).

Hintergrund:

Chick Publications ist ein US-amerikanischer Verlag, der von Jack T. Chick betrieben wird. Er produziert und vertreibt christliche Traktate, DVDs, VCDs, Videokassetten, Bücher und Poster. Die bekanntesten Produkte sind die Chick Tracts, kurze Comicgeschichten, die in vielen Sprachen verfügbar sind. Alle Publikationen haben offen das Ziel, Menschen zu einem Christentum puritanischer Prägung zu konvertieren. Während einige Comics Lehren wiedergeben, die in der christlichen Theologie allgemein anerkannt sind, beispielsweise die Menschwerdung Gottes, vertritt der Verlag auch radikale Ansichten, die nicht von jeder christlichen Kirche unterstützt werden. Dazu gehören zum Beispiel die Ablehnung der Freimaurerei, der Römisch-katholischen Kirche, von säkularisierten Feiertagen wie Halloween und Thanksgiving sowie von verschiedenen anderen Themen, beispielsweise Rollenspiel, Homosexualität, Evolutionstheorie (stattdessen wird Kreationismus als wahr dargestellt) oder Abtreibung.

Chick Publications hat seinen Firmensitz in Ontario (Kalifornien). […]

Die Comics behandeln Themen wie Bestrafung oder Erlösung im Jenseits, oder sie beschreiben einen Konflikt zwischen einem Christen und einem Nicht-Christen, um eine christliche Botschaft zu übermitteln. Viele Chick-Traktate enden mit einem Nicht-Christen, der konvertiert. Andere bieten einen Kontrast zwischen denen, die Jesus akzeptieren und denen, die es nicht tun. Manchmal erhält ein Konvertit Eintritt zum Himmel, in anderen werden Nicht-Christen in die Hölle verbannt. Das Urteil spricht Gott, eine hell leuchtende Person ohne Gesicht, die auf einem Thron sitzt. Häufig fordert Gott einen Engel auf, nachzuschauen, ob der Name des Betreffenden sich im Buch des Lebens befindet. Steht der Name darin, kommt der Mensch in den Himmel. Ist dem nicht so, wird er von einem Engel in den ‘Feuersee’ geworfen. Die meisten Comics enden mit einem Vorschlag für ein Gebet, das der zu konvertierende Leser nutzen soll, um Christus als Erlöser anzunehmen. Meist handelt es sich um ein einfaches Sündengebet mit der Bitte um Erlösung. In Ausgaben, die den Katholizismus, den Hinduismus, den Buddhismus, den Islam oder die Freimaurerei behandeln, enthält das Gebet eine Formulierung, um diese Religionen abzulehnen. Ebenfalls enthalten sind Empfehlungen für ein weiteres Leben als Christ.

[…]

Laut eigenen Angaben wurden bereits mehrere hundert Millionen Comics weltweit verteilt, manche davon in nahezu 100 Sprachen übersetzt.

[…]

Die Comics werden durch Kunden von Chick Publications freiwillig und kostenlos verteilt, indem sie zum Beispiel in Kirchen und öffentlichen Gebäuden, Telefonzellen, Bushaltestellen, etc. ausgelegt werden.

Ehrlich, da schämt man sich fast, Christ zu sein.

Weiterführende Links:

Hassen für die gute Sache (WORTVOGEL, 25. Februar 2009)
• Englischsprachiger Wikipedia-Eintrag zu Jack T. Chick
• Offizielle Website der Chick Publications (englisch)
• Offizielle Website der Chick Gospel Literatur (deutsch)

Kommentieren

Vielen Dank an Felsenschwein für den sachdienlichen Hinweis.

[Link] [Cache]
POLITISCH KORREKT: Absoluter Schwachsinn?
02/27/2009 11:56 PM

Text:

Absolute Unterwerfung?

‘Islam’ bedeutet ‘Unterwerfung’ und ‘Muslim’ ist der ‘der Gehorsame’, weil er sich bedingungslos dem Willen seines Gottes unterwirft, was in der Gebetshaltung zum Ausdruck kommt. Bei den ‘Niederwerfungen’ nimmt der Muslim eine Haltung ein, die der von Primaten bekannten Demutshaltung (siehe Bild) entspricht.

Doch für Westmenschen ist nicht ersichtlich, warum ein Gott, der ‘allmächtig’, ‘allwissend’ und ‘allerbarmend’ sein soll, auf eine derartige Unterwerfungsgeste Wert legt. Falls er ‘allmächtig’, ‘allwissend’ und ‘allerbarmend’ ist, dann muss er auch souverän sein. Und diesem Souverän kann es gleichgültig sein, ob seine Anbeter eine bestimmte Pose einnehmen oder nicht. Ihm wären alle Gebete recht, gleich, ob sie im Stehen, Liegen, Sitzen oder Niederknien gesprochen wurde, gleich, ob sie laut oder leise erklingen würden, gleich, welcher Sprache sich der Betende bedienen würde. Und es wäre ihm gleich, zu welcher Zeit gebetet werden würde. Wichtig wäre nur, dass der Betende mit dem Herzen dabei ist.

‘Allah’ scheint nicht sehr souverän zu sein. Oder diente diese Unterwerfung am Ende gar nicht ihm, sondern seinem Schöpfer Mohammed?

(Gastbeitrag von Yaab)


Quelle: Absolute Unterwerfung? (PI | 27. Februar 2009)

Hm, besonders souverän scheint der christliche Gott (der übrigens derselbe ist, zu dem Juden und Muslime beten) aber auch nicht zu sein:

Mehr zum Thema:

Die Hände zum Himmel (Deutschlandradio Kultur, 3. Januar 2009)

Kommentieren

Übrigens: Wer schon immer mal wissen wollte, wer sich hinter dem Pseudonym Yaab verbirgt, dem kann hier geholfen werden. Der dort gepostete Link zu Yaabs früherem Blog ist zwar nicht mehr aktuell, aber das Internet vergisst ja (fast) nichts.

Noch Fragen?

[Link] [Cache]
Protest der Bürger: Der Berg der Kreuze
02/27/2009 11:52 PM
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/search/options/YTo0OntzOjEyOiJzZWFyY2hzdHJpbmciO3M6NToiZnJvbW0iO3M6Njoic29ydGJ5IjtzOjk6InJlbGV2YW5jZSI7czo5OiJzdGFydGZyb20iO2Q6MjQwO3M6NzoibWF4aGl0cyI7czozOiIxMjAiO30/pos/246/display/11156077

Protest hat viele Formen - auch so kann er sich ausdrücken.



http://www.abendblatt.de/daten/2005/05/28/439163.html


Magischer Ort des Glaubens

Der Kreuzberg in Litauen ist eine Pilgerstätte für den Protest gegen staatliche Willkür.

Von Ekkehart Eichler

So was gibt es doch gar nicht!", ist der erste Reflex. Baff reibt man sich die Augen und zwickt sich in den Arm. Doch es hilft alles nicht: Was sich hier gut zehn Kilometer außerhalb der litauischen Industriestadt Siauliai offenbart, haut einen schlicht und einfach um: Kreuze, Kreuze und nochmals Kreuze. Große Kreuze und kleine Kreuze. Riesige Kreuze und winzige Kreuze. Prachtvolle Kreuze und schlichte Kreuze. Schwarze Kreuze, weiße Kreuze, braune Kreuze, farbige Kreuze. Kreuze aus Balken, Metall, Stoff, Plastik, Pappe.

Kreuze, die in ganzen Bündeln über anderen Kreuzen hängen und im Wind geräuschvoll knarren. Kreuze, an denen Rosenkränze hängen. Kreuze, an denen Heiligenbildchen befestigt sind. Vielleicht sogar hunderttausend müssen es sein, die eng beieinander auf dem sogenannten Berg der Kreuze stehen. Dicht bei dicht wie ein üppiges, undurchlässiges Urwaldgestrüpp. Eine wirre, wild wuchernde Gemengelage, die nur über eine Treppe und über schmale Schneisen am Hang für Besucher begehbar wird.

Inschriften verraten die Herkunft etlicher Exemplare: Mexikaner, Norweger, Kanadier haben sich hier unter vielen anderen verewigt. Lettische, estnische, polnische Inschriften gibt es wie auch vereinzelt russische - orthodoxe Kreuze. Ausgewanderte amerikanische Litauer brachten ihrem Heimatland Kreuze, aber auch Kolchosen oder Fabrikkollektive. Manche Kreuze tragen Widmungen für in Sibirien verschollene Angehörige. Ein Deutscher bittet mit einem vergoldeten Davidstern um Vergebung für den Holocaust.

Für das katholische Litauen war der nur etwa zehn Meter hohe schlichte Doppelhügel schon immer ein magischer Ort des Glaubens und des Nationalbewußtseins, als Wallfahrts- und Gedenkort ist er einzigartig in der Welt. Chroniken zufolge begann seine Geschichte im Mittelalter, als hier eine hölzerne Festung existiert haben soll als Bastion gegen die Kreuzritter des Deutschen Ordens. Wie lange es dieses Bollwerk gab, ist nicht überliefert, aus ihren Überresten jedenfalls soll der Hügel entstanden sein, aus dem heute die Kreuze "wachsen".

Die ersten von ihnen tauchten im 19. Jahrhundert auf. Zweimal, 1831 und 1863, erhoben sich die Litauer gegen die zaristische Herrschaft, beide Male vergebens. Die Aufstände wurden blutig niedergeschlagen, die Rädelsführer auf dem Hügel hingerichtet. Die Kreuze zu ihrem Gedenken aber blieben von nun an als Zeichen des Freiheitsdrangs unübersehbar. Und bald schon wurde der Hügel zu einer nationalen Pilgerstätte, in der sich tief verwurzelte Religiosität mit stummem Protest gegen staatliche Willkür mischte. Ende des 19. Jahrhunderts war der Kreuzberg auch außerhalb des Landes bereits als Wallfahrtsort ein Begriff. Damals steckten etwa 150 Kreuze im Hügel.

Als durch den Hitler-Stalin- Pakt das Baltikum dem sowjetischen Einflußbereich zugeschlagen wurde und 1940 Truppen der Roten Armee auch in Litauen ein-marschierten, stieg die Zahl der Kreuze explosionsartig an. Der Grund: Von 1941 bis 1952 verschleppte das Sowjetsystem Abertausende Menschen nach Sibirien, wo sie unter grausamen Bedingungen jämmerlich zugrunde gingen. Schicksale, an die mit Tausenden Kreuzen erinnert wurde.

Kein Wunder also, daß der Kreuzberg den Sowjets stets ein Dorn im sozialistisch-atheistischen Auge war. 1961 wollten sie das Übel ein für allemal mit der Wurzel ausrotten; die Behörden beschlossen, das Ganze wegen "religiösem Fanatismus" mit Bulldozern niederzuwalzen. 5000 Kreuze wurden herausgerissen und verbrannt. Doch, oh Wunder, am nächsten Morgen standen mehr Kreuze da als zuvor, über Nacht eingebuddelt von mutigen Litauern. Auftakt zu einem hartnäckigen, verbissenen Krieg um die Kreuze, der fast 20 Jahre dauerte.

Der Kreuzberg in Litauen ist eine Pilgerstätte für den Protest gegen staatliche Willkür.

Zu Beginn der "Glasnost"-Zeit-rechnung reichten die Litauer eine Liste ihres zu schützenden Kultur-Erbes in Moskau ein - und schmuggelten den Berg der Kreuze listig mit hinein in diese Aufstellung. Das aber entging den schlampigen Prüfern. Als man den Fauxpas bemerkte, war es zu spät - die Sowjets hatten ganz andere Probleme. Eines davon führte 1991 zum vorerst letzten Mal dazu, daß Kreuze für Opfer des litauischen Freiheitskampfes in den Berg gesetzt wurden. Damals stürmten sowjetische Fallschirmjäger den besetzten Fernsehturm von Vilnius und erschossen 14 Menschen - ein vergeblicher Versuch, die Unabhängigkeit Litauens aufzuhalten.

Das letzte herausragende Ereignis am Berg der Kreuze liegt gerade einmal zwölf Jahre zurück. Am 7. September 1993 gab sich Papst Johannes Paul II. die Ehre und zelebrierte in einer Kapelle eine Messe. Seither gilt der Kreuzberg auch als heiliger Ort für Katholiken aus aller Welt.

Heute ist er ein Denkmal für Leiden, Liebe und Hoffnung. Noch immer werden täglich Kreuze in den Berg gesetzt mit privaten Bitten um göttlichen Beistand und persönlichen Wünschen, die aber der Legende nach nur dann in Erfüllung gehen, wenn man das Kreuz mit eigenen Händen hergestellt und mit eigenen Händen eingegraben hat. Was Karl Marx jedenfalls je gemeint haben mag, als er vom "Opium des Volkes" schrieb - hier erhält man einen überwältigenden Eindruck davon.

Eine Frage allerdings ist bis heute unbeantwortet geblieben. Wie viele Kreuze denn nun eigentlich in diesem mysteriösen Berg stecken, weiß kein Mensch ganz genau. Anfang der 90er Jahre hatten Studenten der Universität Vilnius versucht, das Geheimnis zu ergründen. Vergeblich: Bei 50 000 mußten sie aufhören - das Kreuzchaos entzog sich jeder rationalen Analyse. Für alle Gläubigen ein weiterer Beweis dafür, daß Gott mit dem Verstand allein niemals begriffen werden kann.

erschienen am 28. Mai 2005


[Link] [Cache]
Freeman: Einfach die Realität ignorieren
02/27/2009 11:12 PM
Auch eine Art sein Produkt in der heutigen Zeit zu verkaufen und die Finanzkrise zu bewältigen. Diese dänische Schuhfirma spricht die Leute an, welche keine schlechten Nachrichten hören wollen und sich die Ohren zuhalten.
[Link] [Cache]
FreiheIT-Blog: Zitat des Tages (27.02.2009)
02/27/2009 10:57 PM

“Cardinal Richelieu famously said: “If one would give me six lines written by the hand of the most honest man, I would find something in them to have him hanged.” When all your words and actions can be saved for later examination, different rules have to apply.
Society works precisely because conversation is ephemeral; because people forget, and because people don’t have to justify every word they utter.
Conversation is not the same thing as correspondence. Words uttered in haste over morning coffee, whether spoken in a coffee shop or thumbed on a BlackBerry, are not official correspondence. A data pattern indicating “terrorist tendencies” is no substitute for a real investigation. Being constantly scrutinized undermines our social norms; furthermore, it’s creepy. Privacy isn’t just about having something to hide; it’s a basic right that has enormous value to democracy, liberty, and our humanity.
We’re not going to stop the march of technology, just as we cannot un-invent the automobile or the coal furnace. We spent the industrial age relying on fossil fuels that polluted our air and transformed our climate. Now we are working to address the consequences. (While still using said fossil fuels, of course.) This time around, maybe we can be a little more proactive.
Just as we look back at the beginning of the previous century and shake our heads at how people could ignore the pollution they caused, future generations will look back at us – living in the early decades of the information age – and judge our solutions to the proliferation of data.
We must, all of us together, start discussing this major societal change and what it means. And we must work out a way to create a future that our grandchildren will be proud of.”
(Bruce Schneier, Sicherheitsexperte)

Posted in IT, Owl Content, Privacy Tagged: Daten, Datenschutz, Privatsphäre, Schneier, Zitat, Zukunft
[Link] [Cache]
SaarBreaker: Sechs Jahre Völkermord in Darfur
02/27/2009 09:55 PM

Pressemitteilung von 25.02.2009 - Gesellschaft für bedrohte Völker

Gräueltaten auf 8.500 Seiten dokumentiert - Doch Europa handelt nicht!

Göttingen, 25. Februar 2009

Zum sechsten Jahrestag des Beginns des Völkermords in Darfur hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch während einer Menschenrechtsaktion 804 Darfur-Reporte von Menschenrechts- und Hilfsorganisationen sowie den Vereinten Nationen in Berlin präsentiert. In den Berichten werden auf 8.500 Seiten Gräueltaten dokumentiert, die seit Februar 2003 im Westen des Sudan begangen wurden. Die Reporte stapelten sich unbeachtet auf den Nachttischen eines vor dem Brandenburger Tor aufgebauten Doppelbettes, in dem Doppelgänger der Bundeskanzlerin Angela Merkel und des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy lagen. “400.000 Tote in Darfur wünschen angenehme Träume”, hieß es auf einem von Sudanesen ausgerollten Transparent.

“Es fehlt in Europa nicht am Wissen um den Völkermord in Darfur, sondern am politischen Willen, ihn wirksam einzudämmen”, erklärte der GfbV- Sudanexperte Ulrich Delius. “Zwar hat der EU-Außenministerrat 29 Darfur- Erklärungen seit Februar 2003 verabschiedet, doch der versprochene Schutz der Zivilbevölkerung vor neuen Übergriffen ist ein leeres Versprechen geblieben.” Die EU gebärde sich als zahnloser Tiger gegenüber dem Sudan und nutze zudem weder ihren Einfluss auf die arabische Welt noch auf Nachbarländer wie den Tschad, um den Genozid zu stoppen. Tatenlos schaue Europa zu, wie unzureichend ausgerüstete Friedenstruppen der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union seit anderthalb Jahren dabei versagten, die Zivilbevölkerung wirksam zu schützen.

“Seit 14 Monaten bitten die Blauhelmsoldaten um Hubschrauber, doch Europa unternimmt nichts”, klagt Delius an. “Wenn die EU schon keine eigenen Helikopter zur Verfügung stellen kann, so muss sie sich zumindest bei Drittländern dafür einsetzen dies zu tun, wenn der Friedenstruppen- Einsatz nicht nur als Feigenblatt dienen soll.”

Die Lage in Darfur ist katastrophal. Mehr als 300.000 Menschen sind seit Januar 2008 vertrieben worden. 2,7 Millionen Menschen sind im Westen des Sudan auf der Flucht, Hunderttausende können nicht von Helfern versorgt werden. Auch in den Flüchtlingslagern gibt es für sie keinen wirksamen Schutz. In den letzten sechs Wochen sind die militärischen Auseinandersetzungen weiter eskaliert.

Für einen dauerhaften Frieden im Südsudan muss die EU ebenfalls deutlich mehr tun. “Wenn das im Januar 2005 unterzeichnete Friedensabkommen für den Südsudan scheitert, rückt ein Frieden für Darfur in unerreichbare Ferne”, erklärte Delius. “In den letzten Wochen hat die Gefahr eines neuen Krieges im Südsudan stetig zugenommen. Dringend muss die EU daher darauf drängen, dass das Friedensabkommen zwischen Süd- und Nordsudan endlich umgesetzt wird.”


Vielen Dank für das Abonnieren meines Feed (SaarBreaker.com)!

[Link] [Cache]
Volksaufklärung: Beiträge
02/27/2009 09:47 PM
[Link] [Cache]
murdelta: veranstaltungsreihe "Sicherheit essen Kinder auf" dieses wochenende in graz
02/27/2009 09:27 PM

Teil 1

Totale Überwachung – und warum wir uns dagegen wehren müssen
Sa 28.2., 18 Uhr, Ort: Spektral, Lendkai 45

Vortrag und Diskussion mit: Prof. Hermann Maurer TU Graz
Mit welchen Mitteln Überwachung flächendeckend Wirklichkeit wird
Handyortung, RFID-Chips, allgegenwärtige Kameras usw. , und warum bzw.
wie wir uns dagegen wehren sollen, zeigt der Vortrag von Hermann Maurer.
Der TU-Professor ist vor allem durch seine Technologiekritik, speziell
seine Kritik an Google, bekannt. Wir verschenken 50 Exemplare seines
Sci-Fi-Romans "Kampf dem großen Bruder". http://www.iicm.tugraz.at/maurer

Teil 2

Weg mit §278a! Politische Praxis und staatliche Repression
So 1.3., 18 Uhr, Ort: Sub, Kaiser-Josef-Kai 66

EineR der am 21.5.2008 verhafteten Tierrechtsaktivist_innen spricht über
ihre_seine Erfahrungen aus dreieinhalb Monaten „Häfn". Wir wollen uns
mit der Frage beschäftigen, wie politisch Aktive mit
Repressionserfahrungen umgehen können. Zusammen mit einer Person aus der
Solidaritätsgruppe wird besprochen, wie der §278a StGB die
unglaublichsten Überwachungsmaßnahmen und Repressalien gegen politisch
unbequeme gesellschaftspolitische Agitation erlaubt - ohne Nachweis
konkreter Straftaten. Als Geschenk gibts dazu eine praktische
Live-CD-ROM mit Tools zur Computersicherheit. http://www.antirep2008.tk
– http://www.basisgruppe-tierrechte.org

Teil 3

So 1.3., 20 Uhr, ebenfalls im Sub, K.-Josef-Kai 66: Solikonzert für die
§278a-Beschuldigten

Mit Downfall of Gaia downtempo crust, Hannover/Hamburg , BOREDOM
netter verwegener crust, Graz , Fargo punk/hc/trash,
Essen/Nordrhein-Westfalen .
\VeranstalterIn: Cobra - Koordination für Antirepressionsarbeit Graz
Email: cobra[at]lnxnt.org

Diese Veranstaltungsreihe wurde ermöglicht durch: Alfredo M. Bonanno,
Angela Davis, den Glauben, dass eine bessere Welt möglich ist, die Grüne
Akademie, Spektral und Sub, den KPÖ Steiermark Bildungsverein und die
Solidarität zwischen den Menschen.
[teleschirm-blog]

Tagged: 278a verfahren, graz, hermann maurer, sicherheit essen kinder auf, solikonzert, spektral, sub, tierrechtsaktivisten, veranstaltungsreihe
[Link] [Cache]
Rezension: Walter Russell Mead: Special Providence
02/27/2009 08:59 PM

Buchbesprechung

Walter Russell Mead: Special Providence -

American Foreign Policy and how it changed the World

New York 2002

380 Seiten

ISBN 978-0415935364

Am Ende der Präsidentschaft von Bill Clinton konnte das Thema Außenpolitik in den USA niemanden so richtig in Leidenschaft versetzen. Die militärischen Abenteuer am Horn von Afrika waren kläglich gescheitert. Mit den militärischen Einsätzen der US-Streitkräfte in der Bundesrepublik Jugoslawien konnte die Öffentlichkeit in den USA nicht viel anfangen. Ohne großen Plan, ohne irgendeine Grand Strategy, dümpelte der Tanker Außenpolitik ziellos in trüben Gewässern vor sich hin.

So nahmen es jedenfalls Vordenker des einflußreichen Council on Foreign Relations wahr. Einer seiner Vordenker, der in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt ist, Walter Russell Mead nämlich, schrieb in dieser Situation ein Buch, das wenige Monate nach der Amtseinführung des republikanischen Präsidenten George Walker Bush auf dem Buchmarkt erschien: “Special Providence”. Dieses Werk über die besondere Vorsehung sollte den Regierenden die Funktionsweisen und Entscheidungsmechanismen US-amerikanischer Außenpolitik erklären. Und ihnen somit aus ihrer gefühlten Richtungslosigkeit heraushelfen.

Walter Russell Mead, geboren 1952, ist beim Council on Foreign Relations fest angestellt als Senior Fellow for U.S. foreign policy. Er hatte seinen Bachelor of Arts jedoch an der Privatuni Yale in Englischer Literatur gemacht. Mead besetzt zudem einen Lehrstuhl für Politik am kleinen aber feinen New Yorker Bard College. Bei der CFR-Zeitschrift Foreign Affairs arbeitet Mead als fester Redakteur für Buchbesprechungen. Mead sympathisiert mit der Demokratischen Partei, profiliert sich aber nichtsdestoweniger beim Council eher als “Falke”. Als nämlich nach dem Ende des Kalten Krieges Francis Fukuyama das Ende der Geschichte ausrief, was bedeutete: das angloamerikanische liberale Herrschaftsmodell hat sich jetzt auf der ganzen Erde durchgesetzt, und deshalb werde es auch keine Kriege mehr geben, da übernahm Mead den Part der Kassandra, als er 1992 prophezeite:

“Was geschieht, wenn die Weltwirtschaft ins Stocken gerät - oder sogar schrumpft? In diesem Fall werden wir eine neue Phase internationaler Konflikte erleben: der Süden gegen den Norden, die Reichen gegen die Armen. Rußland, China, Indien - diese Länder mit ihren Milliarden Menschen und ihren Nuklearwaffen werden eine weit größere Gefahr für die Welt bedeuten als Deutschland und Japan in den Dreißiger Jahren.”

So überrascht es auch nicht, Walter Russell Mead im Jahre 2003 auf der Seite der Befürworter des Irak-Krieges zu finden.

Was sagt nun Mead den Eliten in seinem Buch “Special Providence”?

Zunächst räumt Mead mit dem Mythos gründlich auf, die USA hätten in ihrer Geschichte meistens eine isolationistische Haltung eingenommen, und hätten nur in die Weltgeschichte eingegriffen, wenn es gar nicht mehr anders ging, und amerikanische Interessen auf dem Spiel standen. Bei diesen Interventionen seien die USA zur Welthegemonie gekommen wie die Jungfrau zum Kinde ”immaculate conception” . Tatsächlich hat es aber eine rege nationale Anteilnahme an außenpolitischen Themen gegeben. Und die selben Motive, die im Jahre 2001 die außenpolitische Diskussion bestimmen, waren seit den Tagen von George Washington kontinuierlich wirksam.

Erkennbar sind Wellen von aggressiver Außenpolitik, auf die wiederum Phasen des Rückzugs und des vorsichtigen Abwartens folgen. Welche Kräfte bestimmten diese Phasen? Mead arbeitet vier grundlegende Strömungen in der US-Außenpolitik heraus. Er hat diese Strömungen benannt nach bedeutenden Politikern der USA. Mead ist sich durchaus im Klaren, daß die Zusammenfassung einer Menge von Phänomenen und Wirkkräften unter einem Politikernamen eine Überdehnung ”stretching” darstellen könnte. Doch Begriffe sind immer nur Annäherungswerte an die vielschichtige und widersprüchliche Wirklichkeit.

Strömung Nummer eins, der Hamiltonismus, erhält den Namen von dem ersten Finanzminister der USA, Alexander Hamilton. Hamilton kämpfte für eine starke Bundesregierung. Für eine Exekutive mit weitgehenden Vollmachten. Zudem strebte er die rasche Einrichtung einer Zentralbank an. In der Außenpolitik galt für Hamilton: freier Handel weltweit, aber hohe Schutzzölle für die eigene Wirtschaft. Die Bundesregierung hatte den Interessen der Unternehmer zu dienen. Der Hamiltonismus ist dem englischen Imperium zugetan.

Der Wilsonismus als zweite Strömung stellt die Außenpolitik unter moralisch-ethische Anforderungen. Bereits im frühen Neunzehnten Jahrhundert waren US-amerikanische Missionare in alle Welt ausgeströmt. Beseelt von der Idee, alle Geschöpfe Gottes gleichwertig zu behandeln und unter dem schützenden Dach der christlichen Religion zu vereinen. Und das wurde gelebte Wirklichkeit, so Mead, während sonst nur “isolierte Intellektuelle” die Idee der geeinten Weltgemeinschaft in ihrem Busen hegten. Woodrow Wilson baute auf diese Strömung und entwarf eine friedliche Weltordnung des demokratischen Völkerbundes und mit einem Weltgerichtshof. Rechtsstaatlichkeit sollte auf dem ganzen Globus verbindliches Paradigma werden. Und wenn auch Wilson zu seinen Lebzeiten verlacht wurde: heute funktioniert die internationale Sicherheitsarchitektur nach seinen Vorgaben, so Mead. Wilsonistisch sind also nach dieser Betrachtungsweise nicht nur die Kriege gegen Hitler, den japanischen Tenno oder der Kalte Krieg gegen die Sowjetunion. Auch die Intervention in der Bundesrepublik Jugoslawien ist real existierender Wilsonismus.

Der Jeffersonismus steht demgegenüber für die defensive Seite der US-Außenpolitik. Der dritte US-Präsident Thomas Jefferson hatte es geschafft, die USA aus den Kriegen und Fraktionierungen Europas herauszuhalten. Er wandte sich gegen eine starke Bundesregierung und bevorzugte basisdemokratische Ansätze, indem er die Befugnisse der Bundesstaaten und der Kommunen stärkte. Entschiedener Feind der Finanzaristokratie, verhinderte Jefferson die Etablierung einer Zentralbank.Der Jeffersonismus verabscheut Kriege. Und zwar aus verfassungsrechtlichen Bedenken. Denn durch die Geheimniskrämerei in Kriegen erlangt die Bundesregierung beinahe diktatorische Vollmachten. Zudem kosten Kriege Geld, und das muß der Staat beim verhaßten Finanzkapital leihen. Schon gerät der Staat in die Schuldknechtschaft der Banken.

Der Jacksonismus schließlich ist benannt nach dem Präsidenten Andrew Jackson, einem Kriegshaudegen. Die Jacksonisten sind keine Fraktion aus den Reihen der Eliten. Sie stellen eher eine populistische Subkultur ”folkore” dar. Ein Segment der Bevölkerung, das besonders kriegerisch und aggressiv auftritt. Hervorgegangen aus iroschottischen Einwandererkulturen, die schon zu Hause immer im Kampf waren, und sich in den USA in den umkämpften Frontiers ansiedelten. In jenen gesetzlosen Neusiedlerzonen also, in denen der Staat noch kein Gewaltmonopol ausübte.

Entsprechend ist die geistige Heimat der Jacksonisten die Welt der Western. Der Cowboy hilft sich selber, dann hilft ihm Gott. Der Sheriff spricht Recht nach eigenem Gutdünken. Der Jacksonismus ist individualistisch. Er hat ein zutiefst pessimistisches Bild vom Menschen. Jacksonisten sind paranoid. Sie glauben z.B., die Eliten der USA seien Satansanbeter. Oder sie ließen sich von der englischen Aristokratie an der Leine herumführen.

Man glaubte zwischenzeitlich, die Jacksonisten seien ausgestorben. Doch da kamen sie mit ihrem Ober-Cowboy Ronald Reagan plötzlich wieder. Denn sie hatten sich über ihre ethnischen und sozialen Grenzen hinweg als Idee fortgespflanzt in die Suburbs der modernen Städte. Sie nennen sich jetzt “Middle Class”, und die Meinungsforscher raunen den Politikern unermüdlich zu, sie müßten ihre Kampagnen auf diese “Middle Class” abstellen. Denn die Middle Class ginge noch fleißig zur Wahl. Und so sah man Bill Clinton plötzlich in Kampfmontur mit paramilitärischen Jacksonisten durch den Schlamm robben, um Monica vergessen zu machen. Oder der gänzlich unmilitärische Präsidentschaftskandidat Dukakis ließ sich wie in aufgespießter Stockfisch mit Helm im Panzer filmen.

Natürlich, das räumt Mead ein, bestimmen in Washington auch Lobbies und Bürgergruppen die Agenda. Dennoch richtet sich die US-amerikanische Außenpolitik in erster Linie nach der ständigen Ausbalancierung der vier oben genannten Strömungen. Eine Erfolgsgeschichte, sagt Mead. Denn durch die kurzen Regierungszeiten und durch den dauerhaften Kampf der vier Linien hat Politik in den USA eine viel größere Bodenhaftung und ein erheblich stärkeres Potential zur Korrektur als in anderen Systemen.

Das Gegenstück zu diesem Gleichgewicht stellt nach Mead der von ihm sog. “kontinentale Realismus” dar. Das ist unverkennbar gezielt auf Bismarcks “Realpolitik”. Also eine Politik, in der Bündnisse mit anderen Ländern eingegangen werden, ohne Rücksicht auf deren ethische und demokratische Qualitäten. Autokraten wie Wilhelm II. bestimmten über Jahrzehnte die Grundzüge einer solchen Außenpolitik ganz allein nach eigenem Gusto. Hier fehlt das Korrektiv des freien Wettstreits der Ideen. Außerdem begreife der kontinentale Realismus die Außenpolitik alleine als Domäne der Politiker und der Ministerialbürokratie. In den USA seien die Wirtschaftseliten in viel stärkerem Maße in die Gestaltung der Außenpolitik eingebunden.

In den USA sorge der Wettbewerb von Hamiltonismus, Wilsonismus, Jeffersonismus und Jacksonismus für eine ausgewogene Mischung aus Wirtschaftsinteressen, Ethik, Demokratie und Stabilität. Die einzelnen Komponenten sind nach Mead in der Geschichte unterschiedlich stark vertreten. Er unterscheidet vier Phasen: von 1776 bis 1823 dominiert die jeffersonistische vorsichtige Zurückhaltung. Der noch zerbrechliche junge Staat hält sich aus dem Gerangel der europäischen Großmächte weitgehend heraus, und wehrt den englischen Angriff auf dem Boden der USA ab. In der zweiten Phase von 1823 bis 1914 sichern die USA ihr ruhiges Wachstum unter dem Dach der britischen Weltherrschaft. Die Monroe Doktrin von 1823 und die Verträge mit Großbritannien teilen die Interessensphären verbindlich auf: die Hemisphäre westlich des Atlantiks wird tendenziell den USA zugeschlagen, während Großbritannien sich um die östlich des Atlantiks befindliche Hemisphäre kümmern kann. Gleichwohl sind amerikanische Kanonenboote auf allen Kontinenten mit punktuellen Strafexpeditionen präsent. Die USA gewinnen im Neunzehnten Jahrhundert an Stärke, und etwa im Jahre 1871 befinden sie sich auf Augenhöhe mit Großbritannien.

In der Phase von 1914 bis 1947 sind die Rollen vertauscht: jetzt sind die ehemaligen Kreditnehmer USA selber zum größten Kreditgeber der Welt geworden. Nun ist Großbritannien der Juniorpartner der USA. Insgesamt bleibt aber das Gespann USA-Großbritannien als Kern der globalen Sicherheitsarchitektur erhalten. In der letzten Phase von 1947 bis heute sind die USA zum alleinigen Gestalter einer Weltordnung aufgestiegen, und stehen nunmehr direkt und schutzlos Gegnern wie der Sowjetunion oder aktuell China und Rußland gegenüber. Woraus ganz andere Verpflichtungen und Belastungen entstehen als aus der alten Anglo-Amerikanischen Arbeitsteilung.

In den letzten beiden Phasen habe nun eine Koalition aus Hamiltonisten und Wilsonisten die Außenpolitik alleine bestimmt. Jeffersonisten und Jacksonisten befanden sich sozusagen in der Opposition. Damit war die Symmetrie gestört, und es bildete sich ein “imperialer” Regierungsstil heraus, besonders im Kalten Krieg. In jener Phase der Daueranspannung kam es zu genau jener Geheimniskrämerei und zu einem Übergewicht der Exekutive gegenüber der Legislative, vor der Jefferson so eindringlich gewarnt hatte. Zudem machte sich in der Außenpolitik der USA eine Spielart des kontinentalen Realismus breit. Als prominentesten Realisten im amerikanischen nennt Mead Henry Kissinger, der mit den Diktaturen dieser Welt seine Politik des Kräftegleichgewichts aushandelte.

Die Viererkonstellation konnte auch zu Ineffizienz führen. Das war nach Mead in der Zeit von 1919 bis 1941 der Fall. Damals hatten sich die Vertreter der vier Strömungen in der Schulden- und Reparationsfrage gegenseitig blockiert. So beharrten US-Banken und US-Rgierungen lange Zeit auf der Rückzahlung sämtlicher Schulden und Reparationen. Das hat die europäischen Staaten daran gehindert, sich zu erholen und dann zumindest einen Teil der Verbindlichkeiten auszulösen. Tatsächlich hatte die Unnachgiebigkeit der USA, die bis zur Konferenz von Lausanne 1932 andauerte, letztendlich zum Verlust des geliehenen Geldes geführt. Zudem profitierte Hitler von dieser Destabilisierung der europäischen Zivilgesellschaften.

Und eine ähnliche Blockade stellte Mead für die Endzeit der Clinton-Regierung fest. Er bemüht das etwas holprige Bild vom Automobil. In dem Auto säßen auf den Vordersitzen Wilsonisten und Hamiltonisten, und griffen sich gegenseitig in Steuerrad und Pedale. Auf dem Rücksitz säßen die Jeffersonisten und moserten herum. Die Jacksonisten geben den Part des Motors, der nicht mehr auf die Pedalbefehle reagiert. In den Neunziger Jahren konnte das Auto noch fahren, weil es den leichten Weg bergab ging - soll heißen: die außenpolitischen Herausforderungen waren nicht sehr schwer zu bewältigen. Was aber, wenn die geopolitischen Bedingungen schwieriger werden …

… dann kann eigentlich nur eine richtig knallharte äußere Bedrohung dazu führen, daß die vier Fraktionen wieder als ein eingeschworenes Team zusammenarbeiten, schreibt Mead im Juli des Jahres 2001. Nun, bekanntlich war am 11. September des selben Jahres diese äußere Bedrohung gegeben. Das proklamierte zumindest Präsident Bush. Und in seinem Nachwort zur zweiten Auflage der “Providence” merkt Mead an, “Amerika” habe den Terroristen eine energische jacksonistische Antwort erteilt. Der Pearl Harbor-Effekt habe mal wieder die Reihen geschlossen. Der Angriff der japanischen Luftwaffe auf den amerikanischen Stützpunkt Pearl Harbor 1941 hatte bekanntlich die Frage, ob die USA in den Zweiten Weltkrieg eintreten sollten, mit einem einmütigen “ja” beantworten lassen.

Damit sind die Grundzüge von Meads Argumentation umrissen. Folgt also jetzt eine kritische Würdigung des Buches.

Zunächst einmal ist Mead zuzustimmen, daß die politischen Links-Rechts-Koordinaten, die für Kontinentaleuropa lange Zeit Gültigkeit besaßen, in den USA nie anwendbar gewesen sind. Die Koordinaten verlaufen in den USA vollkommen anders. Das Progressive Movement in den USA z.B. machte sich einerseits für hohe Löhne für Facharbeiter stark, machte aber Stimmung gegen “fremde Rassen”. In der Außenpolitik vertraten die Progressiven unter Theodore Roosevelt eine offen imperialistische Linie. Die kurzlebige Progressive Party trug unverkennbar protofaschistische Züge. Die Strömung des Libertarianismus, die Mead dem Jeffersonismus zuordnet, kämpft für Basisdemokratie. Im Sozialbereich sind die Libertarians allerdings neoliberal: der Bürger ist frei, also ist er auch frei, für sein Überleben ganz alleine aufzukommen.

Meads Methode, Strömungen bestimmten Persönlichkeiten zuzuordnen und eine Kontinuität über zweieinhalb Jahrhunderte zu behaupten, stößt schnell an ihre Grenzen. Der Hamiltonismus setzt sich für den starken Zentralstaat ein. In den letzten drei Jahrzehnten allerdings fanden sich die Hamiltonisten unter den Neoliberalen, für die es heißt: so wenig Staat wie möglich. Also eine Kehrtwendung um Hundertachtzig Grad. Was bleibt denn da vom Kernbereich des Hamiltonismus? Haben andererseits die Wilsonisten immer nur Bündnisse mit ethisch makellosen Regierungen abgeschlossen?

Um seine Theorie vom Kampf der vier Linien durchhalten zu können, verzichtet Mead weitgehend auf konkrete Fallstudien. Seine Darstellung bleibt blutarm und unanschaulich. Was nicht in Meads Schema paßt, bleibt einfach unerwähnt.

Wie wirkte sich z.B. die Kapitalkonzentration, Kartellisierung und Überakkumulation im ausgehenden Neunzehnten Jahrhundert auf die Außenpolitik aus? Eine der bedeutendsten Phasen in der Geschichte der USA erwähnt Mead mit keinem Wort: nämlich jene zwölf Jahre Regierungszeit unter Franklin Delano Roosevelt. Es wäre auch recht schwer, Roosevelts Präsidentschaft in das Streckbett des Vier-Strömungs-Modells zu spannen. War FDR ein Hamiltonist, weil er die Kompetenzen der Bundesregierung stärkte? Roosevelt schränkte andererseits den Einfluß der Finanzoligarchie auf die Regierung erheblich ein. Ist er also ein Jeffersonist? Für die Nachkriegsordnung plante der Stab um Roosevelt eine Sicherheitsarchitektur, die ungehinderten freien Handel, aber unter staatlicher Aufsicht, vorsah. Ist FDR also ein Wilsonist? Aber nein: er paktierte doch ganz “unethisch” mit Stalin. Roosevelt ist für den Council on Foreign Relations schon deswegen eine Unperson, weil er den Rat des Councils bis zum Krieg ignorierte und mit Cordell Hull den einzigen Außenminister in der Geschichte der USA seit 1921 beschäftigte, der nicht dem CFR angehörte. Und FDR übertrug wesentliche Aufgaben der Außenpolitik seinen politischen Vertrauensmännern aus dem Finanz- und dem Justizministerium, und nicht dem wirtschaftsnahen Establishment im Außenministerium.

Welche Erkenntnisgewinne bringt also die Theorie vom Kampf der vier Linien? Werden hier nicht eindeutig ideologische Nebelkerzen geworfen? Wilson, der Namenspatron des Wilsonismus, sei trotz seines “verachtenswerten Rassismus” ”despiceable rascism” ein eifriger Missionar der gerechten Weltordnung gewesen. Nun, ein belesener Mann wie Mead müßte es eigentlich besser wissen. Zunächst zeigte sich Wilson nämlich seinen Wählern als beinharter Jeffersonist: er erlangte seine Wiederwahl mit dem Versprechen, sich aus den europäischen Kriegen herauszuhalten.

Die missionarische Erweckung Wilsons ergab sich erst, als der wiedergewählte Präsident die USA sofort in den Krieg mit Deutschland verwickelte. Als Legitimationsgrundlage und zum Gewinn der Akzeptanz in der Bevölkerung präsentierte Wilson einen 14-Punkte-Plan für eine friedliche Nachkriegsordnung. Geschrieben hatte diesen Plan Walter Lippmann zusammen mit einem Stab von Werbefachleuten aus dem öffentlich-privaten Propagandaministerium, dem Council on Public Information in etwa: “Rat für Volksaufklärung” <1>. Zu dieser Charmeoffensive sah man sich gezwungen, weil die Sache der Alliierten, und damit auch der Kriegseintritt der USA, fragwürdig wurden durch die Veröffentlichung geheimer Verträge. In diesen Geheimverträgen hatten sich Frankreich, Großbritannien und Rußland auf die Aufteilung der Territorien unbeteiligter Länder verständigt. Wie soll man solche komplexen Zusammenhänge in die Koordinaten der vier Strömungen des Walter Russell Mead bringen?

Unerträglich wird der Einsatz ideologischer Nebelkerzen allerdings, wenn Mead den populistischen Jacksonisten die alleinige Schuld für alle im Namen der USA begangenen Kriegsverbrechen zuschiebt. Man kann von der Subkultur der Jacksonisten oder der neuen “Middle Class” halten was man möchte: diese Schuldzuweisung ist schlicht unredlich.

Zunächst überrascht Mead in seinem Buch mit einer unerwarteten Offenheit:

“Es ist zwar nicht in Mode das zu sagen; aber die Vereinigten Staaten von Amerika sind die bei weitem gefährlichste Militärmacht in der Weltgeschichte.”

“Die Vereinigten Staaten von Amerika haben im Laufe ihrer Geschichte immer wieder den Willen und die Mittel zusammengebracht, ihren Feinden ihren Willen aufzuzwingen. Immer haben Attacken auf zivile Ziele und die Zufügung schwerer Todesfälle gegen Zivilisten des Feindes einen entscheidenden Anteil an der amerikanischen Kriegsstrategie.” >Special Providence, 221>

Dieses offene Bekenntnis ist nur deswegen ein offenes Bekenntnis, weil es einen Pferdefuß hat. Schuld an diesen Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung hätten nicht die entscheidenden Politiker und ihre Berater aus der freien Wirtschaft: schuld habe die Bevölkerung, und hier in besonderem Maß der kampffreudige und paranoide Jacksonismus. Die Jacksonisten hätten die Eliten zu unvorstellbaren Grausamkeiten getrieben, und der blutrünstige Mob trieb die Eliten vor sich her. Das mache sich fest an diesem unbekannten Wesen namens “öffentliche Meinung”. Als karge Belege für eine solche Schuldthese führt Mead nämlich Zeitungen und Radioprogramme an. Wem gehören jedoch diese Instrumente öffentlicher Meinung in den allermeisten Fällen? In letzter Konsequenz Konzernen, die am Krieg gut verdienen. Wenn das Volk so blutrünstig wäre, warum mußten dann sowohl Wilson als auch Franklin Roosevelt das Volk erst mit List und Tücke in den Krieg bringen? Warum mußte man dem Volk unablässig den Friedenswillen der Regierenden beteuern durch z.B. den Briand-Kellogg-Pakt oder das Neutralitätsgesetz?

Aber nein. Mead beklagt, die Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon wären so gerne aus dem Vietnamkrieg ausgestiegen, aber das wäre politischer Selbstmord gewesen. Auch der Völkermord an wehrlosen japanischen Zivilisten durch die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki sei äußerst beliebt in der US-Bevölkerung gewesen. Nun, das müßte Mead eigentlich besser wissen. Zunächst einmal unterlag das Manhattan Projekt strengster Geheimhaltung, und selbstverständlich, das verlangt die Kriegslogik, waren auch die Vorbereitungen für die perfiden Bombenabwürfe auf die beiden japanischen Städte streng geheim. So geheim, daß selbst Präsident Truman nicht wußte, daß mit den Atombomben zwei komplette Städte mitsamt ihren unschuldigen Bewohnern ausradiert wurden. Truman erklärte nämlich nach dem Abwurf der ersten Bombe in einer Radioansprache: “Die erste Atombombe wurde auf Hiroshima geworfen, einer Miltärbasis.” Und die Flächenbombardements auf die deutsche Zivilbevölkerung und die schutzlosen Zwangsarbeiter aus allen Ländern Europas veranlaßte nicht das Volk der USA, sondern der stellvertretende Verteidigungsminister Robert Lovett, ein Bankier, der sich im Krieg geschäftsstrategisch günstig in der Roosevelt-Regierung positioniert hatte.

Schließlich noch ein Wort zum Titel des Buches: Was hat der Inhalt des Buches eigentlich mit der “besonderen Vorsehung” der USA zu tun? Es geht um den Kampf der vier Linien. Wo ist die Rede von der besonderen, schickals- oder umstandsbedingten Bevorzugung der USA? Und der Untertitel: “wie die Außenpolitik der USA die Welt veränderte” ist ebenfalls nicht Thema des Buches. Thema verfehlt oder: Titel verfehlt.

“Sepcial Providence” von Walter Russell Mead gilt mittlerweile auch an deutschen Universitäten als kanonische Pflichtlektüre für Studenten der amerikanischen Außenpolitik. Es ist zu hoffen, daß die Studenten die ideologischen Nebelkerzen von Walter Russell Mead möglichst kritisch und gründlich lesen.

Fußnoten

<1> Walter Lippmann: Public Opinion. New York 1921. Harold Lasswell: Propaganda Texhnique in the World War. Chicago 1927. Hermann Ploppa: Hitlers Amerikanische Lehrer. 2008 ISBN 978-3-9812703-0-3

[Link] [Cache]
Freie ArbeiterInnen Union: Gründungstreffen der Anarcho-Syndikalistischen Jugend ASJ - Ortsgruppe Düsseldorf
02/27/2009 08:59 PM
Ja, es ist wahr. Anarchosyndikalismus ist nicht nur was für Ältere. Weil das so ist, gründen Jugendliche schon am kommenden Dienstag 3.3.09 eine Anarcho-Syndikalistische Jugend. [Link] [Cache]
Freie ArbeiterInnen Union: Griechenland - Solidarität ist eine Waffe
02/27/2009 08:59 PM
Während es der Syndikalistin Konstantina Kouneva langsam etwas besser geht, erzielen die Solidaritätsbewegung und die PEKOP Syndikat der Reinigungskräfte und Haushaltshilfen Athens einen ersten Erfolg. Dem Zusammenschluss von insgesamt 90 Betriebsgruppen und Syndikaten gelingt mit ihrer Kampagne gegen mittelalterliche Sklavenarbeitsverhältnisse ein erster Durchbruch. [Link] [Cache]
Alltägliche Wahrheiten: Einer für den Abend
02/27/2009 08:53 PM

Meine Vorliebe für gute Gitarristen lebe ich in meinem Blog nur allzu gerne aus. Heute habe ich ein wahres Kleinod der Zupfkunst von Pat Metheny gefunden. Zusammen mit dem Ausnahmebassisten Steve Rodby spielt er uns das Stück “How Insensitive”. Das Ding ist aus dem Jahr 1992.

Die beiden teilen sich die 9:40 Minuten so auf: Erst spielt Pat Metheny ein wunderbares harmonisches Solo, dann zeigt uns Steve Rodby, wie warm und schön man den großen Bass spielen kann. Abschließend ergänzen sich beide in perfekter Weise. Allerbester, butterweicher, smoothiger Jazz!

Genau das Richtige, um das Wochenende ruhig einzuläuten, oder?

Die Alltäglichen Wahrheiten bookmarken
[Link] [Cache]
TAMMOX-TV: TV AM SONNTAG, den 01. März 2009
02/27/2009 08:53 PM
-Philosophie, arte, 12.30 Uhr: Arbeit bedeutet nicht nur Wohlergehen und Unabhängigkeit, sondern auch Anstrengung oder sogar Tod. Arbeit ist immer schon zweischneidig, sie ist Pein und Vergebung, Folter und Erfüllung. Hinzu kommen die Vielgestaltigkeit unserer Gesellschaft und die dadurch dem Individuum abverlangte Flexibilität, eine explosionsartige industrielle Entwicklung sowie das Verschwinden des Dienstleistungssektors. Was verbindet den Stahlarbeiter, der in "Moderne Zeiten" von Charly Chaplin auf einem Riesenzahnrad dargestellt wurde, mit den heutigen Yuppies in modernen Großunternehmen, die vom Management zynisch mit Fitnessräumen und Krippenplätzen geködert werden, denen jedoch aus Profitgier seelische Gewalt angetan wird? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit der Philosophin Michela Marzano und liefert dabei einige Antworten zum Verständnis von Arbeit aus politischer, ethischer und gesellschaftlicher Sicht. Die Absolventin der "École normale supérieure" von Pisa beschäftigt sich insbesondere mit der Stellung des Menschen in der heutigen Zeit aus moralphilosophischer Sicht. Wiederholungen: 02.03.2009 um 11:30, 03.03.2009 um 01:55, 03.03.2009 um 07:00

- PHOENIX: 09.45 Uhr: Loki Schmidt. Leben als Abenteuer. Ein Film von Georg Stefan Troller, 13.00 & 22.30 Uhr: WISSENSCHAFTSFORUM PETERSBERG. "Vom tagtäglichen Kampf - Wie viel Technik braucht der Mensch?". Moderation: Ranga Yogeshwar, Gäste: Prof. Klaus Kornwachs, Technikphilosoph , Prof. Marc Hassenzahl Experte für Nutzerfreundlichkeit , Dr. Annette Hoppe Psychologin , Christoph Huß BMW und Präsident der FISITA Weltvereinigung der Automobilingenieure , 14.00 Uhr: HISTORISCHE EREIGNISSE: Gustav Heinemann wird Bundespräsident, 23.30 Uhr: Iran: Galgen für eine 16-Jährige. Warum Atefeh hingerichtet wurde

-Sternstunde Philosophie, 3Sat, 09.15 Uhr: Er wollte die "Ilias" einem breiteren Publikum vermitteln: Raoul Schrott. Eine Herausforderung, denn immerhin markiert die "Ilias" zusammen mit der "Odyssee" den Ursprung der abendländischen Literatur. Diplomatie hat Schrott nicht interessiert. Sein Homer ist ein Migrant aus dem Orient. -Mod: Maria Trost

-Literaturclub, 3Sat, 10.15 Uhr: Moderation: Iris Radisch, Gast: Catalin Dorian Florescu. Folgende Bücher werden besprochen: Philip Roth: "Empören", Hanser - Wilhelm Genazino: "Das Glück in glücksfernen Zeiten", Hanser, - Walter Kappacher: "Der Fliegenpalast", Residenz Verlag, - Alan Bennett: "Die souveräne Leserin", Wagenbach

-west.art am sonntag, 11.00 Uhr, WDR: Träume, Triebe und Tabus. Menschen in der Nacht. Elisabeth Bronfen, Kulturwissenschaftlerin "Tiefer als der Tag gedacht" Jonas Burgert, Künstler, Clemens Meyer, Schriftsteller "Die Nacht, die Lichter" , Kristof Magnusson, deutsch-isländischer Schriftsteller, Michael Schredl, Traumforscher

-Cosmo TV, WDR, 15.55 Uhr: DANKE, liebe Zuschauer! | Wann ist ein Döner ein Döner? | Operation Salsa

- hitec, 3Sat, 16.00 Uhr: Hafencity Hamburg. Die Geburt einer Retortenstadt.

-Capriccio, BR, 09.15 Uhr:
Monsterhotelbau in Berchtesgaden gestoppt! Gutes Beispiel! - Wie kann es Schule machen? Wenn die Eltern Revoluzzer sind ... Nepo Fitz macht trotzdem Kabarett - sogar richtig gu, Er brachte Farbe in die Fotografie. Ausstellung im Haus der Kunst feiert William Eggleston, Kein Eisner in der Staatskanzlei! Aktionskünstler will Porträt des Freistaatgründers anbringen., Außerirdisches Leben in Alpaka-Bemmerl entdeckt! Astrobiologe Heinz Oberhummer erklärt das Universum.

-Presseclub, ARD, 12.03 Uhr:
Uns geht's doch noch gut - wen trifft die Wirtschaftskrise wirklich? Diskussionsleitung: Jörg Schönenborn. Tanja Busse, freie Journalistin, Rainer Hank, FAS, Margaret Heckel, Welt, Richard D. Precht, Publizist/Philosoph

-Bericht aus Berlin, ARD, 18.30 Uhr: 1. Managergehälter: Boni auch bei Misserfolg? Eine Kassiererin wird wegen 1 Euro 30 fristlos gefeuert. Investmentbanker, die sechs Milliarden Euro Verlust für eine Bank einfahren, kassieren dreistellige Millionenbeträge als Bonuszahlung. 2. EU-Gipfel im Stimmungstief: Bricht der Euro auseinander? Eigentlich müssten die EU-Staaten in der Krise eng zusammenrücken. Stattdessen wächst nationaler Egoismus. 3. Europaparteitag der Linken: Warum profitiert die Partei nicht von der Wirtschaftskrise?

-Weltspiegel, ARD, 19.20 Uhr: USA - Kampf gegen die Krise, MADAGASKAR - eine Insel wehrt sich gegen den Ausverkauf, FRANKREICH - im Knast in den Tod. Seit Jahresbeginn 2009 haben sich in französischen Gefängnissen schon 26 Insassen das Leben genommen. Unabhängige Beobachter beklagen seit Jahren die katastrophalen Haftbedingungen in Frankreich: überfüllte und völlig verwahrloste Haftanstalten, Dreck und Ungeziefer auf der einen, mangelnde soziale Betreuung der Häftlinge auf der anderen Seite. MEXIKO - Fischerinnen gegen Walschutz, JAPAN - mit Spinat gegen den Flughafenausbau

-TTT, ARD, 23.00 Uhr: Kassensturz „ttt" über die Abrechnung der ehemaligen Supermarktkassiererin Anna Sam- Heike spielt Hilde - Wie Heike Makatsch im Kino als Nachkriegsdiva Hildegard Knef verblüfft: „ttt" über die schwierige Wandlung von Heike zum Mythos Hilde - Täter oder Opfer - Über die Ursachen eiskalter Jugendgewalt: „ttt" hat mit verurteilten Jugendlichen und dem Soziologen Joachim Kersten über die „Codes der Straße" gesprochen - und über eine Suche nach Anerkennung und Respekt - Der Stararchitekt und die Frauen - Warum der Schriftsteller T.C. Boyle Idolen misstraut, ttt" hat den Schriftsteller in seinem Wright-Haus in Kalifornien besucht und ihn befragt: zu seinem Buch, seinem Haus, und warum man „Ikonen" besser aus dem Weg gehen sollte - Alberich und der Tatort - ChrisTine Urspruch ganz groß: „ttt" traf die vielseitige Schauspielerin beim Dreh für den nächsten Münster-Tatort und besuchte sie zu Hause im Allgäu.

-Mona Lisa, ZDF, 18.00 Uhr: u.a. Happy Birthday, Loki Schmidt

-Berlin direkt, ZDF, 19.10 Uhr: Automobilindustrie. Es gibt keine Blaupause, staatliche Unterstützung. Retter gesucht, Freytag: Streit über Versöhnung

- Das Philosophische Quartett, ZDF, 23.55 Uhr:
Überleben die Stärksten? - Irrglaube Sozialdarwinismus. Charles Darwin, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, hatte nicht weniger vollbracht, als die Welt vom Kopf auf die Füße zu stellen. Seine Erkenntnisse von der Entstehung der Arten, seine Theorie der natürlichen Auslese erschütterte gründlich so manches festgefügte Weltbild und den biblischen Schöpfungsmythos. Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski diskutieren mit ihren Gästen über die verhängnisvolle Irrlehre des "Sozialdarwinismus". Soll es naturgegeben sein, dass der Stärkere sich durchsetzt? Wie weit ist es dann bis zum Herrenmenschentum und zum Rassenwahn? Es debattieren der Wissenschaftshistoriker und Darwin-Forscher Prof. Dr. Ernst Peter Fischer, sowie der Philosoph und Erfolgsautor Dr. Richard David Precht.

-Spiegel TV, RTL, 22.20 Uhr:
NICHT NUR DER TEUFEL TRÄGT PRADA. Das Geschäft mit der Mode, Milliardärin braucht Staatsknete - Frau Schaeffler und die Krise; Total verstrahlt - EU-Menschen und ihre Angst vor Handys; Wenn die Sünde Trauer trägt - Tod einer Domina

- Planetopia, SAT1, 22.45 Uhr:
Verräterischer Online-Auftritt - Wie Exhibitionismus im Netz Karrieren zerstört / Tödliche Lawinengefahr - Opfer berichten von traumatischen Erlebnissen / 80 Dezibel Nacht für Nacht - Wie wirksam sind Antischnarch-Mittel? / Geklauter Nummer 1-Hit - Gary Moore und sein entlarvter Supersong.

- ntv-Auslandsreport, 6.35 & 9.30 Uhr:
USA - Krankenversicherung für 4 Millionen Kinder. Wie Präsident Obama sein Wahlversprechen einlöst, Frankreich - die Wirtschaftskrise erreicht Paris. Präsident Sarkozy im Umfragetief, Bolivien - wenn Frauen Männer aufs Kreuz legen, Großbritannien - Nadeln und Kräuter statt Schulmedizin, Hawaii - das Geheimnis der Vulkane, USA - San Francisco - lieber Hund als Kind

- Focus Gesundheitsreport, ntv, 06.03 & 10.25 Uhr:
Schlaftherapie. Gute Nacht! Aber die Hälfte aller Deutschen schläft trotz aller guten Wünsche schlecht. Wie gut sind Methoden? Und kann man es lernen, wieder gut zu schlafen? [Link] [Cache]
Mein Politik-Blog: Versammlungsgesetz gekippt
02/27/2009 07:55 PM

Das Bundesverfassungsgericht erteilt der CSU eine Lektion und kippt das höchst umstrittene Versammlungsgesetz. Ein Sieg für die Demokratie: Das Gesetz war ein Aberwitz.

Ein Kommentar von H. Prantl

Das Bayerische Versammlungsgesetz ist ein Versammlungsverhinderungsgesetz. Diesem Gesetz sind Demonstrationen suspekt.

Dieses Gesetz beäugt misstrauisch jeden, der daran teilnimmt. Jeder, der protestiert, ist diesem Gesetz potentiell verdächtig. Deshalb erlaubt dieses Gesetz der Polizei, von jeder Versammlung “Übersichtsaufnahmen” anzufertigen und die per Video oder sonstwie gewonnenen Daten von jeder Einzelperson auszuwerten und unter Umständen sogar unbegrenzt zu speichern.

Dieses Gesetz betrachtet also eine Demonstration nicht als Ort der Meinungskundgabe, sondern als Gelegenheit zur Erfassung potentieller Täter. Es handelt sich um eine Hinterlassenschaft, um einen finalen gesetzgeberischen Akt der Regierung Beckstein, der letzten Alleinregierung der CSU.

Weiter: Süddeutsche Zeitung

[Link] [Cache]
Mein Politik-Blog: US-Aussenpolitik weiterhin im Sinne der Neocons
02/27/2009 07:55 PM

Ein Interview mit dem republikanischen Kongressabgeordneten Ron Paul über den bevorstehenden US-Bankrott und den drohenden Iran-Krieg

von Jihan Hafiz

Bis heute ist aus westlichen Wirtschafts- und Regierungskreisen wenig an grundlegendem Nachdenken über die aktuelle Wirtschaftskrise zu vernehmen. Etwas mehr Ethik, etwas mehr Verantwortungsgefühl, etwas weniger Liberalisierung, etwas mehr Kontrolle - aber im Grunde noch immer in derselben Richtung.

Die Krise fiel nicht vom Himmel, sie wurde seit einigen Jahren vorausgesagt - nichts geschah. Sie hat begonnen - statt grundsätzlicher Überlegungen werden die Kosten den Steuerzahlern der Länder überbürdet, und die Verursacher kassieren noch, ehe das Ganze völlig zusammenbricht.

Solange die Anbindung an die Strippenzieher des desaströsen Finanzsystems nicht gekappt wird, zappelt die Wirtschaft der Völker an deren Gängelband. Oder - und das zeichnet sich an verschiedenen Orten ab - sie lassen dieses System zentralistischer Heilslehren links liegen und beginnen, eigene Alternativen zu entwickeln.

Einer, der schon früh den Warnfinger hob, ist der US-Kongressabgeordnete Ron Paul.Er benennt die ganze Betrugsgrundlage dessen, was sich «Weltfinanzsystem» nennt, das gleichzeitig Ursache der verheerenden Ungerechtigkeiten und katastrophalen Kriege ist. Sein Vorschlag zur Auflösung der Federal-Reserve-Bank (Fed) käme einem Befreiungsschlag gleich und böte einen Ansatz dafür, was für eine neue Finanz- und Wirtschaftsordnung anzudenken wäre.

Press TV: Dr. Paul, wir freuen uns, dass Sie uns ein Interview geben. Lassen Sie uns mit der Aussenpolitik beginnen. Wie glauben Sie, wird die neue Regierung mit dem Krieg im Irak umgehen?

Ron Paul: Sie wird das weitermachen, was die alte Regierung begonnen hat. Ich erwarte keine grossen Veränderungen, obwohl der gewählte Präsident Obama versprochen hat, die Truppen im Zeitraum von 16 Monaten nach Hause zu holen, rückt er jetzt wegen des sogenannten Abkommens (mit dem Irak) davon ab. Ich glaube auch nicht, dass er jemals vorhatte, die Aussenpolitik zu ändern. Die Aussenpolitik dieses Landes bleibt immer gleich, ganz egal, ob die Republikaner oder die Demokraten sie machen.

Weiter: Zeit-Fragen

[Link] [Cache]
Mein Politik-Blog: Rechts vom Rechtsstaat
02/27/2009 07:55 PM

(Ulla Jelpke)

Die Bundesregierung bleibt in der Innen- und Rechtspolitik ihrer Linie treu, sich keinen Deut um bewährte rechtsstaatliche Prinzipien zu kümmern. Jüngst mußte sich Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) heftige Kritik gefallen lassen, weil sie mit einem eigenen Gesetzentwurf die umstrittenen »Deals« in Strafverfahren abgesegnet hat.

Diese vor allem bei Wirtschaftsverbrechen übliche Praxis, anstelle korrekter Strafverfolgung ein mildes Urteil zu verabreden, falls der Beschuldigte geständig ist, gilt seit langem als anrüchig. Statt diesen Absprachen einen Riegel vorzuschieben, beschloß das Kabinett am 20. Januar deren Legalisierung in einem neuen Paragraphen 257c der Strafprozeßordnung. Der rechtspolitische Sprecher der Fraktion Die Linke, der frühere Richter am Bundesgerichtshof Wolfgang Neskovic, rügte derlei Absprachen als einen »unwürdigen Handel mit der Gerechtigkeit«.

Die finanziell Bessergestellten würden bevorzugt. »Der Deal führt zu einem Zweiklassenstrafrecht. Der Reiche kann sich gewissermaßen freikaufen, der Hartz-IV-Empfänger nicht.« Neskovic nannte den Gesetzentwurf von CDU/CSU und SPD »die Kapitulationsurkunde des Rechtsstaates«. Ähnlich äußerte sich Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung: »Das Geständnis wird zur Ware, der Prozeß wird kommerzialisiert, aber dafür wird er auch kürzer.

(…) Trotz dieser gesetzgeberischen Sündenfälle gilt aber immer noch das rechtsstaatliche Prinzip der Straflosigkeit von Handlungen im Vorfeld von Straftaten - auch wenn Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) es schon lange bekämpft. Beispielsweise nahm Schäuble den Vorwurf gegen zwei Libanesen, sie hätten im Kölner Hauptbahnhof Anschläge mit Kofferbomben verüben wollen, zum Anlaß, den Begriff der terroristischen Vereinigung neu zu definieren. Da man keinen dritten Verdächtigen ausfindig machen konnte, wollte Schäuble die »Vereinigung« bereits bei zwei Mitgliedern beginnen lassen; die Rechtsprechung fordert für dieses Tatbestandsmerkmal bisher mindestens drei Personen.

Schäubles Vorstoß führte Anfang 2008 zu einem Gesetzentwurf des Bundesrats (»Gesetz zur Bekämpfung des Aufenthalts in terroristischen Ausbildungslagern«), auch mit der Absicht, Zypries in Zugzwang zu bringen. Wie gewünscht fiel die Justizministerin wieder einmal um. Die SPD stimmte zwar nicht dem Bundesratsentwurf zu, gab aber innerhalb der Bundesregierung nach und einigte sich mit der CDU/CSU auf die Änderung des § 89a StGB.

Die große Koalition hat es nun sehr eilig, dieses Machwerk durch das Parlament zu bringen.

Weiter: Ossietzky

[Link] [Cache]
Mein Politik-Blog: Die beratene Republik
02/27/2009 07:55 PM

Wolfgang Sabath

Seit Wochen nun schon wird auf uns eingeplappert, wir befänden uns in einem
»Superwahljahr«. Allerdings wird sich erst zeigen müssen, ob die medial so
Malträtierten das auch so sehen, denn irgendwann werden sich die Parteien
nicht mehr hinter hinzugewonnenen Prozenten verstecken können, irgendwann
wird wohl auch in Deutschland ernsthafter über die stetig sinkende
Wahlbeteiligung gesprochen werden müssen.

Superwahljahr hin, Superwahljahr her. Da dürfte noch vieles unklar sein. Doch eine Spezies gehört schon jetzt - egal, wie die Ergebnisse der diversen Wahlen ausfallen werden - zu den Gewinnern: Es sind die Berater.

(…) Davon können dann alle gut leben, sehr gut. Beraterhonorare können immens hoch ausfallen. Wobei nicht ausgeschlossen werden darf, daß gelegentlich auch Beratungen stattfinden, die jene, die beraten werden, nichts kosten. Als Hans-Olaf Henkel, früherer Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, letztens in der Financial Times Deutschland das Gerücht dementierte, er träte im Juni bei der Europawahl für die Freien Wähler an, ließ er durchblicken, er sehe sich »eher als Berater denn als Teil eines Wahlkampfes«. Es ist mir - momentan - nicht vorstellbar, daß Henkel den Freien Wählern einen Beratervertrag über den Tisch schiebt, obwohl auch in seinen Kreisen ein kleines Zubrot bekanntlich nicht verachtet wird, siehe Klaus Zumwinkel. Aber Henkels Beratung dürfte sich wohl eher im Rahmen gönnerhafter oder jovialer oder gesinnungsverwandter Hinweise, Ratschläge und Hilfestellung bewegen.

Weiter: LinksNet

[Link] [Cache]
Mein Politik-Blog: Der wissenschaftliche Nachwuchs entwickelt sich zusehends zum akademischen Prekariat
02/27/2009 07:55 PM

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Von Jürgen Rubelt

Die »Droge Wissenschaft« hält viele Jungakademiker im Hochschulbetrieb, obwohl die Arbeitsverhältnisse und Verdienstmöglichkeiten dort alles andere als optimal sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die heute in Berlin vorgestellt wird.

Welcher normale Mensch würde sich das antun? 13 Jahre schulisches Büffeln mit guter Abschlussnote, sechs Jahre Ausbildung auf einer Universität und nachgewiesenes überdurchschnittliches Leistungsniveau bei der Abschlussprüfung ohne jede Entlohnung, weitere drei bis fünf Jahre Weiterqualifizierung und Arbeit auf halber bezahlter Stelle, jeweils kurzfristig hintereinander befristet zwischen sechs und 28 Monate mit einer realen wöchentlichen Arbeitszeit von durchschnittlich 46 Stunden und schwerer Abschlussarbeit und -prüfung mit der Zukunftsaussicht für viele weitere Jahre auf befristete (Teilzeit-)Verträge. Urlaub wird meist nur verkürzt oder manchmal gar nicht genommen, Familienplanung und Kinderwunsch werden hintangestellt, eine stattliche Minderheit (25 Prozent) rechnet mit dem Auslaufen des aktuellen Vertrages und mit Arbeitslosigkeit. Aber die Hoffnung auf eine tolle Arbeitsstelle irgendwann und irgendwo stirbt zuletzt.

Die meisten dieser exotischen Wesen sind sogar ganz zufrieden mit ihrer Arbeitssituation, 71 Prozent würden wieder solch eine Stelle nehmen und ihre persönliche berufliche Zukunft schätzen 77 Prozent ohne Weiteres optimistisch ein. Viele kennen Gewerkschaften und Personalräte nur vom Hörensagen oder aus der »Tagesschau«, aber sie fordern mehr Engagement von diesen für ihre spezifischen Belange, ja 37 Prozent können sich sogar eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft vorstellen (bislang gehören erst fünf Prozent einer Gewerkschaft an).

Weiter: Neues Deutschland

[Link] [Cache]
SaarBreaker: Ein Lied für Venezuela
02/27/2009 07:55 PM

Von Jochen Hoff - Duckhome

Die SDAJ - ja sie lebt immer noch - hat die folgende Information verbreitet:

KA-P unterstützt Hugo Chávez

Ein Lied der spanischen Ska-Punk-Gruppe »Ska-P« ist in Venezuela zur neuen Hymne der sozialistischen Bewegung geworden. Die spanische Gruppe hat auf ihrem neuen Album, das im vergangenen Oktober erschienen ist, mit dem Stück »El Libertador« der Bolivarischen Revolution ein musikalisches Denkmal gesetzt. »Adelante, Comandante« rufen sie darin dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez zu, und das offizielle Video der Gruppe zu dem Lied verwendet als Grundlage die Aufzeichnung ihres Konzertes in Caracas, mit dem sie das Lied auch (und gerade) in Venezuela populär machten.

Auch nach dem Erfolg der bolivarischen Bewegung beim Referendum am vergangenen Sonntag gehörten Ska-P zu den ersten Gratulanten. Unter der Überschrift »Uh, Ah, Chávez no se va« (Chávez tritt nicht ab) schreibt die Gruppe auf ihrer Homepage: »Es scheint, dass das venezolanische Volk möchte, dass die bolivarische Revolution weitergeht, die Mehrheit steht zu Chávez, denn wir wissen jetzt alle, dass er bei den nächsten Wahlen wieder antreten kann«. Es sollte niemanden überraschen, so die Band, »dass Ska-P zu dieser Revolution steht, und wir freuen uns sehr über das Ergebnis dieser Abstimmung«.

Die große Mehrheit der Europäer werde von den Medien über die Realitäten Venezuelas betrogen, da diese die Tatsachen im Interesse ihrer Eigentümer und Konzerne verzerren. Deshalb werde die Gruppe auch weiterhin auf der Bühne »El Libertador« singen und der Welt im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Erfolge dieser Revolution zeigen.

»Ich weiß, dass viele von euch sich noch wundern. Wie kann es sein, dass wir als ‘anarchistische Sympathisanten’ eine sozialistische Revolution unterstützen? Leute, guckt euch die Veränderungen an, die sich in Venezuela für die benachteiligste Bevölkerung vollzogen haben, das ständige Wachstum, Jahr für Jahr, in jeder Hinsicht. Es ist nicht perfekt, aber endlich passiert etwas für die Hungernden, die Analphabeten, die so sehr misshandelte Urbevölkerung, für die Gleichheit der Frau, für die Alten, für die Kinder …«

Und selbstverständlich gibt es hier das entsprechende Lied dazu.

SKA-P - El Libertador

Das erinnert mich doch irgendwie an ein anderes Lied.

Comandante Che Guevara - Victor Jara

Schade das Brigitte zur Zeit so wenig Zeit hat, sie hätte bestimmt noch ein paar passende Lieder. Zu hoffen bleibt nur, das Chavez nicht wie Che unter den Kugeln amerikanischer Tuppen, oder von Amerika bezahlter Söldner stirbt. Das ist ja eigentlich die Methode der USA. Allende haben sie erwischt, Fidel werden sie wohl nicht mehr bekommen, der wird ihnen zum letzten Mal eine Nase drehen und den Stinkefinger zeigen.

Wir müssen auf die jungen Demokratien in Lateinamerika aufpassen. Das US-Kapital und unsere närrischen Regierungen werden alles tun, um dort die Diktatur wieder nach vorne zu bringen und die Ärmsten zu unterdrücken. Wenn wir unsere Freiheit in Deutschland nicht verteidigen können, sollten wir überlegen dort mitzuhelfen.

Am besten würden wir aber denen dort helfen, wenn wir unsere Regierungen gegen Demokratien einwechseln, die Nato auflösen und die USA vor den internationalen Gerichtshof ziehen und danach mit niemandem mehr Handel treiben lassen. Das würde auch schnell für Frieden zwischen Palästina umd Israel sorgen.


Vielen Dank für das Abonnieren meines Feed (SaarBreaker.com)!

[Link] [Cache]

No comments: