Thursday, June 12, 2008

Parteibuch Ticker Feed von 2007-04-25

Parteibuch Ticker Feed von 2007-04-25


Politblog.net: Zur Abwechslung mal ein kleiner Politblog - Quiz
04/25/2007 09:03 PM

Ich wollte mich An die “stillen” Leser in diesem Blog wenden und eine kleine Denkaufgabe stellen. Kennen Sie ein islamisches Land, das nachweislich über funktionstüchtige Raketen mit Atomsprengköpfen verfügt, von einer sich islamistisch nennenden Diktatur regiert wird und wiederholt auch mit dem Einsatz dieser Waffen gegen Ungläubige gedroht hat? Es sollte auch noch erwähnt werden, daß dieses Land niemals den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet hat. Hinzu kommt, daß dieses Land nachweislich durch gezielte Ausbildung von Terroristen sein Nachbarland nicht nur destabilisiert hat, sondern nicht nur an einem, sondern an mehreren Regierungsumstürzen dort aktiv mit beteiligt war. Der Islam ist Staatsreligion. Vor Jahren wurden die Verfassung nach einem Staatsstreich außer Kraft gesetzt und das Parlament aufgelöst. Obwohl inzwischen auch wieder restriktiv gehandhabte Wahlen durchgeführt wurden, wird das Land weiterhin dikatorisch regiert. Grundlage des Rechtssystem ist in wichtigen Teilen die Scharia.

Machen wir einen kleinen Quiz!

Um welches Land handelt es sich?

Die Auflösung dieses Rätsels und die Debatte darüber macht nämlich eventuell klug. Posten Sie Ihre Tips!

(Wer es sofort und auf Anhieb weiß, bitte eine kurze Zeit sich zurückzuhalten)

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Ab hier Nachtrag zum Artikel nach den ersten Kommentaren

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Nun, die Tips sind richtig. Es handelt sich um Pakistan.
Ich möchte mich wie gesagt mit diesem Beitrag vor allem an die stillen Leser dieses Blogs lesen, jene, die sich still und ohne Kommentar zu hinterlassen bei uns umschauen und sich so ihre Gedanken machen.
“Donnerwetter, könnten die recht haben, mit dem was sie so schreiben? Haben wir wirklich die Wahl zwischen der blauen und der roten Pille?”
Diesen Artikel schrieb ich nicht für jene Leser, die eh schon alles wissen.

Sprechen wir über Pakistan.
Liebe “stille” Leser, wir sind also sehr schnell darauf gekommen, daß es sich um Pakistan handelt.

Dürfte ich Sie nun bitten, sich zu fragen, warum gegen dieses Land keine UN - Resolutionen im Sicherheitsrat verfaßt wurden? Warum wird der Präsident des Landes Musharraf, der sich übrigens auch sehr “übel” gegenüber Israel äußert, nicht von unserer Presse zum “neuen Adolf Hitler” erklärt? Warum muß nicht etwa ein “Raketenschild” gegen dieses Land errichtet werden? Warum hört man nichts von Grenzzwischenfällen mit britischen oder amerikanischen Kriegsschiffen? Warum wird dieses Land nicht zum Hort des Terrorismus, zum Bestandtteil der “Achse des Bösen” erklärt?

Um so naiv zu bleiben.
Nachgewiesenermaßen und ohne daß das irgendjemand bestritten hätte war der pakistanische Geheimdienst ISI der eigentliche und wirkliche Schöpfer dessen, was man “Taliban” nennt. Wir hören doch, daß gegenwärtig Krieg geführt wird gegen die “Taliban” in Afghanistan. Sogar von einer “westlichen Gemeinschaft”. Ich verzichte diesbezüglich auf Links, weil diese Tatsachen so unbestritten sind, daß selbst der übelste Imperialtroll hier nicht daran zu deuteln wagen wird.
Warum, so frage ich naiv, warum werden nicht Luftschläge gegen die pakistanischen Nuklearanlagen “als Option” erwogen oder angedroht?

Musharraf wird heute von der imperialen Presse und von den “westlichen” Politikern exakt so behandelt wie Saddam Hussein in den Jahren 1980 - 1989. Saddam Hussein war damals der “gute Onkel des Westens am persischen Golf”.
Es wurde in den ersten Kommentaren kritisch bemerkt, ob sich Muaharraf denn “islamistisch” “nennt”. Da muß ich darauf aufmerksam machen, daß “islamISTIsch” eine westliche Wortschöpfung ist. Mir wäre nicht bekannt, daß es etwa im arabischen oder anderen Sprachen dieses Weltteils eine Unterscheidung islamisch versus islamistisch gäbe. Was Musharraf angeht, so ist seine “Regierungspartei” jedenfalls die PML-Q, eine 2001 gegründete Partei, die offensichtlich auf ihn und seine Bedürfnisse persönlich zugeschnitten ist. PML-Q heißt “Pakistanische Muslim-Liga”, und im gängigen “westlichen” Sprachgebrauch dürfte sie problemlos als “islamistisch” durchgehen.

Betrachten Sie dieses schöne Bild von ihm, Herrn Musharraf..

Musharraf ist also ein “Hurensohn” der USA.
Das Wort “Hurensohn” bezieht sich auf ein geflügeltes Wort von Roosevelt. „Die Einstellung der USA lautete damals: ‚Er ist ein Hurensohn. Aber er ist unser Hurensohn!'" (Ex-US-Präsident Franklin D. Roosevelt über Nikaraguas Diktator Somoza). Gemeint sind damit dienstbare Diktatoren, Schlächter, Gauner, Putschisten etc, die dem US - Imperium dienlich sind und die es zu seiner Weltherrschaft benutzt.

Das erklärt auch, warum Musharraf und damit Pakistan bis jetzt von Adolf - Hitler - Vergleichen, Bombenattentaten, Aufrufen zur gezielten Tötung, Androhung von Luftschlägen oder gar Nuklearangriffen bisher verschont geblieben ist.
Insofern waren die von mir oben aufgeworfenen Fragen wirklich naiv. Aber es gibt viele Menschen in unserem Land, die sind so naiv, und sie haben - mit allem Respekt - auch das Recht, naiv zu sein.
Naivität ist nämlich keineswegs vom Ansatz eine Untugend. Lüge, Heucheleien und Betrug sind Untugenden, und je nach Schwere der Auswirkungen, ggfs. auch ein Verbrechen.

Ich möchte auf die Möglichkeit aufmerksam machen, daß auch ein “Hurensohn” Musharraf den USA aus dem Ruder laufen könnte, so wie Saddam Hussein ihnen 1990 aus dem Ruder lief (ob gewollt oder ungewollt).
Es kann durchaus sein, daß wir eines Tages SPIEGEL - Titelbilder mit dem grimmigen und drohenden Gesicht Musharrafs oder eines seiner Nachfolger erblicken werden mit der Schlagzeile “Der gefährlichste Mann der Welt” oder “Die islamische Bombe bedroht die Welt”.

Das mag im Augenblick nicht wahrscheinlich sein, aber Anfang 1990 war es auch nicht wahrscheinlich, daß Saddam Hussein in dieser Rolle landete. Und Saddam hatte ja noch nicht einmal die Atombombe, die hätte ihm die CIA in Niger besorgen müssen.

Die Situation in Pakistan ist durchaus nicht stabil. Man hört in unserer Presse wenig aus diesem Land. Es handelt sich um eine schwache Militärdiktatur. Sie wissen, daß es unter den Militärdiktaturen, die allesamt verwerflich sind, schwache und starke gibt?
Eine starke Militärdiktatur war zum Beispiel das Pinochet - Regime in Chile ab 1973. Es konnte die gesamte Bevölkerung und das gesamte politische Leben nahezu vollständig unterdrücken.
Dazu ist Musharraf nicht in der Lage, seine Machtbasis ist sehr schmal. Das Militär allein reicht nicht aus und ist auch wohl zu unzuverlässig (es gab mehrere Attentate auf ihn). Es gibt eine sehr lebendige Arbeiterbewegung im Land. Auch viele “islamistische” Parteien sind mehr Ausdruck sozialen Protestes als religiösen Fanatismus.

Die USA profitieren, ganz nach der “Strategie der Spannung” etwa der skurrilen Skulls & Bones - Sekte, vom ständigen pakistanisch - indischen Konflikt. Wer den Konflikt verfolgt, staunt darüber, wie es den USA immer wieder gelingt, Indien und Pakistan gegeneinander auszuspielen. Und dann gibt es noch so seltsame “islamistische” Attentate in diesem ewigen Kaschmir - Konflikt, der sich doch so einfach lösen ließe, indem Kashmir von beiden Seiten in die Unabhängigkeit entlassen werden würde.

Es sähe ganz und gar nicht gut aus für die US - Politik da unten, wenn Pakistan plötzlich “umkippen” würde. Wenn etwa Musharraf “Saddam Hussein” - Allüren bekäme. Oder es würde eines der vielen Attentate Musharraf zu guter Letzt doch noch erwischen, nachdem er diesbezüglich wirklich so viel Glück gehabt hat. Oderdaß ihn eine breite Opposition in der Bevölkerung trotz aller Anstrengungen seiner PML-Q doch stürzen würde. Schaut man sich nämlich die Innenpolitik Pakistans an, so stellt man fest, daß Musharraf einfach alle relevanten Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausspielt. Gewiß ist er ein politisches Chamäleon, macht mal auf Atatürk - Säkularen, mal wieder auf Islamist.

Gegen Indien kann man sein schwaches Regime imperiumsseitig schon ausspielen, da hilft die gemeinsame tragische Geschichte beider Länder mit, notfalls helfen seltsame Attentate nach (erinnern Sie sich?). Aber schon gegen den Iran klappt es anscheinend nicht so richtig. Kann es sein, daß Musharraf an der nächsten Straßenlaterne enden würde, wenn er sich an einem Krieg gegen den Iran offen (ich betone: offen) beteiligen würde?

Ich kann und will nichts prophezeihen, ich stelle nur fest: die Situation in Pakistan ist im Sinne des Imperiums alles andere als stabil.
Ich bin überzeugt davon, daß zur Stunde schon längst “Think Tanks” beisammen sitzen und “verschiedene Szenarien” durchkalkulieren einschließlich der “Linien”, die man dann publizistisch zu fahren gedenkt, wenn es um “Maßnahmen” geht.

Und dann schreiben uns Mahlzahn, Broder, Brumlik, Spörl und wie sie alle heißen wieder schöne Artikel.

Ich hoffe allen Lesern Stoff zum Nachdenken gegeben zu haben.

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evilblog: Der Web-Hausgeist 2.0 auf dem Vormarsch?
04/25/2007 07:36 PM

Der gute alte Hausgeist, der bisher nur in alten Schlössern spukte, erlebt ein Revival als Hausgeist 2.0 fürs Internet.

Bei Hitachi-LG Digital Storage aus Japan scheint bereits jetzt ein Web-Hausgeist eingezogen zu sein, der gerade das System aufräumt.

HLDS-Hausgeist

Anders könnte ich mir nicht erklären, warum die Formulierung “It is sorry” gewählt wurde. ;)
Babelfish lässt grüßen.

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Play rough!: Blood Brothers - Young Machetes
04/25/2007 07:03 PM
Die letzte Platte von den Blood Brothers ist zwar schon ein gutes Jahr alt, aber angesichts einer zweiten Tour kann man ruhig nochmal drauf hinweisen. Mit 'Young Machetes' legten die Blood Brothers aus Seattle ihre bereits 5. Studioaufnahme vor. Und damit pfeffern sie uns einmal mehr einen genialen Mix aus Energie und Hyperaktivität um die Ohren: wild, laut, hektisch und überdreht. Trotzdem ist ihre Musik voller catchy Melodien, screamigen Vocals, treibenden Beats und kreischenden Gitarren, die sich schnell in die Hirnkruste fräsen. Eine knapp einstündige Tour de Force, dessen Gemetzel immer wieder von ruhigen, pianolastigen Stücken unterbrochen wird. Insgesamt kurzweilig und kompromisslos, wenn man mal nicht weiss, wohin mit seiner Wut. Furios.



Blodd Brothers MySpace
Blood Brothers Stream

20.06. Dresden, Star Club - 21.06. Giessen, MUK - 22.06. Hurricane Festival, Scheeßel - 23.06. Southside Festival, Neuhausen - 24.06. Karlsruhe, Substage - 25.06. Düsseldorf, ZAKK - 26.06. Nürnberg, K4 [Link] [Cache]
Freispruch für Henryk M. Broder: Darf jetzt jeder die deutsche Justiz als "Erben der Firma Freisler" bezeichnen?
04/25/2007 06:28 PM

Das fragt Jakob Cornides in einem Leserkommentar zum FAZ-Bericht über den in München ergangenen Freispruch für Broder.

Der u.a. für das Nachrichtenmagazin SPIEGEL schreibende Journalist und Polemiker (und diesjährige Börne-Preisträger)
hatte ein früheres Urteil so kommentiert:

Es bleibt der Hautgout, dass die Erben der Firma Freisler entscheiden, was antisemitisch ist und was nicht."

Bernhard Kramer, Präsident des Frankfurter Landgerichts, hatte aufgrund dieser Äußerung im Februar 2006 eine Strafanzeige gegen Broder gestellt.

Ebenfalls im Kommentarbereich der FAZ bestätigen und ergänzen zwei weitere Leser das Wort von den “Erben der Firma Freisler”:

Martin Albert: “Der Freispruch paßt auch sehr gut zur immer noch ungebrochenen Fußnotenherrschaft Carl Schmitts in der deutschen Jus-Literatur.”

Klaus Steffen: “Es ist unbestreitbar, daß das deutsche Rechtswesen bereits zweimal die Chance zur Selbstreinigung verpaßt hat. Einmal nach 1945 und zum Zweiten nach 1990. Praktisch alle (einige Ausnahmen bestätigen die Regel) “Juristen”, die sich klaglos in die Dienste der Diktaturen fügten, machten in der Demokratie weiter, als ob nichts geschehen wäre.
Broder hat da etwas zu einäugig gesehen: Er hätte neben Freisler auch Benjamin erwähnen müssen. Und er hätte auch gleich die Rechtsform der Firma Freisler & Benjamin erwähnen können: GmbH & Co. KG.”

Nachfolgend Auszüge aus dem aktuellen FAZ-Artikel zum Freispruch von Henryk M. Broder:

>[…] Anders als der Präsident des Frankfurter Landgerichts, Berhard Kramer, der die Strafanzeige gegen Broder im Februar 2006 gestellt hatte, fasste das Gericht die Äußerung Broders „Es bleibt der Hautgout, dass die Erben der Firma Freisler entscheiden, was antisemitisch ist und was nicht" keineswegs als Beleidigung der Frankfurter Richter auf. Vielmehr müsse sich die deutsche Justiz ihrem historischen Erbe stellen, meinte das Amtsgericht - ließ allerdings keinen Zweifel daran, dass Broders Äußerung gerade in juristischen Kreisen als arge Geschmacklosigkeit empfunden werde.
[…]
Henryk M. Broder selbst hielt sich während der Verhandlung weitgehend zurück. Nur ein einziges Mal gingen dem Börne-Preisträger die Gäule durch. Nachdem seine Verteidiger den „Freisler"-Ausspruch ihres Mandanten mit einem Exkurs zur deutschen Vergangenheitsbewältigung untermauert hatten („Das können wir uns nicht aus den Roben klopfen", meinte der Berliner Verteidiger Jan Hegemann), dankte Broder für das „kleine etymologische Seminar" in Sachen historisches Erbe - und merkte an, die deutsche Justiz sei nach 1945 „vermutlich nicht aus der Heilsarmee" entstanden.
Es wäre eine besondere Pointe der Geschichte, meinte Broder, der gelegentlich auch Gastkommentare für die Deutsche Richterzeitung schreibt, wenn nun ausgerechnet er ein Opfer jener Justiz werde, der die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit nicht gelungen sei.<
Quelle: F.A.Z., Gericht spricht Broder im Beleidigungsprozess frei, 24.04.2007, Nr. 95 / Seite 38

Broder hat in dem oben erwähnten Gastkommentar für die Deutsche Richterzeitung die Justiz übrigens treffender beschrieben als mit seinem zu kurz gegriffenen Wort vom Freisler-Erbe:

>Deswegen ist es den meisten Bürgern auch nicht bewusst, dass die Justiz eine Welt für sich ist, ein geschlossenes, hierarchisch strukturiertes Biotop, das sich so gut wie jeder gesellschaftlichen Kontrolle entzieht. Verglichen mit Richtern und Staatsanwälten führen sogar Ärzte ein Leben wie in einem Glashaus, die Angehörigen anderer Berufsstände sowieso.

Die Justiz kontrolliert sich selbst, das ist ein wichtiges Element ihrer Unabhängigkeit. Die Instrumente der Selbstkontrolle heißen Berufung und Revision, das System basiert auf der Annahme, dass Landrichter mit mehr Sachverstand gesegnet sind als Amtsrichter, dass die Angehörigen der Oberlandesgerichte die Fehler der Landrichter erkennen und korrigieren können und dass die Richter an den Bundesgerichten theoretisch auch nur Menschen, praktisch aber unfehlbar sind.

Freilich: Schon der Alte Fritz, Preußens König Friedrich II., hat 1779 über das Gehabe mancher Richter räsoniert: » Vor Schelme, die den Mantel der Justiz gebrauchen, um ihre üble Paßiones auszuführen, vor dieser kann sich kein Mensch hüten, die sind ärger wie die gröbsten Spitzbuben, die in der Welt sind

Würde der Alte Fritz einen solchen Satz heute in einem Gerichtssaal der Bundesrepublik von sich geben, hätte er gleich ein Verfahren am Hals, wegen Beleidigung, übler Nachrede, Verleumdung etc. Denn mag die Justiz in vielen Fällen behäbig, langsam und unwillig sein, wenn es um sie selbst geht, agiert und reagiert sie schnell, resolut und strafwütig.[…]< Quelle: DRiZ 2007, 77, Sensibelchen in schwarzen Roben, Februar 2007

Alle Links und Hervorhebungen in den aufgeführten Zitaten sind von uns.

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Mein Parteibuch Blog: Deutsche Außenpolitik für Anfänger
04/25/2007 06:14 PM

Es wird ja öfter mal gesagt, Außenpolitik sei schwierig zu verstehen. Dabei ist das eigentlich ganz einfach. Mal angenommen, man weiß beispielsweise, dass der Präsident des gut 165 Millionen Einwohner zählenden Landes Pakistan, General Pervez Musharraf, ein bedauernswerter Mann ist.

Sein Geheimdienst Inter-Services Intelligence macht zwar hin und wieder erstaunliche Fortschritte beim Kampf um die Opiumfelder in Afghanistan, aber die amerikanische Cocaine Import Agency (CIA) würde das Geschäft mit den Drogen lieber selbst machen, zankt sich mit seinen Taliban um die Herrschaft in Afghanistan und verdirbt ihm da das ganz große Geschäft.

Dabei ist Pakistan nur noch einen kleinen Schritt von der Lösung dieses Problems entfernt. Schließlich hat Pervez Musharraf schon wunderschöne Atomwaffen, mit denen er Amerikaner und Europäer dazu zwingen könnte, seine Mohnfelder in Afghanistan zu verlassen. Dummerweise fliegen seine Raketen zum Transport der Atombomben bisher aber nur ein paar Hundert Kilometer weit. Und so kommt es, dass weder Amerikaner noch Europäer bisher so richtig Angst davor haben. Die sind sogar noch so dreist und missbrauchen sein Drohpotential mit Atomwaffen als Marketing-Aktion für einen Raketenschild in Osteuropa.

Dass die deutsche Bundeswehr Tornados nach Afghanistan geschickt hat, um sich bei den USA anzubiedern, und sich seitdem faktisch im Krieg mit den pakistanischen Geheimdienstleuten befindet, die unter dem Label Taliban für die pakistanische Regierung die Kontrolle der Mohnfelder innehaben, war natürlich auch nicht wirklich nett von den Deutschen. Weil aber die Tornados im Gegensatz zu Satelliten wohl ohnehin keine Bilder in Echtzeit überliefern, ist das natürlich auch nicht ganz so schlimm.

Aber nun schicken sich die Deutschen ja auch an, dass diplomatische Malheur mit den Tornados mehr als wieder gut zu machen und die Freundschaft der Pakistani zurückgewinnen zu wollen. Denn der deutsche Finanzminister hat sich gerade überlegt, dass er doch Pakistan eine Bürgschaft über eine Milliarde Euro für deutsche U-Boote schenken könnte, damit seine Atomraketen künftig nahezu jeden Winkel der Welt erreichen können.

Da muss man die ausgewogene deutsche Außenpolitik mal loben. Egal ob Pakistan oder die USA den Krieg um die Mohnfelder in Afghanistan gewinnt, der Nachschub an Opium für den deutschen Markt ist auf Jahre hinaus gesichert. So einfach kann Außenpolitik sein.

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Mein Parteibuch Blog: Amtsenthebungsverfahren gegen Dick Cheney
04/25/2007 05:14 PM

Während die Favoriten im Vorwahlkampf um die demokratische Präsidentschaftskandidatur 2008, Barack Obama und Hillary Clinton, vor allem mit dem Einwerben von Spendengeldern für ihre Kampagnen beschäftigt sind, macht Außenseiter Dennis Kucinich lieber Politik und hat endlich das schon lange überfällige Amtsenthebungsverfahren gegen US-Vizepräsident Dick Cheney auf den Weg gebracht.

Dennis Kucinich begründet seinen Antrag auf Amtshebung damit, dass Dick Cheney eine treibende Kraft dabei war, die USA mit falschen Begründungen in den Krieg gegen den Irak zu treiben und damit, dass Dick Cheney dies nun erneut bezüglich des Iran versuche.

Dennis Kucinich hat angekündigt, dass, wenn es gelungen ist, Dick Cheney des Amtes zu entheben, ein Amtsenthebungsverfahren gegen George W. Bush folgen sollte. Er wolle jedoch mit Dick Cheney beginnen, da er vermeiden möchte, dass Dick Cheney Präsident wird, falls George W. Bush des Amtes enthoben wird.

Schön zu sehen, dass es auch in den USA vernünftige Politiker gibt. Es bleibt zu hoffen, dass nun auch schnell und intensiv wird, und die schmutzigen Lügen der US-Regierung so eine nach der anderen ans Licht gezerrt werden. Und dann wäre da bitteschön noch die Frage zu klären, wer alles für die Kriegsverbrechen von Falludja verantwortlich ist.

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Mein Wa(h)renhaus: Glaube versetzt … Richterinnen - und die Öffentlichkeit in Aufregung
04/25/2007 04:52 PM
Es ist ungefähr einen Monat her, da versetzte die Äußerung einer frankfurter Familienrichterin über das Züchtigungsrecht im Koran unsere Medienlandschaft in Aufregung. Leider hatte ich dazu keine Zeit zu bloggen, drum habe ich mir meine Meinung für heute aufgehoben. Denn nach wenigen Tagen war alles wieder in der Versenkung verschwunden. Worum ging es? Eine deutsche Muslima, deren [...][Link] [Cache]
Play rough!: Lieblings-Streetart für Eels-Fans
04/25/2007 03:54 PM

Photographiert im Friedrichshain. Ich stelle mir das Ganze so vor: ein Typ umschwärmt ein Mädchen und malt ihr dieses Bild mit Referenz an den Eels-Song "Beautiful Freak", zauberhaft und ich wünschte ich könnte auch malen:


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Deutschland Debatte: Rechtsstaatlichkeit im Familienrecht *)
04/25/2007 02:20 PM
Männer sollen künftig „leichter" überprüfen können, ob sie die Väter ihrer Kinder sind, so das Verfassungsgericht in seinem Urteil vom 13.2.2007. Ein Hindernis soll jedoch nach Vorstellung des Justizministeriums bleiben, weshalb in Umsetzung des Urteils zwei Verfahren eingeführt werden, ein Verfahren zur Feststellung der biologischen Vaterschaft und ein nachfolgend mögliches Anfechtungsverfahren. Damit ist dann wieder [...][Link] [Cache]
Loser von vorgestern mit diffuser Politik von dunnemals: SPD
04/25/2007 01:35 PM
Man muß schon etwas lächeln, wenn man dieses Schmierentheater in Berlin, aufgezeigt in der WELT, kommentieren darf: eine SPD, die nach alter Lesart noch glaubt, es käme auf sie an, spielt sich zu einer Größenordnung auf, deren Rolle ihr nicht zukommt. Da wird munter postuliert, da wird das Volk durch Fensterreden bei SPD- Laune gehalten, [...][Link] [Cache]
Lumières dans la nuit: Lärmverschmutzung
04/25/2007 01:21 PM

Es überrascht einen fühlenden Menschen, der unter dem besinnungslosen Tosen der Städte leidet, eigentlich nicht: In letzter Zeit sind in Deutschland sogar einige Vögel nachtaktiv geworden, weil sie sich tagsüber nicht mehr untereinander “verständigen” können. Das ist der ganz normale Wahnsinn der totalen Automobilmachung.

Ich persönlich kenne kaum noch einen Denkenden, der nicht einen großen Teil seines Lebens in die ruhigeren Nachtstunden verlegt hätte. Des Tages werden alle Gedanken unter einem Teppich aus Lärm erstickt.

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Lumières dans la nuit: Der leere Besitz
04/25/2007 11:43 AM

Wer mich nur wenig kennt und mit mir spricht, wundert sich manchmal darüber, dass ich scheinbar völlig verschiedene Begriffe wie MySpace und YouTube mit Leichtigkeit durcheinander bringen kann. Das wird von manchen Menschen für eine bei mir vorliegende Schwäche des Geistes gehalten.

Diese Menschen denken etwas zu kurz, und sie können kein Englisch. Bei beiden Benennungen handelt es sich um ein Pronomen, gefolgt von der Bezeichung für etwas Leeres. Und in beiden Fällen ist diese Bezeichnung sehr zutreffend, wie man beim Schauen auf die zugehörigen Websites bemerkt. Auf dieser Ebene betrachtet, sind diese beiden Begriffe wirklich sehr ähnlich, und dass ich sie immer wieder einmal verwechsele, ist nicht etwa ein Zeichen der Dummheit, sondern der Einsicht.

Dass irgendwelche Werbemenschen und selbst ernannte Wortführer eines so genannten “Web 2.0″ diese Schrotthaufen im Internet als “social software” bezeichnen, also ungefähr als eine “Programmierung für das zwischenmenschliche Miteinander“, ist ein unter den Bedingungen des allgemeinen menschlichen Ausverkaufs leider nur zu gewöhnlicher Zynismus. Wohl dem, der umgeben von solcher Menschenverachtung nicht stumpf wird.

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Ups: Gewerkschaft hadert mit Affären ... wir auch!
04/25/2007 11:25 AM

Nun tun wieder alle so als hätten Sie nichts gewußt. Seit 1993 kämpft Rainer Beutler gegen den "Sumpf" in Kassel. Die Abmahnungen und Kündigungen sind legendär. Und der kleine Beißer gibt, zu Recht, keine Ruhe! Die IGM ist mehrfach informiert worden. Quelle!
Auf den Versammlungen der Aktionäre wurde mehrfach auf das Thema Mobbing hingewiesen! Bescherden an den Vostand führten zur Abmahnungen und Kündigungen. Auf Betriebsversammlungen hatte Rainer Beutler bereits 1993 wiederholt auf Mobbing und Korruption hingewiesen. Ausgerechnet Herr Schuster, damals Personalchef in Wolfsburg, erteilte eine schriftliche Abmahnung. Welch Ironie. Herr Gebauer aber unterstütze sogar ein Projekt von Herrn Beutler! "Er hatte ein offenes Ohr für diese Dinge": sagt Beutler heute!

Arbeitsschutz und Arbeitsrecht werden ständig und wiederholt mit Füßen getreten!


Wir schreiben uns die Finger wund und es wird nicht geantwortet! Anfragen zu Deckungszusagen für angestrebte Verfahren werden einfach ignoriert! Der Betriebsrat steht beinahe lächelnd dabei!



Wegen des Korruptionsskandals muss nun auch Siemens-Chef Kleinfeld um seinen Posten bangen. Beschädigt ist auch die IG Metall, da sich Betriebsräte kaufen ließen

HAMBURG taz Im Skandal um schwarze Kassen bei Siemens gibt es nun auch Spekulationen über eine Ablösung des Vorstandschefs Klaus Kleinfeld. Heute tagt der Aufsichtsrat und wird über Kleinfelds Zukunft entscheiden. Der Fall Siemens trifft aber nicht nur die Manager schwer, sondern auch die Gewerkschaften.

Denn Siemens soll Millionen an die Arbeitnehmervertretung AUB gezahlt haben - und sie als unternehmensnahe Konkurrentin zur IG Metall aufgebaut haben. Die IG Metall hat nicht reagiert, wie zuvor bei VW auch nicht. Zur Erinnerung: Lustreisen, flotte Flüge und verdeckte Deals aller Art. Im VW-Skandal wird 2006 eine Beschuldigung nach der anderen erhoben.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird Europas größter Autobauer erschüttert. Erschüttert wird zugleich die IG Metall. Ihr Chef des Gesamtbetriebsrats bei VW, Klaus Volkert, tritt im Juni offiziell aus Altersgründen zurück. Später räumt der Betriebsrat ein, dass der Rückzug aufgrund der Schmiergeldaffäre vorgezogen wurde. Dem langjährigen Betriebsratsboss wird vorgeworfen, Reisen einer Freundin mit Firmengeld finanziert zu haben. Der Prozess steht noch aus. Der für Volkswagen zuständige IG-Metall-Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt will nichts gemerkt haben. Sprecher Uwe Stoffregen spricht "allenfalls von einem Einzelfall", ansonsten gelte für Volkerts die Unschuldsvermutung. Dass die offensichtliche Korruption bei VW von der IG Metall heute noch übersehen wird, passt ins Bild. In den meisten Belegschaftsvertretungen fehlt ein "Controlling". Und vom Kungeln zur Korruption sind die Übergänge fließend.

Gekungelt wurde auch bei Siemens. Offenkundig hat sich der Weltkonzern unter den Chefs Heinrich von Pierer und Kleinfeld eine Gruppe willfähriger Betriebsräte als "Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger" (AUB) herangezogen. Doch der Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, stellte erst jetzt Strafanzeige gegen Siemens. Das Betriebsverfassungsgesetz verbietet im Paragrafen 119 die Behinderung und Begünstigung von Betriebsräten.

Inoffiziell heißt es, die IG Metall habe längst gemerkt, was gespielt wird und habe die Spaltergewerkschaft im Aufsichtsrat angeprangert. Dort soll der Korruptionsfall vom kapitalseitigen Aufsichtsratsvorsitzenden abgewürgt worden sein. AUB ist unter anderem bei Aldi, Ikea und Lufthansa vertreten. Gewerkschaften ahnen, wenn Räte aus dem Ruder laufen. Aber sie können sich gegen machtvolle Betriebsratsfürsten kaum durchsetzen.

Betriebsratsschmiere ist wie jede Wirtschaftskriminalität besonders schwer zu beweisen.
"Die IG Metall ist keine Kriminalpolizei oder Staatsanwaltschaft", sagt ein Gewerkschafter in Süddeutschland. Die Bielefelder Kriminalistin Britta Bannenberg meint, das Schmieren von Betriebsräten liege "auf der Hand". Die "Branche Korruption" wachse rasant. Auch der Frankfurter Wirtschaftsprofessor Hans See warnt: "Wirtschaftskriminalität wird generell praktiziert." Es werde nicht bei den zwei Fällen bleiben. HERMANNUS PFEIFFER
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Oeffinger Freidenker: Verfassungsschutz in der Kritik
04/25/2007 10:05 AM
Der Bericht des Verfassungsschutzes für 2006 ist erschienen. In Kürze die Auffälligkeiten:
- Die Rechten werden stärker. Deswegen beobachtet man sie noch weniger.
- Die Linkspartei ist geradezu langweilig, wird aber weiter beobachtet.
- Hauptaugenmerk sind Islamisten.
- Hauptaugenmerk sind militante Globalisierungsgegner.
- Der Verfassungsschutz fordert Bürger zu Denunziationen auf.
Ein Schelm, wer eins und eins zusammenzählt und an Heiligendamm denkt.[Link] [Cache]
Oeffinger Freidenker: Eigentor
04/25/2007 10:01 AM
Um ihr soziales Profil zu schärfen, startete die SPD eine Unterschriftenaktion pro Mindestlohn. So weit, so belanglos. Als jedoch Lafontaine, Bisky und Gisy unterschrieben, wurde es unangenehm. Richtig unangenehm wird es für die SPD jetzt, weil die Linkspartei den Text der SPD praktisch unverändert als Antrag in den Bundestag bringt. Allein aus Prestige- und Ideologiegründen wird die SPD damit in die dumme Situation kommen, ihren eigenen Antrag ablehnen zu müssen.
Hier zeigt sich wieder, wie ungeschickt die SPD in der letzten Zeit vorgegangen ist. Wie bereits in den 1980er Jahren mit den Grünen lässt sie sich als verlängerter Hebel der CDU einspannen, anstatt sich endlich wieder auf die eigentlich Bedürftigen zu konzentrieren, in deren Namen sie ungerechtfertigt agiert.[Link] [Cache]
Oeffinger Freidenker: Fundstücke
04/25/2007 09:45 AM
Lobbyisten kassieren Steinbrücks Gesetz.
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Lebhaft nachgefragte Ladenhüter.
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Ludwig Erhard war nie in der CDU.
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Telepolis bietet eine gelungene Analyse der Probleme der universitären Lehre.
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Wieder einmal gerät die Giftspritze wegen ihres Nicht-Funktionierens in die Schlagzeilen.
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Neue Fragebögen sollen zum Lehrerberuf ungeeignete Personen aussieben.
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Klavierstunden und Freiheit.
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Kritik am Hochschulpakt.
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24 Stunden zum Thema Mindestlohn.
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Gleichberechtigung in Saudi-Arabien.
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Robert Misik über das Ratzinger-Buch.
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Telepolis über reizlose Reizthemen und Post-Politik.
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Oeffinger Freidenker: Bild auf Kreuzzug, Teil VIII
04/25/2007 09:45 AM
Exhibitionismus gehört nicht unbedingt zu den Verbrechen, die einer gesteigerte öffentliche Aufmerksamkeit wert wären. Trotzdem berichtet besonders die Gossenpresse gerne darüber, weil immerhin entblößte Geschlechtsteile darin vorkommen.
In diesem Falle hat die BILD sich nicht entblödet, wieder einmal alle Vorurteile zu bestätigen. Der Fall: ein winziger TV-Moderator, den fast niemand kennt, durchlebt eine Lebenskrise und entblößt dreimal in der Öffentlichkeit seine Genitalien; einmal onaniert er sogar öffentlich. So weit, so bizarr. Mit einer Geldstrafe ist so etwas im Normalfall erledigt, besonders da sich der Mann bei den Opfern entschuldigt hat und nun eine Therapie macht.
Unter Berufung auf einen ominösen Status als "Person der Zeitgeschichte" jedoch hat die BILD sich entschlossen, lieber für eine Schlagzeile einen Mord zu begehen: mit Foto, vollem Namen und Angabe des Arbeitgebers bringt sie einige falsche Fakten, schlüpfrige Anmerkungen und schrille Töne zum üblichen Potpourri an Geschmacklosigkeiten zusammen. Die berufliche wie gesellschaftliche Existenz des Mannes war sofort zerstört. Diesen Faktor berücksichtigte sogar das Gericht bei seiner Entscheidung, einen großen Teil der Strafe zur Bewährung auszusetzen:
Dass er mit einer verhältnismäßig geringen Strafe davonkommt, hat einen Grund. Die Höchststrafe hat bereits eine andere, eine furchtbare Instanz verhängt: die Bild .
Den passenden Schlusssatz bietet die Frankfurter Rundschau:
Was das alles immerhin an Erkenntnisgewinn bringt, ist die Tatsache, dass sich am sorglosen Vernichten von Existenzen seit Wallraff-Zeiten nichts, aber auch gar nichts geändert hat.
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Oeffinger Freidenker: Rückendeckung für Schäuble
04/25/2007 09:38 AM
Egal, wir durchgeknallt jemand schon ist, ein paar Anhänger findet er immer. So stellt sich der bayrische Innenminister Beckstein demonstrativ hinter Schäuble; gleichzeitig sprechen sich auch einige SPD-"Innenexperten" für ihn aus. Besonders Beckstein stößt dabei ins große Horn: "maßlos" seien die Angriffe der SPD, es "herrscht ein Ton wie von einer Opposition" und "der Datenschutz darf nicht zum Sicherheitsrisiko werden. Das wird von einseitigen Datenschützern verkannt." Kauder indessen pöbelt gegen den profillosen Beck.
Dabei ist besonders Becksteins präventiver Vorwurf in Richtung SPD interessant:
Zum Widerstand der SPD gegen Pläne von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, die Bundeswehr bei der Luftsicherung und beim Objektschutz einzusetzen, sagte der bayerische Innenminister Günther Beckstein laut Passauer Neuer Presse wörtlich: "Ich fürchte, dass wir uns mit der SPD erst nach einem hoffentlich nie kommenden Terroranschlag einigen können. Wenn es dazu kommt, werden wir in jedem Falle auch eine Diskussion über die Mitschuld bekommen."
Die SPD müsste sich in einem solchen Fall die Frage stellen, "warum sie nicht alles zur Terrorabwehr unternommen hat", sagte der CSU-Politiker.
Obwohl jeder, selbst die Ein-Mann-Parallelgesellschaft Schäuble, aussagt, dass es vollständige Sicherheit nicht geben kann, wird schon einmal all jenen präventiv die Schuld in die Schuhe geschoben, die den völlig sinnfreien Sicherheitszinnober nicht zu 100% mitgehen. Besonders die Kameraüberwachung und ähnliche Feinheiten dienen ohnehin nicht der Vorsorge, sondern können allenfalls beim späteren "was ist passiert?" helfen - bei dem man dann immerhin alles einer angeblich weichen SPD anlasten könnte.
Noch viel schlimmer ist die Wahrnehmungsschwäche der rechtskonservativen Granden, wenn sie die SPD tatsächlich als entschiedene Gegner ihres Sicherheitswahns wahrnehmen: die echten Gegner mit ihren vorhandenen Argumenten werden beinahe vollständig unter den Tisch gekehrt.[Link] [Cache]
Mein Wa(h)renhaus: Ein Planet zum Auswandern - Fehlt nur noch die Reisetechnik
04/25/2007 08:42 AM
Vor wenigen Tagen haben Forscher einen Planeten entdeckt, der der Erde ähnlich ist. Er ist nur 20,40 Lichtjahre von uns entfernt und liegt in unmittelbarer kosmischer Nachbarschaft unserer Heimatsonne. Wäre das nicht ein prima Planet zum Auswandern? Angesichts der sozialen Spannungen auf unserer Welt, angesichts des Gegensatzes von Reich und Arm, haben sich vielleicht schon manche [...][Link] [Cache]
Mein Wa(h)renhaus: Der Tote und die Blogs - Fortgang der Diskussion über den verhungerten Arbeitslosen in Speyer
04/25/2007 07:24 AM
Niemand muss in Deutschland verhungern, sagen nicht nur die Politiker, sondern auch Manche in der Blogosphäre. Ich hatte eine Zeit im Leben, in der ich sehr depressiv war und mich nicht traute, zum Briefkasten zu gehen, es könnte ja schlimme Post drin sein. Aus diesem Blickwinkel unter Anderem verfolge ich die teils heftigen Diskussionen in [...][Link] [Cache]
Politblog.net: Kucinich bringt Antrag auf Amtsenthebung Cheneys ein
04/25/2007 02:46 AM

Nachdem er es bereits angekündigt und wegen des Amoklaufs an der Virginia Tech-Universität verschoben hatte, bringt der demokratische Abgeordnete und Präsidentschaftskandidat Dennis Kucinich heute den Antrag auf Amtsenthebung des Vizepräsidenten Dick Cheney im Abgeordnetenhaus ein:

“Weil ich glaube, dass die Amtsführung des Vizepräsidenten den Gründungsprinzipien dieser Nation zuwiederläuft habe ich heute die Gesetzesvorlage 333 eingebracht, eine Amtsenthebung gegen Vizepräsident Richard B. Cheney. Dies tue ich, um das Recht der amerikanischen Bürger auf eine ehrliche und friedliche Regierung zu verteidigen.

Für mich ist es offensichtlich geworden, dass dieser Vizepräsident, der eine treibende Kraft darin war, die USA mit falschen Begründungen in den Irakkrieg zu ziehen, einmal mehr mit den Säbeln des Krieges gegen den Iran rasselt. Mit dem selben Ziel, Amerika wiederum unter falschen Begründungen in einen Krieg zu ziehen.”

Die konkreten Anklagepunkte sind das Manipulieren von Geheimdienstinformationen bezüglich des irakischen Gefahrenpotentials gegen die USA, das Manipulieren von Geheimdienstinformationen bezüglich einer angeblichen Verbindung zwischen Saddam Hussein und Al-Kaida, sowie die offenen Aggressionen gegen den Iran.

Schon jetzt sei gesagt, dass diese Liste den Verbrechen Cheneys keinesfalls gerecht wird. Da wären noch Dutzende andere, einen guten Überblick findet man hier.

Wirklich schade ist es, dass 9/11 nicht erwähnt wird. Cheney ist zentral bei der Reaktion der Bush-Regierung auf 9/11, und war am Unglückstag im Notfallkontrollzentrum, das die Situation überwachte. Dabei hat er den Flug, der ins Pentagon stürzte, a uf dem Radar verfolgt und nichts unternommen.

Spannend wird jetzt die Reaktion der Abgeordneten werden. Zunächst muss der Justizausschuss darüber entscheiden, ob er den Antrag auf Amtsenthebung an das gesamte Abgeordentenhaus weiterleitet. Hier wird sich die Spreu vom Weizen trennen, und die Demokraten werden zeigen müssen, ob sie wie bisher mitschuldig sein wollen an den Verbrechen der Regierung oder nicht.

Wenn Cheney jetzt nicht auf feige Komplizen im Kongress zählen kann, dann bleibt ihm nur noch eins: Eine saftige Ablenkung, zum Beispiel mit einem Atompilz über einer großen amerikanischen Stadt. Phantasie hat er wahrscheinlich genug.

DaRockwilda

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UK: Supermarktkette verbannt Aspartam aus Sortiment
04/25/2007 02:46 AM

Daily Mail:

“(Die britische Supermarktkette) Sainsbury’s verbannt Künstliche Farb- und Geschmacksstoffe sowie den umstrittenen Süßstoff Aspartam aus ihrem Sortiment.

Es wird erwartet, dass andere Supermärkte dem Beispiel folgen werden und ähnliche Restriktionen einführen werden, nachdem Studien die Zusatzstoffe mit Allergien und Hyperaktivität in Verbindung gebracht haben.

Die Supermarktkette ersetzt Aspartam mit Sukralose, einem kalorienarmen, aus Zucker hergestellten Süßstoff. Außerdem ersetzt die Kette den künstlichen Farbstoff E150d in ihren Cola-Getränken. (…)

Die Chemikalien werden allgemein durch natürliche Farbstoffe und Frucht- und Gemüseextrakte ersetzt, während Geschmacksstoffe ebenso aus natürlichen Quellen verwendet werden wird.”

Mehr zu Aspartam:

Aspartam - ein hochgiftiger Süßstoff, den wir Donald Rumsfeld zu verdanken haben

China schränkt Aspartamproduktion ein

DaRockwilda

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Politblog.net: Webster Griffin Tarpley über den Amoklauf von Blackburg
04/25/2007 02:00 AM

Erstaunliche Details über den “lone assassin” (Amokläufer) von Blackburg/Virginia erfährt man aus einem Telefoninterview, das Gerhard Wisnewski mit Webster Griffin Tarpley, dem Autor einer brisanten Biographie von G. Bush (dem älteren) führte.
Ich halte das Interview für so interessant, daß ich ihm einen kurzen Post widme.

Hören Sie es sich an, es ist wirklich interessant.
Und hier das Interview als mp3.

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SPIEGEL ONLINE: US - Armee muss im Irak bleiben, bis alles in Scherben fällt
04/25/2007 12:50 AM

Wenn man (wie ich) von der Voraussetzung ausgeht, daß der SPIEGEL schon längere Zeit kein Nachrichtenmagazin mehr darstellt, sondern die offizielle Propagandatröte des US - Imperiums, dann ist es durchaus lohnend, ihn hin und wieder zu lesen. Aber erwarten Sie nur keine Nachrichten oder Informationen! Vielmehr: höret die Stimme des Herrn, des Großen Bruders! So wie ich es in der Überschrift formuliert habe, hat es SPIEGEL ONLINE natürlich nicht geschrieben. So etwas schreibt man als imperiales Propagandablatt, den der SPIEGEL nach meiner Ansicht nach darstellt, nicht so offen. Man verpackt es in schöne Worte, hinter denen dann ganz andere Absichten stehen. Aber das genau ist letztlich der Inhalt dieses Artikels, der die offizielle propagandistische Linie der imperialen Public Relation verkündet. Der SPIEGEL schreibt als Überschrift: Ami, don’t go home! Allein an der Schlagzeile können wir schon sehen, daß es sich wieder um ein Elaborat der von Mahlzahn angekündigten Umerziehung der deutschen öffentlichen Meinung handelt.

Ach ja, die URL des Artikels: http:// www .spiegel .de/politik/ausland/0,1518,479108,00.html

Ausgerechnet den ehrenwerten Bertold Brecht zu zitieren, wenn es darum geht, daß die US - Armee eine “bessere” Mordmaschine sein soll als bisher, ist freilich schon der Ausdruck einer geradezu atemberaubenden Frechheit. Brecht würde sich nicht im Grab umdrehen, sondern diesem Yassin Musharbash links und rechts die Spiegel - Printausgabe um die Ohren schlagen, wenn er das lesen müßte. Doch Brecht zu zitieren scheint schick zu sein in Kreisen, die “Turandot oder der Kongreß der Weißwäscher” lieber nicht lesen wollen. Denn um Weißwaschung handelt es sich bei diesem Artikel von A bis Z.

Zugegeben, man kann die US-Armee nicht einfach mit einer Zeitung vergleichen.

Kluges Kerlchen. Mit einer Zeitung, freilich nicht dem Spiegel in seiner Printausgabe, kann man sich den Hintern abwischen. Mit der US - Armee leider nicht. Und die Iraker schon gar nicht.

Keine US-Armee ist derzeit nicht die Lösung für den Irak - sondern eine bessere.

Diesen Satz muß man sich wirklich in seiner ganzen BlödTiefsinnigkeit betrachten. Die US - Armee soll also “besser” werden. Mindestens 655000 getötete Iraker seit 2003 sind offenkundig noch nicht gut genug. Eine “bessere” US - Arme wird es noch “besser” machen. Oder wie ist das zu verstehen? Nein, ich will den offensichtlichen semantischen Schn dieses Satzes nicht gnadenlos bis zum letzten für eine “billige” Schmähung des Autors ausnutzen, der doch letztlich auch nichts anderes tut als seinen Job, nicht wahr, Herr Musharbash, oder wie Sie sonst immer heißen. Möglich, daß der Herr Blut und Wasser schwitzt, wie er seine knallharten transatlantischen Vorgaben in schönes Wortgeklingel umsetzt. Im Vietnamkrieg war es doch, wo auch die US-Armee bis 1968 versuchte, immer “besser” zu werden, bis die Tet - Offensive die Herren Johnson und Co belehrte, daß dieser Krieg nicht zu gewinnen war. Dann erfanden diese Massenmörder das Schlagwort von der “Vietnamisierung des Krieges”, ein spaßiger Begriff dafür, daß nur noch billige einheimische Söldner verheizt werden sollten, während ihre Familien zu Hause mit Napalm geröstet wurden.

Doch eine “Irakisierung” wird uns gar nicht angekündigt, nur nebenbei in einem unscheinbaren Absatz erwähnt, daß es auch noch so etwas wie Kollaborateure der Besatzer gibt:

Mit viel mehr Aufwand, Geld und Energie als bisher die “neue” irakische Armee aufbauen und trainieren. Und sie nicht halbausgebildet ins Gefecht schicken, wo die Soldaten dann desertieren.

Offenbar wissen die Herrschaften, die meiner Meinung nach dem Autoren die Linie vorgeben, daß die “Irakisierungslüge” keinen Zweck hätte. Die Soldaten desertieren, weil sie zu “halbausgebildet” wären? Zu “untrainiert”? Oder nicht viel eher deswegen, weil sie nicht als Iraker gegen Iraker kämpfen wollen? Das ist ja schon so lächerlich, daß mir Herr Musharbash schon fast (fast!) leid tut für den Spott, den er notwendigerweise für solchen ernten muß. Seit wann wird diese “neue” irakische Armee jetzt schon aufgebaut? Seit 4 Jahren? Seit 4 Jahren wird “halbausgebildet”? Nein, nein, man muß Musharbashs Zurückhaltung richtig interpretieren. Man macht sich von Seiten des Imperiums keine Illusionen über eine eventuelle “Irakisierung”. Sie ist zwecklos. Deswegen muß ja die US - Armee “besser” werden, weil sich nicht mehr genug Söldner und Kollaborateure mehr finden.

Sicher, der erzwungene Abzug als gedemütigte Armee wäre ein Triumph für alle, die den USA und George W. Bush nachweisen wollen, dass sie sich verzettelt haben.

Triumph? Triumph? Weiß Ihresgleichen überhaupt, wovon Sie reden, Musharbash ? Der Massenmord an fast 1 Million Iraker allein seit 2003 ist einfach ein Ergebnis der “Verzettlung” des Enkels des Hitler - Finanziers Prescott Bush? Ach Gottl. Sollen wir etwa nicht gar so streng sein mit dem Ärmsten? Und “gedemütigte” Armee ist doch wirklich ein mitleiderregender Ausdruck für diese Mordmaschine. Die arme US - Armee! Wird sie am Ende “zum Abzug” “gezwungen”? Wissen Sie was, Musharbash oder wer immer Sie sind? Wer immer sich mit den Massakern der US - Armee im Irak beschäftigt hat (wie etwa Falludja), dem wird jedes Mitleid mit den Mördern im Halse stecken bleiben. Für die Verantwortlichen dieses Blutbads gibt es nur einen einzigen würdigen Weg: den vor ein internationales Tribunal wegen Kriegsverbrechen.

Aber er (der Abzug) hätte Folgen, die die gegenwärtige Tragödie im Nachhinein wahrscheinlich wie ein blasses Vorspiel erscheinen lassen würden. Niemand kann das wollen, auch der größte USA-Hasser nicht.

Droht uns das Imperium hier mit Selbstmord mittels Sprengstoffgürtel? Oder wie darf man das verstehen? Hier muß man diese Zeilen genau lesen. Hier wird nicht um Mitleid für die armen gedemütigten Schlächter gebettelt, hier wird gedroht. Oder wie lesen Sie diesen Absatz, liebe Leser? “Folgen”, die der “größte USA - Hasser nicht wollen” könnte. Was sind das für Folgen, Musharbash? Wenn wir weiterlesen, werden wir auch nicht klüger.

“Denn es steht mehr auf dem Spiel als das Image der USA.”

Aha, was denn?

Als erstes würde buchstäblich jeder im Irak das Verdienst dafür reklamieren: von Premierminister Nuri al-Maliki über den Schiitenprediger Muktada al-Sadr und die irakischen Aufständischen bis zur irakischen Qaida-Filiale.

Oh Schreck! Was wirklich im Vergleich zu annähernd 700000 ermordeten Irakern seit 2003 eine schreckliche Katastrophe wäre. Das soll eine “Folge” sein, die die der “größte USA - Hasser nicht wollen” könnte? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Musharbash. Maliki, Al - Sadr und der Widerstand im Untergrund streiten sich um den Verdienst am Sieg? Ziehen sich gegenseitig am Bart? Die Qaida - Filiale habe ich weggelassen, die würde sich mit dem Abzug der US - Armee von allein erledigen. Was wäre an einem Streit um Siegeslorbeeren denn so schrecklich?

Und sodann würde jeder weitermachen wie bisher, weil dieses triumphale Ereignis ja den eingeschlagenen Weg rechtfertigt.

Mir stellen sich die Nackenhaare vor Grauen. Mal abgesehen davon, daß ich vermute, daß Maliki sein “wohlverdientes” Asyl in den USA antreten würde: sowohl Al - Sadr als auch die wichtigsten Widerstandsgruppen haben klar erklärt, daß der Kampf gegen die Besatzer geführt werden muss und daß Iraker nicht gegen Iraker kämpfen dürfen. Was wäre, wenn in diesem Sinne alle Beteiligten insofern “weitermachen” würden “wie bisher”? Gewiß, für das US - Imperium wäre das schrecklich. Aber für wen sonst?

Würde der Irak dadurch demokratischer, friedlicher, sicherer, vereinigter?

Mit Sicherheit. Wenn das Imperium endlich seine dreckigen Finger von diesem Land nimmt. Schließlich entstammt auch Saddam Hussein den imperialen Giftküchen.
Nein. Im Gegenteil. Denn noch dient die US-Armee bei allen Problemen, die ihre Präsenz schafft, auch als Puffer.

Musharbash gibt uns leider nicht die Antwort, was an einem Abzug der US - Armee aus dem Irak denn für schreckliche Folgen zu erwarten wären, denn daß die US - Armee “auch” (auch, auch, auch!!!!) als “Puffer” dienen soll, ist eine längst entlarvte Kriegslüge. Die übliche Bürgerkriegslüge, die dem uninformierten westlichen Leser dieses Pamphlets suggerieren soll, die Iraker hätten nichts besseres zu tun als sich gegenseitig umzubringen. Das ist nichts neues, Musharbash. Diese Lüge haben wir jetzt oft genug gehört.

Ungehindert durch US-Soldaten fiele es Militanten aller Seiten viel leichter, einander abzuschlachten. Der Bürgerkrieg würde wahrscheinlich vollends eskalieren.

Und diese Lüge wird auch nicht besser dadurch, daß sie immer wiederholt wird. Wir sind uns sicher, wenn die rund 100000 Privatsöldner der Firmen Blackwater usw auch verschwinden, dann verschwindet auch der Bürgerkrieg. Werden Sie eigentlich rot, wenn Sie so etwas schreiben, Herr Musharbash? Wahrscheinlich nicht, sie tun ja nur Ihren Job.

Ja, der Irak-Krieg war ein Fehler.

Das soll nun aber ein großes Zugeständnis sein, nicht wahr? Unter von Anfang bis Ende konstruierten Kriegslügen (Brutkastenlüge, 911-Lüge, Massenvernichtungswaffen - Lüge, Urankauf - Lüge, Demokratiebringer - Lüge) führt das US - Imperium seit 1990 einen quasi permanenten Krieg gegen den Irak, massakriert insgesamt in diesem Zeitraum bis heute geschätzte 2-3 Millionen Menschen und nun sollen wir erfreut die Botschaft vernehmen: “Sorry, war ja nur so eine Idee von mir” Für wie bescheuert halten diese Leute die Bevölkerung der “westlichen Welt”, ja der ganzen Welt eigentlich?

Die USA haben schwere Fehler gemacht, die sie heute nicht mehr korrigieren können. Die Auflösung der irakischen Armee zum Beispiel, von Abu Ghuraib ganz zu schweigen.

Der Zynismus dieser Zeilen ist wirklich kaum zu überbieten. Und auf zynische Weise wird wahr, was angeblich in Saddam Husseins letzten Zeilen an das amerikanische Volk zu lesen ist:

Als die USA aus Vietnam vertrieben wurden, behielten sie dort trotzdem ein Standbein. Wenn sie jedoch aus dem Irak vertrieben werden, dann werden sie dort keine Basis mehr haben.

Das ist es. Saddam Hussein höhnt es euch noch aus dem Jenseits zu: “die Auflösung der irakischen Armee zum Beispiel” unter ihrem Führer Saddam Hussein. Ein schwerer Fehler, der wirklich nicht mehr zu korrigieren ist.

Sich weniger wie eine brutale Besatzungsarmee aufführen und deutlicher machen, dass man den Irakern helfen möchte, ihre ärgsten inneren Feinde, die Terroristen, die sich gar nicht um den Irak scheren, auszuschalten.

Das ist ja zum Lachen, wenn es nicht so zynisch und verlogen wäre. “Die Herzen und die Köpfe der Menschen gewinnen” lautete die launige Parole der US - Massenmörder im Vietnamkrieg. Ach, da seid ihr jetzt darauf gekommen? Man möchte “den Irakern” helfen? Das hat man leider nur noch nicht “deutlich” machen können? Trotz dieser Feuerkraft? In Vietnam gibt es heute noch Millionen Menschen, die ein Lied von dieser “Hilfe” singen können. Und in Kambodscha auch. Und man beachte vor allem diese zynische Perle: “sich weniger wie eine brutale Besatzungsmacht aufführen….”. “Weniger”. Darf es statt Phosphor vielleicht Napalm sein? Statt Uran - Geschossen solche aus solidem Edelstahl? Erhalten vergewaltigte Irakerinnen am Ende vor und nach dem Akt gar eine Rose überreicht? Wie verkommen muß man sein, um ?

Der Irak darf nicht in einem Zustand zurückgelassen werden, in dem alles schlimmer ist, als es auch sonst im schlimmsten Fall gekommen wäre (natürlicher Tod Saddam Husseins, interne Revolte, Weiter-so). Das ist das Mindeste.

Hinter diesen Worten verbirgt sich eine schlichte brutale Aussage, die uns das Imperium durch den Mund des Herrn Yassin Musharbash zukommen läßt (wie ich meine). Abzug kommt nicht in Frage. Dazu steht zuviel Öl und zuviel Dollarkurs auf dem Spiel. Kein Land dieser Erde ist in den letzten 50 Jahren so geschunden und ruiniert worden wie der Irak. Wie wäre es sonst im “schlimmsten” Fall (also ohne Invasion) gekommen? Das ist also nach meiner Ansicht die Botschaft des Imperiums aus dem Munde des Herrn Musharbash im Klartext: “Abzug kommt nicht in Frage, und wenn wir auch die Wahrheit tausendmal auf den Kopf stellen müssen”. Wie? Sie glauben das nicht? Sie glauben nicht, daß das ganze zynische Geschwätz von diesem letztlich diese Botschaft enthält? Lesen Sie selbst:

Wenn das bis April 2008 gelingt: Ami, go home! Wenn nicht: Please stay!

Das ist die schlichte Wahrheit. Wenn der Irak bis April 2008 nicht endlich gefügig ist (und nichts deutet darauf hin, daß er es sein wird), dann sollen die Besatzung und das Morden andauern bis zum jüngsten Tag, wenn es nach unseren Regierenden geht.

Und zwar nicht im Interesse der USA - sondern im Interesse des Irak, der es nicht verdient hat, das ihn niemand vom Fall in die totale Finsternis zurückhält.

Danke, danke, Yassin Musharbash, für diese klaren Worte. Zwar haben Sie es nicht gewagt, schon jetzt die Drohungen offen auszusprechen, die das Imperium für den (wahrscheinlichen) Eventualfall bereithält, daß es mit seinen Mordbrennern geschlagen abziehen muß, aber das alles war deutlich genug. Es wird Zeit für ein neues 1968.

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Oeffinger Freidenker: Zum Ausstieg Max Buskohls aus DSDS
04/25/2007 12:42 AM
Dass DSDS nur Teil eines tumben Unterschichtenfernsehens zur Unterhaltung des Nachwuchses eben jener Zielgruppe war, ist eigentlich für keinen klar denkenden Menschen eine große Überraschung. Ebenso logisch erschließt sich aus dem reinen Konsum der Sendung, dass es hier mitnichten um Talentsuche geht, sondern vielmehr die Ausbeutung junger Menschen.
Ungewöhnlich harsche Worte fand das Ausscheiden von Max Buskohl aufgrund eines Streits mit RTL aus der Show die Süddeutsche Zeitung. Es ist schon auffällig, dass die gesamten Kandidaten der späteren Runden Profis sind - von Talentsuche keine Spur; alle haben einschlägige Erfahrung, viele verdienen ihr Geld bereits mit dem Singen. Die Aufrechterhaltung der Illusion der gleichberechtigten Talentsuche kann eigentlich nur mit einer ausgesprochen anspruchslosen geistigen Grundhaltung der Konsumenten begründet werden. Zudem knebelt RTL die Kandidaten in seinen Verträgen stark, so dass drei Partikularinteressen sichtbar werden: die Musikindustrie erhält eine Maxi-CD, deren Verkauf durch das "Verglühen im Popkosmos" (SZ) der Kandidaten befeuert wird, RTL Sendequoten und damit Werbeeinnahmen (die, wie Monitor berichtet, auch durchaus moralisch anrüchig sind) und eine Riesen-ABM wird für den eigentlich seit Jahrzehnten abgehalfterten Dieter Bohlen geschaffen, der immer noch nicht den Aus-Schalter seiner Sonnenbank oder eine gute Kinderstube gefunden hat.[Link] [Cache]

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