Monday, June 30, 2008

Parteibuch Ticker Feed von 2007-07-29

Parteibuch Ticker Feed von 2007-07-29


Ein fast verschwiegener Skandal: Mitarbeiter des Jobcenter Odenwald unterschlug über eine halbe Million Euro - Wer hat wann wieviel gewusst?
07/29/2007 11:48 PM

neue wege 600000 moerlenbach

Schon am 19. Juni 2007 berichtete das Bergsträßer Echo unter der Überschrift “600 000 Euro in die eigene Tasche” über einen Skandal im Jobcenter Odenwald, der dem (PPA-) affärengeplagten Eigenbetrieb “Neue Wege” den Rest geben könnte.
Ein ehemaliger Mitarbeiter des in Mörlenbach gelegenen Jobcenters soll über Jahre hinweg öffentliche Gelder, in der Summe ca. 600 000 Euro, in die eigene Tasche abgezweigt haben.
Der letzte Satz in diesem Artikel deutet auf eine politische Dimension hin: “Schon wird hinter vorgehaltener Hand die Frage gestellt, wer wann wieviel gewusst hat.”
Warum wird diese Frage (nur?) hinter “vorgehaltener Hand” gestellt?
Geht ein Risiko ein, wer diese Frage laut stellt?
Welche Ebene der lokalen Macht könnte wann wieviel gewusst haben? Sollte etwas unter den Teppich gekehrt werden aus Furcht vor einem Image-Gau?
Erstaunlicherweise finden sich im Web bislang kaum Informationen über diesen Fall. Im Online-Archiv des Darmstädter Echo findet sich jedenfalls nichts!
Sonst sind es nur Spuren.
Gitta Düperthal berichtete am 10. Juli in der DKP-nahen Zeitschrift “Junge Welt” über “Hartz 4, befristete Verträge und Ein-Euro-Jobs“.
Dabei zitiert sie Eva Petermann vom Gesamtpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer im Kreis Bergstraße und Odenwald.
Petermann, die auch der DKP und dem DGB angehört, listet “Skandalöses” über die Arbeitsagentur “Neue Wege” auf: “Inkompetenz, Kloppereien zwischen Arbeitslosen und Fallmanagern, Gelder veruntreut – einer der Hauptverantwortlichen habe sich aus dem Staub gemacht, werde von Interpol gesucht.” (zitiert nach Junge Welt).
Wenn das zutrifft: Gibt es neben einem (noch flüchtigen?) Hauptverantwortlichen noch weitere Verantwortliche?

Der hier gezeigte Artikel aus dem Bergsträsser Echo klingt trotz seiner Kürze widersprüchlich. Wenn aus guten Gründen die Frage gestellt wird, wer wann von den Unterschlagungen wusste, lässt sich schlecht behaupten: “Niemand schöpfte Verdacht”.
Man kann gespannt sein auf die weitere Berichterstattung. Oder muss auch die Presse in dieser Sache fortan alles “hinter vorgehaltener Hand” sagen - absolut offprint gewissermaßen.

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Wut!: Wahr und unwahr (8)
07/29/2007 10:30 PM

Wahr ists, dass Genosse Kurt “Rasieren Sie sich erstmal” Beck, seines Zeichens Problembär der Sozialdemagogie, ein paar Worte über die gegenwärtige “große Koalition” im Berliner Reichstag von sich gegeben hat. Dieser P’litiker, der wie jeder andere P’litiker der Jetztzeit den Populismus nicht den so genannten “Populisten” überlassen möchte, hat solche Worte natürlich bei der Sonntagsausgabe der Bildzeitung abgelassen. Er sagte, dass die derzeitige “Große Koalition” nach der nächsten Bundestagswahl nicht fortgesetzt werden solle, ja, das diese Konstellation “auf Dauer nicht gut für die Demokratie” sei.

Unwahr ists hingegen leider, dass Kurt Beck die wahren Worte ausgesprochen hätte: “Die im Berliner Reichstag, in allen Landtagen und in vielen kommunalen Volkszertretungen vertretene p’litische Mafia ist schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gut für die Demokratie .”

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Lumières dans la nuit: Dicke Irrelevanz
07/29/2007 08:53 PM

Der Fühlende und Denkende hätte vielleicht viel mehr Vertrauen in die täglichen Hervorbringungen der Journaille, wenn die Zeitungen in Zeiten, in denen nicht viel Berichtenswertes geschieht, dünner würden. Tatsächlich aber werden im so genannten “Sommerloch” aus den Sedimenten der Informationskloaken die typischen Sommerthemen ausgegraben; Nessie und Sas-Quatsch, UFOs und allerlei Aliens gesellen sich zu Politdarstellern aus der zweiten Reihe und abgehalfterten Stars der Content-Industrie, gekrönt von den ganz seltsamen Nachrichten . In dieser konstant gehaltenen Informationsmenge auf Kosten der Relevanz der Informationen spiegelt sich treffend wider, dass die gleich bleibende Quantität des Mitgeteilten zu einem Selbstzweck oder zu einem Fetisch geworden ist. Und zwar. Auf Kosten der Qualtität des Mitgeteilten.

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Finger.Zeig.net: Platz 63 für den Finger.Zeig
07/29/2007 07:48 PM

Ich glaube, Platz 63 bei Blogscout.de ist die beste Platzierung, die der Finger.Zeig bisher in der “täglichen Blogliste” hatte. Dabei muss ich allerdings zugeben, dass ich bisher noch nicht verstanden habe, wie diese Listen zustande kommen. Damit bin ich aber offenbar nicht allein.

63-fingerzeig

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Finger.Zeig.net: Abmahnung mit lähmender Wirkung
07/29/2007 07:37 PM

Bestimmt werden das viele anderes empfinden oder einfach auch nicht zugeben: Wenn ich von neuen Abmahnfällen lese bin ich für einen Moment geschockt und gehemmt.

Vor allem kreisen meine Gedanken dann um die Anlässe, die zu den neuen Abmahnungen oder einstweiligen Verfügungen geführt haben. Kann mir das nicht morgen auch wieder passieren? Sollte man sich nicht auf ein neutrales Themenfeld begeben? Gibt es das überhaupt? Ehrlich gesagt, mir würde das Bloggen in einem solchen Fall wahrscheinlich gar keinen Spaß mehr machen. Bloggen ohne Schimpfen und kontroverse Meinungen ist doch fad. Und schließlich kann sich jeder mal schnell verbal vergaloppieren. Muss das in dann immer direkt eine Abmahnung zur Folge haben?

Die Anwälte sind die Nutznießer eines Zustandes, der wirklich dringend geändert werden sollte. Auch wir Blogger werden nämlich überwiegend längst begriffen haben, dass wir uns nicht in einem rechtsfreien Raum befinden, in dem jeder über einen anderen einfach alles schreiben darf. Aber die Jäger der “Abmahnschätze” heben dieselben doch nur aufgrund unserer Naivität und fehlender Erfahrung. Vor basiert das Geschäft aber darauf, dass man uns leicht das Geld aus den Taschen ziehen kann, weil wir nicht über die Mittel verfügen, uns juristisch adäquat zur Wehr zu setzen. Das System dient meiner Meinung nach weniger zur Durchsetzung des Rechts als vielmehr zur Mehrung des Einkommens derer, die mit den Fallstricken bestens vertraut sind. Und das finde ich oberfies und die Gesetze, die das regeln sollten wirklich dringend angepackt werden. Aber genau damit hat eine sehr gut in unseren Parlamenten repräsentierte Berufsgruppe offenbar ein ziemliches Problem.

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HU-Marburg: Mörderischer Arbeitsdruck
07/29/2007 07:33 PM
Selbstmord-Serie schreckt Frankreich auf - HU-Ortsverband Marburg.

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keimform.de: Bewußt wie!
07/29/2007 06:08 PM

In der Diskussion zum Beitrag “Keimformen im Dienstleistungssektor” sind wir auf einen interessanten Punkt gestoßen: Die Frage, wie wichtig das bewußte Handeln der Akteure für Keimformen ist. Überspitzt gesagt: Reicht es, wenn gilt: “Denn sie wissen nicht, was sie tun” oder ist vielmehr das bewußte Handeln eine unabdingbare Vorrausetzung für Keimformen?

Auch Sabine Nuss bemängelte in ihrem Buch “Copyright & Copyriot” an den Praxen der Freien Software oder der Tauschbörsen, dass die Akteure nicht mit dem nötigen antikapitalistischen Bewußtsein vorgingen.

Beide Einwände haben ihre Berechtigung, denn natürlich kann es nicht darum gehen, dass sich der Kapitalismus “quasi von alleine” abschafft, wie Juli zu Recht anmerkt:

alles andere klingt mir doch zu sehr nach 'historischem materialismus': die veränderungen der produktivkräfte sorgen schon - quasi von alleine - dafür, das die dinge sich zum besseren wenden. und das würdest du doch auch nicht behaupten wollen, vermute ich mal? (Link von mir eingefügt –benni)

Stimmt, nichts läge mir ferner. Statt dessen möchte ich dafür plädieren, zunächst mal zu gucken von welchem Bewußtsein die Rede ist. Sowohl bei Juli als auch bei Sabine scheint es darum zu gehen, dass die an potentiellen Keimformen Beteiligten eine möglichst genaue Vorstellung davon haben sollten, dass der Kapitalismus abgeschafft gehört und am Besten auch noch wie (korrigiert mich, wenn ich falsch liege). Mir erscheint das etwas zu hoch gegriffen. Schließlich wissen wir ja nunmal eben gerade nicht, wie dieses schwierige Unterfangen zu bewerkstelligen wäre, also ist es doch etwas unfair, dass von anderen zu verlangen, bevor man ihnen zugesteht gesellschaftsverändernde Kraft entfalten zu können.

Ich sage statt dessen: Bewußtsein ist wichtig, aber wichtiger als das antikapitalistische Bewußtsein ist das Bewußtsein der eigenen Möglichkeiten und Wünsche. Was meine ich damit? Die Freie-Software-Bewegung ist nicht durchgängig antikapitalistisch, ja sogar in großen Teilen ausgesprochen prokapitalistisch. Dennoch herrscht dort ein Bewußtsein vor, dass Freie Software wichtig ist, weil es wichtig ist für die eigenen Handlungsmöglichkeiten als Software-Entwickler und auch die Handlungsmöglichkeiten anderer gesellschaftlicher Akteure, Zugang zum Source zu haben. Genau dieser Zugang wurde vom Mainstream-Informationskapitalismus verwehrt, also versucht man das zu umgehen. Das würde ich durchaus ein bewußtes Handeln nennen. Hier wird mit Zwängen des kapitalistischen Systems bewußt umgegangen und es werden bewußt Handlungsmöglichkeiten erweitert. Dafür braucht man nicht linksradikal sein. Und das ist kein Bug sondern ein Feature.

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Finger.Zeig.net: Nach einem Lottogewinn weiterarbeiten?
07/29/2007 04:55 PM

lottoscheinWürdet ihr nach einem Lottogewinn weiter eurer Arbeit nachgehen? Ich meine, nach einem richtigen Lottogewinn. Also sagen wir so um die 3 Mio. Euro. Nach einer Umfrage, die die “Apotheken Umschau” in ihrer neuesten Ausgabe (7/2007 B) veröffentlicht, wollen das angeblich 2/3 aller Beschäftigten in Deutschland so halten. Schade, dass man das nicht überprüfen kann…

Quelle: Presse-Portal

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"Die Dreckschleuder": Mal etwas anderes…
07/29/2007 04:45 PM

Eine Debatte des US-Repräsentantenhauses lässt vermuten, dass Internetzugänge steuerfrei bleiben. Am 1. November läuft in den USA ein Gesetz aus, das den Bundesstaaten und Gemeinden verbietet, auf Umsätze für Internetzugänge wie DSL und Kabelmodem Steuern zu erheben. In einer Anhörung vor dem Justizausschuss des Repräsentantenhauses machten die Vertreter der Gouverneure deutlich, dass diese eher einer Verlängerung zustimmen als eine endgültige Aufhebung unterstützen werden. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass endlich deutlich gemacht werde, welche Dienste von den Bundesstaaten besteuert werden könnten. Zudem sollten die Bundesstaaten die Möglichkeit erhalten, wieder die Steuern zu erheben, die es vor dem Bann gab, den der Kongress 1998 verfügte.
"Es scheint, dass fast jeder darin übereinstimmt, dass wir die Befreiung verlängern und sie auf unbegrenzte Dauer ausweiten müssen", sagte der Sprecher des Justizausschusses, John Coyers. "Die Verbannung von diskriminierenden Steuern im Bereich E-Commerce und Internetzugänge war bis jetzt ein voller Erfolg für die amerikanische Wirtschaft. Ich hoffe, dass die zuständigen Gremien diese Verfügung permanent verankern", so das republikanische Ausschussmitglied Chris Cannon.

"Die Aufhebung der Steuerbefreiung könnte die Internet-Provider veranlassen, den Zugang zum Breitband-Internet für jeden Amerikaner stark einzuschränken. Das Moratorium unterstreicht, dass das Internet inzwischen Teil des täglichen Lebens geworden ist", betont die demokratische Repräsentantin Anna Eshoo.

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Finger.Zeig.net: Wie funktioniert das Internet?
07/29/2007 04:02 PM

Die Maus erklärt es uns:

Link: sevenload.com
via: Alex

Paul Panzers Erklärung ist nicht so tiefgreifend, dafür aber lustiger:

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Helmut P. Krause: Verfassungswerkstatt – und dann?
07/29/2007 03:45 PM
Die Verfassungswerkstatt wird in 299 Tagen ihren Auftrag – Abgabe des von ihr geschaffenen / initiierten Verfassungsentwurfs beim Bundespräsidenten – ausgeführt haben und sich dann wahlweise auflösen oder anderen Aufgaben zuwenden.


Ein Motiv für die Schaffung einer Verfassungswerkstatt war die Überzeugung, dass in der Regierung und im Parlament viel „Schrott" sitzt.


Eine Möglichkeit ist, dies nur zu kritisieren.


Die andere Möglichkeit ist, dass das deutsche Volk – ausreichenden Leidensdruck vorausgesetzt – selbst die Initiative (früher nannte man so etwas einen Volksaufstand ;-) ) ergreift, aufzeigt, was wie besser organisiert werden kann und welche Personen besser für politische Arbeit und Regierung geeignet sind, als die gegenwärtigen Figuren in Berlin.


Die Verfassungswerkstatt hat sich für letzteres entschieden:


1. Die organisatorischen Fragen können wir direkt in der Verfassungswerkstatt oder in einem der mit der Verfassungswerkstatt vernetzten Foren diskutieren.

2. Wenn Sie jemanden kennen, der über langjährige Berufserfahrung verfügt, zu dem Sie persönlich, fachlich und politisch Vertrauen haben, bitte ich Sie, denjenigen im Deutschen Kompetenznetzwerk [ http://www.verfassungswerkstatt.de/deutsches-kompetenznetzwerk ] einzutragen.

3. Wünschenswert wäre es, wenn die Mitglieder des Deutschen Kompetenznetzwerkes die Mitglieder des Deutschen Kompetenzrates bestimmen.

Die „Philosophie", die dahinter steht, ist folgende:

Fachleute wissen eher, wer in ihrem Fachgebiet gut ist, als Nichtfachleute.

Die „Grundausstattung" des Deutschen Kompetenzrates besteht aus folgenden Persönlichkeiten: Prof. Dr. Klaus Adomeit, Dr. Jobst-Hubertus Bauer, Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, Prof. Dr. Gerd Habermann, Prof. Dr. Paul Kirchhof, Prof. Dr. Charles Beat Blankart, Dr. Franz Alt, Prof. Dr. Ernst-Ulrich von Weizsäcker und Prof. Dr. Hans Herbert von Arnim.


Wenn diese Gedanken auf genügend Resonanz stoßen, ist nicht auszuschließen, dass das Grundgesetz irgendwann von „unserer" Verfassung abgelöst wird.

Das Deutsche Kompetenz-Netzwerk könnte Funktionen des Parlaments übernehmen

Der Deutsche Kompetenzrat könnte – zumindest teilweise – an die Stelle der Bundesregierung treten.


Ja, Sie haben richtig gelesen, das Wort „Partei" [ Nur mühsam kann ich den Brechreiz unterdrücken, der sich bei mir einstellt, wenn ich an politische Parteien denke. ] kommt in diesem „Spiel" nicht vor.


Was ich mir von Ihnen/Euch wünsche?


Ich wünsche mir, dass jede/r von Ihnen/Euch sich intensiv darüber Gedanken macht, wer im Deutschen Kompetenznetwerk noch fehlt bzw. welche Kompetenzbereiche noch ergänzt werden sollten.


Kommt das auch der Verfassungswerkstatt und dem Querdenkerforum zugute?

Na, klar. Je mehr gute Leute über uns vernetzt sind, desto größer wird das politische Gewicht sein, das wir einsetzen können.


Herzliche Grüße

Helmut Krause[Link] [Cache]
Finger.Zeig.net: He, du "alter" Blogger
07/29/2007 03:22 PM

Für alles gibt es Statistiken. Auch darüber, wie sich die Bloggergemeinde hinsichtlich ihres Alters zusammensetzt. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich darüber noch etwas gelesen. Diese Information machte mir bewusst, dass ich deutlich über dem Altersdurchschnitt liege.

Etwas Statistik

18,8 Prozent der Blogger sind zwischen 14 und 19 Jahre alt, 28,9 Prozent zwischen 20 und 29 Jahre und weitere 19,2 Prozent sind zwischen 30 und 39 Jahre alt. Immerhin 24,2 Prozent sind zwischen 40 und 49 Jahren und 9 Prozent sind älter als 50. Die Altersstruktur der Blog-Leser ist fast genau dieselbe und immerhin 30 Prozent von ihnen bezeichnen sich als werbeaffin.
lt. Studie der Marktforschungsinstitute TNS Infratest aus München und Media-Markt-Analysen

Mit meinen fast 54 Jahren gehöre ich auf der anderen Seite allerdings lange noch nicht zu den Ältesten unserer “Zunft”.

Interessant wäre es, mal zu ergründen, wie alt die Leser meines Blogs überhaupt sind (s. Umfrage in der Sidebar). Die meisten sind, das weiß ich aus Google Analytics, eher flüchtig, also wenig wiederkehrende Besucher. Das betrübt mich zwar, lässt sich aber offensichtlich nun einmal auch nicht ändern. Die Themen, die mich interessieren, passen scheinbar nicht so ganz zu dem, was auch in Blogs gesucht und häufig gefunden wird. Da wäre ich dann auch schon wieder beim Alter. Das prägt nicht nur die Themenwahl, sondern zum Beispiel auch den Sprachstil. Aber schließlich wollen wir mit unseren Blogs in der Regel ja keine zielgruppengerechte Präsentation entwickeln - oder? Bloggen soll Spaß machen und selbst das ist schließlich etwas höchst Individuelles.

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Finger.Zeig.net: Wo ist der Fehler?
07/29/2007 02:19 PM

Ein Auszug aus meiner iTunes-Titelliste. Wer kann mir sagen, wo der Fehler ist?

titelliste_iTunes Band 2

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Finger.Zeig.net: Welche Abgaben sollte man abschaffen?
07/29/2007 02:06 PM

Im Moment wird darüber diskutiert, ob man den Solidaritätszuschlag nicht abschaffen sollte. 72% der Westdeutschen und 47% der Ostdeutschen sind dafür. Im Schnitt wären es 67 % der Bundesbürger. Das Ergebnis ist je nach Berufsgruppen unterschiedlich. Die Leute mit “niedriger Schulbildung” haben sich mal wieder als diejenigen herausgestellt, die die Sache nicht ganz zu blicken scheinen:

Von den Arbeitern hätten sich 89 Prozent für die Abschaffung ausgesprochen, von den Angestellten und Selbständigen je 74 Prozent und von den Beamten 46 Prozent

Ist es nicht schon eine Art von Diskriminierung, wenn man nach Umfrageergebnisse in solche Kategorien unterteilt? Ich fühle mich als Hauptschüler da immer ein bisschen angefasst.

Ein Leserbrief in Welt bringt den Wert der Umfrage sehr schön auf den Punkt:

Was für ein Sinnfreier Artikel…..

so ähnlich wie
Mehrheit der Deutschen will KFZ Steuer abschaffen
Mehrheit der Deutschen will Lohn Steuer abschaffen
Mehrheit der Deutschen will Praxisgebühr abschaffen
Mehrheit der Deutschen will GEZ abschaffen
Mehrheit der Deutschen will ÖKO Steuer abschaffen
Mehrheit der Deutschen will Mineralöl Steuer abschaffen
Mehrheit der Deutschen will Mehrwertsteuer abschaffen
Mehrheit der Deutschen will Strom Steuer abschaffen
Mehrheit der Deutschen will niedrigere Krankenkassenbeiträge
Mehrheit der Deutschen will weniger Rentenversicherung bezahlen
Mehrheit der Deutschen will weniger Pflegeversicherung bezahlen
Mehrheit der Deutschen will mehr verdienen
Mehrheit der Deutschen will wenigerr bezahlen

solche Artikerl sind die Bytes an webspace nicht wert.

Deshalb schmeiße ich hier noch ein paar Bytes hinterher…

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Finger.Zeig.net: Kinder terrorisieren alte Frau
07/29/2007 01:56 PM

Fünf Kinder im Alter von 5 bis 13 Jahren drangen in die Wohnung einer 80jährigen Frau ein und schlugen und bestahlen sie. Nicht einmal. Sie wiederholten das während mehrerer Wochen. Die Frau hatte Angst in ein Heim eingewiesen zu werden und verschwieg deshalb die Tortur, der sie ausgesetzt war. Über die Motive der Kinder weiß man noch nichts. Die Erziehungsberechtigten wurden informiert. Vielleicht lassen sich die demografischen Probleme dieses Landes ja auch ganz anderes lösen. Wenn man das zu Ende denken möchte….

Quelle: SpOn

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Deutschland Debatte: Der ideale Staat (nicht von Platon)
07/29/2007 01:52 PM
Warum sind die Bundesrepublik Deutschland, die Länder und Kommunen eigentlich so hoch verschuldet? Warum werden keine Schulden zurückgezahlt, sondern wird eventuell nur angestrebt, die NEUVERSCHULDUNG „abzubauen"? Ja, das ist ein wirkliches Rätsel. Warum konnte und kann der Staat nicht wirtschaften wie jeder andere Haushalt auch? Wenn kein Geld da ist, dann kann man auch keins ausgeben! Na ja, [...][Link] [Cache]
Finger.Zeig.net: Wurde die Geisel gefoltert?
07/29/2007 01:44 PM

“Bild am Sonntag” berichtet, dass dem in Afghanistan getötete Bauingenieur aus Wismar zunächst in beide Knie und dann in den Rücken geschossen wurde. Es wird davon gesprochen, dass sich der tote Körper des Mannes in einem “furchtbaren Zustand” befunden habe. Daraus wird geschlossen, dass der Mann vor seinem Tod gefoltert wurde.

Sofort, als ich diese Nachricht las, stieg erneut Wut in mir hoch. Wut und Ohnmacht. Nichts, was man tun könnte, gibt der Familie den Menschen zurück, den ein paar gemeine Verbrecher ihr genommen hat. Und selbstverständlich gilt unsere Sorge auch dem anderen Entführungsopfer, das sich noch immer in der Gewalt dieser Schweine befindet.

Ist es nicht seltsam, dass wir uns durch die Berichte so auf den Fall der beiden Deutschen konzentrieren? Gleichzeitig wurden 22 Südkoreaner entführt. Sie sind ebenfalls in einer lebensbedrohlichen Lage. Die Berichterstattung erwähnt sie jedoch nur am Rande. Manchmal denke ich, man würde bei uns unterscheiden zwischen dem “Wert” von Geiseln. Das ist zwar nicht der Fall, es wirkt aber manchmal so.

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Finger.Zeig.net: Unterwegs mit der Sittenpolizei
07/29/2007 01:19 PM
„Ich habe extra Strümpfe angezogen, es tut mir so leid, wenn sie zu transparent sind!" Sie werde sich sofort umziehen, sagt sie und fügt noch ein „Entschuldigung" hinzu, bevor sie fragt: „Darf ich jetzt gehen?" Eine Passantin wird wütend und beschimpft die Sittenpolizistinnen: „Schande über euch - schaut doch, was ihr angerichtet habt!" Dabei habe die Polizei doch nun wirklich andere Probleme: „Kümmert Euch lieber um die Verkehrsstaus!"
Quelle: Welt

Solche Dialoge spielen sich auf Teherans Straßen ab.

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Finger.Zeig.net: Skurril, skurriler - einfach nur doof
07/29/2007 01:04 PM
„Ich find es wahnsinnig gut, dass jetzt euer Sender eingestiegen ist. Sonst konnte ich nur mit Bild und ohne Ton gucken. Jetzt werden auch mal der Fahrer und seine Leistung dargestellt. Das ist ein wunderschöner Sport, knallhart. Und nicht immer nur Doping, Doping, Doping, das wird da völlig übertrieben."

Jan Ulrich als Gastkommentator, nachdem SAT1 die Berichterstattung über die Tour de Farce übernommen hatte.

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2045: 1 x für umsonst gearbeitet - 60 % Sozialabgaben + 31 % Steuern
07/29/2007 12:44 PM

Die FAS hat “wissenschaftliche Berechnungen” in Auftrag gegeben. Danach bezahlen wir im Jahr 2045 ca. 7 % allein für die Pflegeversicherung. Logisch, dass in diesem Falle die Kosten für die anderen Sozialsysteme mit explodieren. Solche Nachrichten erwartet die geneigte FAS-Leserschaft schließlich! Weg mit dem ganzen Sozi-Scheiß, kann sowieso keiner mehr bezahlen.

Raffelhüschen setzt sich gern an die Spitze derer, die das umlagefinanzierte System an die Wand reden. Die, die das in einer solchen Art und Weise tun, argumentieren in meinen Augen nicht besonders seriös. Nicht, dass ich die Aussagen wiederlegen könnte, aber ist es nicht so, dass langfristige Prognosen solcher Art immer viele Unwägbarkeiten beinhalten, die man, wenn überhaupt, mathematisch nur zum Teil abbilden kann.

Mit anderen Worten: Wenn sich bis 2045 alles so entwickelt, wie es im Augenblick den Anschein hat, dann und nur dann werden die Zahlen, die von der Lobby der Versicherungskonzerne und der anderen Kapitalisten, die in diesem “Markt” eine große Zukunft (für sich) sehen und die von willfährigen Meinungsmachern in die Öffentlichkeit geblasen werden, vielleicht Realität.

Raffelhüschen stellt aufgrund dieser Berechnungen fest, dass das beschriebene Szenarium nie Wirklichkeit würde, weil es vorher Reformen gäbe, die diesen Kollaps verhinderten. Welche das sein sollten, ist an dieser Stelle des Artikels noch nicht zu erfahren. Erst im letzten Satz wird die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion Widmann-Mauz zitiert: «Spätestens nach der Wahl stelle sich die Frage neu, die Weichen in Richtung einer kapitalgedeckten, privaten Vorsorge zu stellen.» Womit ich wieder bei den Interessen der Kapitalisten angelangt wäre.

Ich glaube nicht, dass eine Mehrheit in unserer Bevölkerung diesen Weg mitgehen möchte. Unsere sozialen Sicherungssysteme sollten uns etwas wert (allerdings nicht gerade 91% unseres Einkommens) sein und genau das sind sie nach meiner Überzeugung auch.

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Politblog.net: Mörderischer Arbeitsdruck
07/29/2007 12:31 PM
Suizid-Serie schreckt Frankreich auf

Immer schärfer ziehen die Unternehmen den Leistungsdruck am Arbeitsplatz an. Immer schneller müssen die Menschen arbeiten. Mit immer weniger Beschäftigten erzeugen europäische Firmen ihre Produkte. Doch jetzt häufen sich in Frankreich Selbstmorde, bei denen auch der Arbeitsdruck als mögliche Ursache genannt wird. Hat die Arbeitsverdichtung inzwischen schon ein geradezu tödliches Ausmaß erreicht?

Aufgeschreckt ist die Öffentlichkeit in Frankreich nach einer Reihe von Suizid-Meldungen aus gleich mehreren großen französischen Konzernen. Jedes Jahr nehmen sich im gesamten Land zwischen 300 und 400 Menschen aus beruflichen Gründen das Leben. Mit durchschnittlich einem berufsbezogenen Selbstmord pro Tag liegt Frankreich hinter den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und der Ukraine in dieser traurigen Statistik auf dem dritten Platz weltweit.

Im Jahr 2004 verbuchte Frankreich mit insgesamt 10.798 Selbsttötungen fast genauso viele wie Deutschland, obwohl dort rund 19 Millionen Menschen weniger leben als in der Bundesrepublik. Allein seit Jahresbeginn hat die französische Industrie mehr als ein Dutzend Selbstmorde erlitten.

Neben sechs Selbsttötungen von Beschäftigten bei Peugeot-Citroen (PSA) und weiteren drei Fällen bei Renault allein seit Jahresbeginn ist auch der staatliche Energie-Konzern Electriçité de Françe (EdF) ins Gerede gekommen. Auch beim Catering-Konzern Sodexho hat ein Angestellter Selbstmord verübt.

Selbst Sarkozy bezog Stellung

Angesichts dieser schwarzen Serie ließ Staatspräsident Nicolas Sarkozy jetzt erklären, er sei “sehr betroffen” über die Suizide. Sein Sprecher David Martinon versprach, der Präsident wolle die Selbstmorde genau untersuchen lassen, um “Abhilfe für diese Probleme zu schaffen”.

Zuvor hatte sich auch Arbeitsminister Xavier Bertrand betroffen “über diese menschlichen Dramen” geäußert. Das Ministerium habe sich seinen Angaben zufolge mit dem Personalbüro von Peugeot-Citroen in Verbindung gesetzt, “um eine Bilanz der Lage zu ziehen”.

Autobauer auf gefährlichem Kurs

Zuletzt hatte sich ein Mitarbeiter des Automobilherstellers im elsässischen Mulhouse (Mühlhausen) in einem Firmenlager erhängt. Seit Jahresbeginn haben sich bei PSA insgesamt sechs Menschen das Leben genommen. Fünf Suizide haben sich dabei allein im Werk Mulhouse ereignet.

Die Gewerkschaft hat die Unternehmensleitung jetzt aufgefordert, die Suizide von unabhängigen Experten untersuchen zu lassen. Ein unvoreingenommener Betrachter von außen könne “den übermäßigen Stress” in der Firma besser beurteilen als die Chef-Etage.

Die Geschäftsleitung hat danach eine Untersuchung durch einen Psychiater zugesagt. Der Autobauer hatte schon Anfang Juli eine kostenlose Service-Nummer eingerichtet, bei der überforderte Mitarbeiter sich telefonisch beraten lassen können.

Innerhalb von vier Monaten hatten sich beim Konkurrenten Renault drei Beschäftigte das Leben genommen. Einer war aus dem fünften Stock des Bürogebäudes gesprungen. Ein anderer hatte sich im künstlich angelegten Teich auf dem Firmengelände ertränkt.

Die drei waren Mitarbeiter eines Teams, das für den strauchelnden Autohersteller in kürzester Zeit 26 neue Modelle entwerfen sollte. “Der Erfolg hängt nur von den Modellen ab”, hatte der neue Renault-Chef Carlos Ghosn den Designern Anfang Februar eingebläut.

Seinen Drei-Jahres-Plan machen die Gewerkschaften nun für die Todes-Serie bei Renault mit verantwortlich. “Die Mitarbeiter ertragen den Druck nicht mehr”, erklärte Vincent Neveu von der Gewerkschaft CGT. Selbst die Geschäftsleitung hat inzwischen “Spannungen” in der Belegschaft wegen der hoch gesteckten Ziele des Unternehmens zugeben müssen.

Alarmierender Arbeitsdruck in Atom-Anlagen

Eine jüngst veröffentlichte Untersuchung des staatlichen Wirtschafts- und Sozialrats hat eine Häufung von Selbsttötungen in französischen Atom-Anlagen festgestellt. Allein im Atomkraftwerk Chinon haben sich in den letzten zwei Jahren vier Mitarbeiter das Leben genommen.

Drei Suizide haben sich dort seit Jahresbeginn schon ereignet. Am Montag (18. Juni) stürzte sich zudem eine 48-jährige Ingenieurin des Atom-Konzerns Areva aus ihrem Pariser Büro im siebten Stock in den Tod.

Betriebsrat Michel Lallier hält diese Todesfälle aber nur für die Spitze des Eisbergs. Allein in Chinon habe es seit den 90er Jahren zehn Selbstmord-Fälle gegeben. In anderen französischen Atom-Meilern sei das wahrscheinlich auch nicht viel anders, vermutet er. Ebenso verhalte es sich wohl auch mit den Leiharbeitern, die immer mehr Wartungsarbeiten ausführen.

Nach Angaben des CGT-Gewerkschafters verfügt EdF über Statistiken zu diesem Problem. Diese Daten halte der Konzern jedoch unter Verschluss.

Stress und Angst vermutet Dominique Huez als wichtige Faktoren für die Häufung von Suiziden in seinem Betrieb. Nach Einschätzung des Werksarztes im AKW Chinon haben sich die Arbeitsbedingungen in den 19 französischen Atom-Meilern “erheblich verschlechtert”, seitdem EdF wegen der Öffnung des Strom-Marktes in der EU einen rigiden Sparplan aufgelegt hat. Seither gehe es vor allem um Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität, kritisierte der Mediziner.

Die EdF-Angestellten seien einem wachsenden Arbeitsdruck ausgesetzt. Für die Kontrolle von Haarrissen im Reaktor-Mantel etwa hätten sie inzwischen deutlich weniger Zeit als noch vor einigen Jahren. Diese Situation bringe die Techniker und Ingenieure ständig in Loyalitätskonflikte zwischen ihrem Arbeitgeber und dem Erhalt des Arbeitsplatzes einerseits sowie der gewissenhaften Einhaltung von Sicherheitsvorschriften andererseits.

In diesem Zusammenhang spricht Huez von “strategischem Mobbing” seines Arbeitgebers: “Die Geschäftsführung weiß, dass sich die individuelle Situation der Arbeitnehmer verschlechtert. Aber sie nimmt es in Kauf, weil sie dadurch die Angst regieren lässt und es leichter hat, den Apparat umzuorganisieren und zu verschlanken.”

Trotz der Suizid-Serie will EdF noch weitere Arbeitsplätze abbauen. Das schürt die Angst in der Belegschaft zusätzlich. Und das erhöht auch nicht gerade die Sicherheit der Atomkraftwerke.

Ein Vorfall belegt die Gefährlichkeit dieser Strategie: Einer der Selbstmörder soll zwei Tage vor seinem Freitod aus Stress einen Reaktor falsch bedient haben. Der Meiler habe heruntergefahren werden müssen. Der Mitarbeiter habe sich danach aus Frust selbst erschossen.

Bereits im Jahr 2003 hatte Huez die EdF auf die bedrohliche Entwicklung hingewiesen. Die Hälfte der Beschäftigten im AKW sei krank, erklärte er.

Nachdem aber all das nicht gefruchtet hat, hat der Werksarzt jetzt die Geschäftsführung wegen gesundheitlicher Gefährdung von zwei Mitarbeitern angezeigt.

Ärzte besonders gefährdet

Ausgerechnet Mediziner stellen neben Managern und Freiberuflern eine der gefährdetesten Berufsgruppen dar. Ärzte begehen zweieinhalb mal häufiger Suizid als der Bevölkerungsdurchschnitt.

Vor allem Psychiater und Anästhesisten gelten als gefährdet. Ärztinnen neigen sogar fast doppelt so oft zur Selbstttötung wie ihre männlichen Kollegen. Schon Medizinstudenten entscheiden sich signifikant häufiger für einen Suizid als Studierende anderer Fachrichtungen.

Den Grund dafür sehen Experten in verbreitetem Alkoholismus und Tablettensucht bei Medizinern. Dank dieser Drogen könnten die Ärzte ihre Verantwortung und den Stress leichter ertragen.

Der Missbrauch von Alkohol hat nach Angaben des Statistischen Bundesamts (DeStatis) im Jahr 2005 in Deutschland insgesamt mehr als 16.000 Menschenleben gekostet. Im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol sind demnach in Deutschland 12.233 Männer und 4.096 Frauen gestorben. Das sind rund zwei Prozent aller Sterbefälle.

Damit sind im Jahr 2005 mehr Menschen an den Folgen von Alkohol-Missbrauch gestorben als durch Suizide (10.260) und tödliche Verkehrsunfälle (5.458) zusammen. Doch sollte man angesichts des ärztlichen Suizid-Risikos und der Gründe für den Alkoholismus beide Faktoren in direkten Zusammenhang miteinander betrachten.

Insgesamt ist die offiziell bekanntgegebene Selbstmord-Rate in Deutschland allerdings rückläufig. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind im Jahr 2003 in Deutschland 11.150 Menschen freiwillig aus dem Leben geschieden. Diese Zahl entspricht einem Anteil von 1,3 Prozent an allen Todesfällen.

Während 1983 von 100.000 Personen noch 24 Menschen ihr Leben durch Suizid beendet hatten, begingen 2003 “nur” noch 14 Personen pro 100.000 Einwohner Selbstmord. Zurückgeführt wird dieser Rückgang des freiwilligen Todes vor allem auf die verbesserte psychotherapeutische Betreuung möglicher Opfer. Immerhin liegt die Zahl der Selbstmord-Versuche in Deutschland bei mehr als 100.000 pro Jahr.

Freitod wird meist totgeschwiegen

Für die Angehörigen ist der Suizid eines nahestehenden Menschen nicht leicht. Häufig machen sie sich Vorwürfe, den Betreffenden nicht genügend unterstützt oder seine Warnsignale nicht ernst genug genommen zu haben.

In aller Regel deuten Selbstmörder ihre Entscheidung nämlich vorher an. Meist ist das ein Hilferuf, mit dem sie noch einen letzten Ausweg vor der ausweglosen “Lösung” suchen. Oft nehmen Angehörige diese Äußerungen aber nicht ernst oder verdrängen sie.

Schließlich ist es ja auch nicht leicht, einem depressiven Menschen zu helfen. Schwermut ist nämlich meist die Ursache für einen Suizid. Diese Depression kann jedoch vielfältige Ursachen haben. Selten ist es nur ein einziger Grund, der das Leben sinnlos erscheinen lässt.

Häufig aber erzeugt ein Problem beispielsweise am Arbeitsplatz weitere Schwierigkeiten. Ist der Mensch erst einmal gestresst, unzufrieden und mutlos, so wirkt sich das auch auf seine Beziehung, seine Freunde und andere Lebensbereiche aus. Mancher stürzt so in eine tiefe persönliche Krise.

Doch trotz der Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Debatte über Selbsttötungen und ihre Beweggründe grenzt die Öffentlichkeit das Thema weitgehend aus ihren Diskussionen aus. Einerseits vermeiden die Behörden Veröffentlichungen mit dem Hintergedanken, labile Leute damit nicht noch auf eine tödliche Idee bringen zu wollen, andererseits grenzt die Gesellschaft das Sterben insgesamt als unangenehme Schattenseite des Lebens aus. So wird das Thema Suizid weitgehend totgeschwiegen.

Hartz-IV-Empfänger hat seinen Kampf aufgegeben

Unter den Teppich gekehrt haben die meisten deutschen Medien - vermutlich nicht nur deswegen - auch den Freitod des Hartz-IV-Opfers Detlef Rochner. Der 47-jährige Frührentner war am Montag (16. Juli) vom Balkon seiner Wohnung im zehnten Stock eines Berliner Hochhauses gesprungen, weil er für sich und seine Familie keinen anderen Ausweg mehr sah.

Um jede notwendige Leistung für seinen 20-jährigen behinderten Sohn und sich selbst habe ihr herzkranker Mann immer kämpfen müssen, erklärte seine 44-jährige Witwe. In einem Abschiedsbrief beklagte der - sonst immer sehr engagierte - Kämpfer für soziale Gerechtigkeit, dass die Gesellschaft Behinderte und ihre Rechte nicht ernst nehme und sie rücksichtslos ausgrenze. Im Sprung vom Balkon sah der seit 2003 arbeitslose einstige U-Bahn-Fahrer die einzige Chance für seine Familie, jemals wieder auf einen grünen Zweig zu kommen.

Mörderisches Mobbing statt Mitmenschlichkeit

Die neoliberal verbrämte Wirtschaftsdiktatur ist letztlich der wichtigste Grund für die meisten Suizide. Soziale Leistungen und Anlaufstellen werden finanziell ausgeblutet oder den knallharten Gesetzen des Marktes unterworfen.

Unternehmen saugen wie Zecken ihre Beschäftigten aus, um sie im Zuge von “Verschlankungen” der Belegschaft jederzeit nach Belieben auf die Straße zu setzen. Das Arbeitslosengeld II (ALG II) erlaubt ihnen dann aber kaum mehr ein menschenwürdiges Leben.

Jahrzehntelange neoliberale Propaganda hat die Bevölkerung zudem mürbe gemacht. Viele Menschen glauben deswegen tatsächlich, sie seien selber schuld an ihrem sozialen Abstieg. Und wer noch einen Job hat, verschließt lieber die Augen vor der Gefahr, ihn zu verlieren.

Neoliberal gepredigter Egoismus und ruppige Rücksichtslosigkeit haben die Solidarität der Menschen untereinander vielfach verdrängt. Nur dadurch war es möglich, dass Mitte April ein 20-jähriger Behinderter in Speyer verhungert ist. Und auch Detlev Rochners Tod ist eine Folge mangelnder Solidarität der Mitmenschen.

Neben seinen gefährlichen Folgen im Inland ist der Neoliberalismus auch für die globale Ungerechtigkeit verantwortlich. Kriege und Unterdrückung weltweit sind vor allem der Macht- und Geldgier einzelner Profiteure geschuldet.

Ein dermaßen tödliches Wirtschaftssystem darf nicht so weitermachen wie bisher. Anstatt immer mehr Mittel zur Unterdrückung der Menschen zu mobilisieren, muss die Politik der Wirtschaft künftig enge Grenzen setzen. Die aus Profitgier angestrebte Abtötung der Sozialsysteme ist ein nicht hinehmbares Verbrechen am Volk.

Neoliberal ist eine Qual. Freiheit und Demokratie sowie Solidarität und Soziale Verantwortung sind unerlässliche Voraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben. Immer mehr Menschen engagieren sich deswegen für eine Demokratie, die diesen Namen auch wirklich verdient.

Quellen

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keimform.de: Mach doch was Du willst!
07/29/2007 11:24 AM

machdochwasduwillstSo heißt eine Sammlung von elf Kurzfilmen zum Thema “Wandel der Arbeit”. Ich war gestern abend im Kino und kann das nur sehr weiterempfehlen. Sehr viele interessante Anregungen zu unserem Thema und unterhaltsam dazu. Auf der Webseite findet man kurze Beschreibungen zu den einzelnen Filmen und Termine, wann er wo läuft. Leider nicht die Filme selbst.

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Abgeguckt bei den Big-Playern: Das Rad nicht immer neu erfinden
07/29/2007 10:22 AM
Seit ich zumindest die Startseite des Mobbing-Gegners mit Django "fahre" frage ich mich, ob und wie und vor allen wozu, ich statische Seiten einbinde sollte . Wozu noch zusätzlichen "Balast" aufbauen? Alles umstellen wäre möglich aber warum? Nun habe ich Dank des Artikels im Software Guide eine wirklich zukunftsweisende Idee. Irdendwie im Bauch hatte ich es wohl, nur so ausdrücken... Lesen bildet! Nicht alles was technisch machbar ist muss zwangsläufig auch sinnig im täglichen Einsatz sein. Die Idee von "Best Practices" und die Argumente für wiki, blog UND statische Seiten mit Menu sind gut. Mal sehen was Robert B. so schreibt.


Also? Ich würde gerne eine Webseite starten, die ein Themengebiet fokussierter und gründlicher beackert, als es eine chronologisch angeordnete Seite (Blog eben) leisten kann, selbst die Wikipedia ist mir da viel zu flüchtig und es mangelt an Tiefe.


Nicht das ich Django in Frage stelle. Es ist für meine Ideen genial. Nur der eigentliche Au(f)sbau der Seite ist nicht wirklich einfach für mich. Die Jobs im Hintergrund waren die ursprüngliche Idee des Einsatzes. Ein Newssystem, die Feeds und ein Planet zudem schnelle QuickNotes für den Austausch von Ideen unter den Machern und anderes :-) Wichtig war mir auch die Verwaltung der Mailadressen etc. Nun mal sehen.

Nun ist der Weg das Ziel! Die Bausteine sind da.

Wie? Da nicht einer allein sowas aufbauen kann, reicht ein popeliges Blog nicht. Entweder eine Mischung aus Blogs und Wiki, beide separat auf einer Domain installiert (Vorteil eines Blogs: neue Artikel "stehen oben" und man verleiht ihnen eine gewisse Prominenz und vernetzbare Sichtbarkeit). Oder? Nach einem Telefonat mit Oli Gassner stehe ich nun vor der Qual der Wahl: MediaWiki, Serendipity mit Wiki-Plugin oder PBWiki. Was nehmen?
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Die Bandbreite: "Selbst gemacht" - wir lassen uns nicht den Mund verbieten
07/29/2007 10:20 AM
Am 10. Juli hat die Duisburger Hip-Hop-Gruppe “Die Bandbreite” etwas getan, worum ihre reichen Kollegen mit MTV-Auftritten und Werbeverträgen sie beneiden sollten: Sie haben ein Lied mit politischer Aussage veröffentlicht, das an Courage weit über Madonnas geheuchelten Umweltaktivismus bei den Live Earth-Maskeraden hinaus geht. “Selbst gemacht” gießt 9/11-Skeptizismus in herrlich hörbare Reime:



Hier der Text des Liedes für alle, die den Dusiburger Akzent oder schnelle Reime ganz allgemein nicht sofort verstehen:
Selbst gemacht

Ihr wolltet damals über Cuba ein Flugzeug sprengen,
und dann Fidel Castro diesen die Coup anhängen.
Ich denke dann an den Golf von Tonkin in Vietnam,
damals habt ihr behauptet man griffe euch an,
ein anderes Unterfangen dat war ziemlich makaber,
eigne Leute geopfert im Massaker von Pearl Harbor,
ja die bösen Japaner, die euch nur dabei halfen,
endlich mit in den zweiten Weltkrieg einzugreifen.
Sehr ergreifend auch, datt damals irakischen Soldaten
in Krankenhäusern Babys aus den Brutkästen traten,
s war n Fake, ne Fälschung, ein PR-Gag von euch,
doch hat dat für den Eintritt in den Golfkrieg gereicht.
Und da macht ihr’s mir leicht, mit dem 11. September,
denn an eurem Verhalten hat sich gar nix geändert.
Zwei weitere Länder legt ihr gleichsam in Eisen,
führt nen Krieg im Irak mit gefälschten Beweisen.

Refrain
Habt ihr dat vielleicht selbst gemacht?
Den Terror selber in die Welt gebracht?
Ja, ihr hattet doch damals diesen Think Tank
isset drin, datt ihr da an dieses Ding denkt?
Habt ihr dat vielleicht selbst gemacht?
Habt ihr dabei an dat Geld gedacht?
Habt ihr dafür die eigenen Leute getötet,
weil ihr dat Öl da drüben so dringend benötigt?

Ja da war im Pentagon dieses Fünf-Meter-Loch,
in dat sich angeblich eine Boeing verkroch,
Auf die Frage, wo sind doch die Turbinen verblieben.
War die Antwort der Aufschlag tät sie pulverisieren.
Doch wie eruirt man aus dem Pulver, dem gleichen,
einwandfrei Identitäten von über 100 Leichen?
Warum zeigen sich keine Wrackteile auf dem Rasen,
Warum verbirgt dat FBI, wat die Kameras sahen?
Warum ist denn auf den veröffentlichten Kamera-Frames,
dann kein einziges Mal eine Boeing zu sehen?
Und wat is mit dem Erdbeben, datt Columbia misst,
wat typisch im Zusammenhang mit Sprengungen ist.
Es ist noch niemals ein Hochhaus, egal wie stark es brennt, ja
zusammengefallen wie die dreig World Trade Center,
Der Stahl hat sich verbogen, is dat nich glatt gelogen?
Warum strebte dat Hochhaus dann im freien Fall zu Boden?
Ja das Ding klappt zusammen wie ein Kartenhaus,
und nur „Controlled Demolition" räumt da hinterher auf?
Und wat taucht denn eigentlich die 911-Kommission?
Tut sie was außer Leuten hier die Augen zu wischen?

Refrain

Circa 2050 ist dat Erdöl verbraucht,
ihr seid ja vernünftig und datt merkt ihr ja auch,
ja ihr steht aufm Schlauch, denn ihr braucht auch so viel,
also geht ihr und saugt aus dem Boden dat Öl.
Ja, man kann ihn verstehen, euren drastischen Plan,
denn am kaspischen Meer liegt noch mehr von dem Kram.
Doch man kommt da nicht ran, bis zum Ozean,
is ein Land noch im Weg, ja Afghanistan,
da hausen Taliban, die ma Freunde waren,
doch weil sie böse warn, leider nich heute man,
es müssen Bomben fallen, ja man will ja gescheit sein
und legt den Grundstein für die Erdöl-Pipeline.
Ihr bleibt extrem, muss man kurz mal erwähnen,
und ihr nehmt euch dat Öl noch von Saddam Hussein.
Doch spätestens jetzt muss man sehen, datt Saddam,
zu dem Einsturz vom Trade doch am wenigsten kann.
Doch so fangt ihr ihn an den gerechten Krieg,
weil ihr euch so die Wahrheit zum Rechten biegt,
und ihr wiegt euch in Sicherheit - bis einer fragt
Habt ihr dat vielleicht selbst gemacht?

Refrain”

Kaum war das Video bei Youtube veröffentlicht, gab es im Gästebuch auf der Website der Gruppe um den Sänger und Rapper Wojna viel Begeisterung und Zustimmung. Doch dann wurden anonyme Stimmen laut, die der Band Antiamerikanismus, Antisemitismus und Rassismus unterstellten. Es gipfelte darin zu behaupten, Bandbreite sei eine Nazi-Band. Und das, obwohl sie in ihren anderen Songs klipp und klar gegen den braunen Sumpf Stellung bezogen hatte!

Die Hetzkampagne erreichte kürzlich ihren Höhepunkt, als die Zwei-Mann-Organisation “Arbeitskreis Dialoge” den Veranstalter des Festivals “Rap für Courage” in Hagen aufforderte, die “Bandbreite” von der Teilnahme an dem Event auszuschließen. Diese Diffamierung nahm die Band nun zum Anlass, klipp und klar Stellung zu beziehen:
Man versucht, uns mundtot zu machen!

Eine Organisation namens Arbeitskreis Dialoge diffamiert uns beim Hagener Kultopia und fordert es auf, uns aus deren Musik-Programm zu entfernen, andernsfalls wuerde man sich an die Oeffentlichkeit wenden.
Den unsäglichen Brief, in dem man uns aus heiterem Himmel heraus Antisemitismus unterstellt, könnt ihr hier nachlesen.

Stellungnahme von Wojna:



Wir bekennen uns zu Toleranz gegenüber Menschen gleich welcher Herkunft und Religion und distanzieren uns insbesondere ausdrücklich von Gruppierungen der rechten nationalistischen Szene.
Und wir lassen uns nicht den Mund verbieten - von niemandem.

911-Material zum Download. Factsheets und Plakate. Für jeden Truther ein MUSS.

DaRockwilda und pony_huetchen

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keimform.de: Seien wir realistisch…
07/29/2007 10:12 AM

Gruppe 180 Grad

… und hören endlich auf, das Unmögliche zu versuchen. Sagen 180°, eine neuen Gruppe mit keimförmigen Ansätzen. Was aber ist unmöglich? Die Gruppe 180° — nomen est omen — dreht die übliche Denkrichtung um: Unmöglich ist der Kapitalismus als menschenfreundliche Gesellschaft:

»’Soziale Marktwirtschaft’ & Co, die glauben, den Kapitalismus ‘bändigen’ zu können, sind doch nichts als schlechte Utopien. Schauen wir uns doch mal die nackten Tatsachen an. Um eine Gesellschaft einzurichten, die den Bedürfnissen der Einzelnen gerecht wird, hilft nur noch diejenige Bewegung, die die herrschenden Verhältnisse insgesamt aufhebt.«

Gut gebrüllt, aber wie?

Vier Themen sind angekündigt, die das klären sollen: Grundauskommen, Klimawandel, Gender und Keimformen. Erst das »Grundauskommen« zeigt einen Text: Im Grunde realistisch. Zum Verhältnis von Auskommen und Einkommen. Hier wird eine Perspektive skizziert, zu der ich hier eine Reihe von Fragen notiere (mangels Möglichkeit auf der Website):

»Eine Utopie von einer Gesellschaft, in der die Menschen frei von banalen materiellen Zwängen und ihnen auferlegten, gesellschaftlichen oder individuellen Zwängen agieren, ist nicht ohne die ganz grundsätzliche Zusicherung zu haben, dass es für alle einen vergleichbaren Zugang zu den gesellschaftlichen Ressourcen gibt. Dies ist eine wesentliche Bestimmung emanzipatorischer Vergesellschaftung: Alle müssen die Möglichkeit haben auf die zu treffenden Vereinbarungen Einfluss zu haben und auf den gesellschaftlichen Reichtum zugreifen zu können.«

Alle sollen die Möglichkeit haben, Einfluss auf Vereinbarungen zu nehmen, ok. Aber wie? Es ist ja schlechterdings unmöglich, auf alle gesellschaftlich notwendigen Vereinbarungen auch tatsächlich Einfluss zu nehmen. Wenn aber je ich auf bestimmte Vereinbarungen keinen Einfluss nehme, können sich diese nicht dann gegen mich wenden? Wie kann ich Einfluss-nehmen delegieren? Wie wird Einfluss-nehmen in der tiefgestaffelten Anordnung ineinandergreifender Teilfunktionen in der Gesellschaft organisiert? Gibt es Veto-Möglichkeiten? Kurz: Wie werden gesellschaftliche Konflikte reguliert?

»Das setzt voraus, dass es transparente Prozesse gibt, in denen darüber befunden wird. Und es negiert die Existenz bewusstloser Prozesse, auf die die Einzelnen keinen Einfluss haben.«

Wann ist ein Prozess transparent, wann ist er es nicht (mehr)? Welche Rolle spielt die Qualifikation, inhaltlich komplexe Themen, die in einem Prozess bewegt werden, zu verstehen? Was soll das sein: ein bewusstloser Prozess, auf den Einzelne keinen Einfluss mehr haben? Ist damit die Vergesellschaftung über die Wertabstraktion gemeint? Doch auch diese läuft ja nicht bewusstlos ab, sondern ist Ergebnis bewusster Handlungen — auch wenn sich dann die dinglichen Resultate dieser Handlungen gegen die Menschen kehren und als scheinbar unabhängiges “bewusstloses” Verhängnis auftritt. Wie können solche bewusstlos-bewussten Verhängnisse von vornherein vermieden werden?

»In ihrer Interaktion, in ihren Beziehungen zueinander, haben die Menschen frei zu sein. Das können sie jedoch nur, wenn sie gleichzeitig in diesen Beziehungen zueinander auch gleich sind: wenn allen dieser Zugriff gewährt wird und wenn er allen gleichermaßen gewährt wird. Wenn alle die Möglichkeit haben, sich einer Vereinbarung zu entziehen, ohne dann existenziell bedroht zu sein. Wenn sie die Möglichkeit haben zu gehen, wenn ihnen eine Beziehung nicht mehr passt.«

Hier scheint die Spehr’sche Freie Kooperation durch. Was ist jedoch mit der Verantwortung für Andere? Was nutzt der gleichermaßen gewährte Zugriff auf gesellschaftliche Ressourcen, wenn der oder die Einzelne sie gar nicht nutzen kann, warum auch immer (zu jung, zu alt, krank, wie auch immer eingeschränkt etc.)? Steckt dahinter nicht der bürgerliche abstrakte Gleichheitsbegriff? Menschliche Beziehungen bestehen nicht nur aus unmittelbaren Interaktionen: Wie wird gesellschaftliche Fürsorge und Vorsorge organisiert, so dass auch tatsächlich alle Menschen absichert sind?

»Diese allgemeine Bestimmung kann dann auch der Rahmen sein, um einerseits unterschiedliche Kämpfe miteinander zu verbinden und andererseits auf eine politische Vision jenseits der bürgerlichen Gesellschaft hinzuarbeiten. Eine Gesellschaft eben, in der die Menschen gemeinsam und kooperarativ darüber entscheiden, was sie wie und warum tun wollen.«

Ok, es handelt sich um allgemeine Bestimmungen. Insofern sind meine Fragen “zu konkret”. Dennoch mögen sie Anlass geben, die interessanten Ansätze weiterzudenken und dabei stets kritisch zu hinterfragen, ob denn wirklich die bürgerliche Denk- und Lebensform überschritten oder doch nur schon wieder reproduziert wird. Ich habe eine Lösung auch nicht in der Tasche, und im Sinne eines Masterplans kann es sie auch nicht geben. Doch auch allgemeine Bestimmungen müssen auf ihre Tragfähigkeit abgeklopft werden.

Ich bin gespannt auf den Text unter der Rubrik Keimformen.

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Play rough!: It's a Remake, Baby!
07/29/2007 10:00 AM

Alles schon mal da gewesen? Genau - alles wieder da. Der Blick in die Zeitung zeigt, dass die Weltgeschichte ein einziges Remake ist. J.K. Rowling schreibt jetzt auch ein Buch für Erwachsene? Wir kennen schon den Hauptdarsteller. Ein Verschwörer-Treffen nach Krankenschwester-Deal in Nordafrika? Das Drehbuch ist bekannt. Und auch ein deutscher Politiker mischt mit beim "Spiel's noch einmal, Sam".

"Reservoir Dogs" - jetzt mit neuem Farbschema.

"Harry Potter" bald als Erwachsenenversion.

"Three Kings" in der deutschen Fassung.

Fotos: dpa, afp, imdb [Link] [Cache]
Mein Parteibuch Blog: Über den Irrsinn der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
07/29/2007 09:51 AM

Anstelle eines Wortes zum Sonntag möchte Mein Parteibuch heute Anregen zum Nachdenken über das politische Ziel der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Mein Parteibuch hält, wie bereits in diesem Artikel angedeutet wurde, das politische Ziel, Arbeitslosigkeit bekämpfen zu wollen, für einen schwerwiegenden politischen Fehler. Mein Parteibuch ist der Auffassung, dass das, wie die zahlreichen täglichen Berichte in den Medien beweisen, von den Massenmedien dankbar angenomme politische Ziel der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im Ergebnis zu einer Bekämpfung der Arbeitlosen führt, die mit der Würde des Menschen unvereinbar ist.

Nachdem unter den Philosophen der Antike Lohnarbeit noch als etwas anrüchiges galt, das keineswegs erstrebenswert war, hat sich die Auffassung in weiten Teilen der Gesellschaft spätestens mit der Novemberrevolution 1918 und der darauf folgenden ersten von der SPD gestellten Regierung in Deutschland grundlegend geändert. Fortan galt es als unmoralisch und unsolidarisch, durch Verweigerung von Arbeit nicht zum Wohlstand der Arbeiterklasse und zur Reparation der von der SPD durch ihre Unterstützung für den kaiserlichen Krieg mitversachten Kriegsschäden einen Beitrag zu leisten. Daran hat sich prinzipiell bis heute, auch wenn die Reparationszahlungen für Kriegsschäden des ersten Weltkrieges inzwischen weitgehend abgetragen sein dürften, und auch der zweite Weltkrieg, der ohne eine entsprechende obrigkeitshörige “Arbeitsmoral” der Arbeiterklasse kaum vorstellbar gewesen wäre, bis heute wenig geändert.

Ein wenig Hoffnung bot dann erst der SPD-Vizekanzler Franz Müntefering im Jahr 2006, als er in der Zeit mit dem Satz “Nur wer arbeitet, soll auch essen.” zitiert wurde. Wer gehofft hatte, dass nun nach einem baldigen Hungertod die Bundesregierung neu gewählt, faule Kapitalisten beerdigt und Teile der höheren Beamtenschaft ersetzt würden, darf sich heute jedoch eines besseren belehrt sehen (Anmerkung: Wer hier Sarkasmus findet, darf ihn behalten). Spätestens nachdem ein Arbeitsloser in Speyer verhungerte, musste jedem klar sein, dass bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit etwas ganz fürchterlich schief läuft.

Konsequenzen gezogen hat die Politik daraus jedoch nicht. Dabei drängt sich jedem solidarisch denkenden Menschen geradezu die Frage auf, ob es nicht sinvoller wäre, Armut anstelle von Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Aus dem Gesichtspunkt der Solidarität mit den Schwächeren der Gesellschaft wäre es doch sicherlich sinnvoller, Armut anstelle von Arbeitslosigket zu bekämpfen. Über die Gründe, warum Medien und Politik das Ziel der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit dem voranstellen kann hier nur spekuliert werden. Basiert womöglich der ganze gesellschaftliche Wohlstand darauf, dass Arbeitsplatzinhaber Angst haben sollen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, damit sie mehr für ihren Chef leisten und keine kritischen Fragen nach dem Sinn ihrer Tätigkeit stellen? Um das zu messen, wäre es doch sicherlich sinnvoller, die offenen Stellen zu beobachten und nicht die Zahl der Arbeitslosen.

Aber wenn dem so wäre, wäre es da zur Achtung der Menschenwürde nicht sinnvoller, die Maximierung der Güter- und Dienstleistungproduktion anstelle von Arbeitslosigkeit zur politischen Leitmaxime zu erheben? Warum werden Arbetslose gesellschaftlich geächtet? Wäre es nicht sinnvoll, wenn Arbeitsplatzinhaber sich solidarisch zu Arbeitslosen verhalten, die mit ihrem Nein zu unmöglichen Arbeitsbedingungen dazu beitragen, dass Arbeitsplatzinhaber bessere Arbeitsbedingungen haben. Arbeitslose könnten sich dann auch vergleichbar solidarisch zu Arbeitsplatzinhabern zeigen, die durch gering entlohnte Arbeit die Güter und Dienstleistungen, die sie selbst verbrauchen, erzeugen.

Natürlich hat Finanzminister Peer Steinbrück in gewisser Weise Recht, wenn er erklärt, dass ein großer Teil der Steuereinnahmen in sozale Systeme fließt. Aber ist es nicht so, dass jemand moralisch vorbildhafter handelt, der einen Arbeitsplatz ablehnt, bei dem er andere Menschen abzocken müsste? Wäre nicht dem Wohlstand mehr gedient, wenn Cold Caller beispelsweise arbeitslos wären, anstelle andere Menschen über’s Ohr zu hauen und dabei auch noch stolz auf die “gute Arbeit” zu sein? Wäre nicht dem Wohlbefinden der meisten Menschen mehr gedient, wenn manche Anwälte arbeitslos wären anstelle dessen, dass sie versuchen, ihre Mitmenschen in möglichst viele Streitereien zu verwickeln und sich so ihren Lebensunterhalt sichern? Hat es irgen einen positiven Effekt auf den Wohlstand, wenn Arbeitslose zum Erhalt von Arbeitslosengeld jährlich hunderte sinnlose Bewerbungen schreiben müssen, die sich letztendlich auf Zig-Millionen Bewerbungen aufsummieren, die Unternehmen regelrecht überfluten?

Und wozu gibt es die allgegenwärtige gesellschaftliche Ächtung von Arbeitslosen nach dem Motto “Geh Dich mal waschen und rasieren, dann findest Du auch einen Job”? Haben Arbeitnehmer, die ihrem Chef tief in die Darmwindungen kriechen und auch wirklich jede Unanständigkeit mit sich machen lassen, einen Grund, sich als etwas besseres als Arbeitslose zu fühlen? Sollten Gewerkschaften und Arbeitnehmer sich nicht im Zeitalter gebrochener Erwerbsbiografien vor allem solidarisch mit Arbeitslosen verhalten, die sich weigern, für Hungerlöhne und unter unwürdigen Bedingungen zu arbeiten und so durch eine Abstimmung mit den Füßen den Preis für Arbeit in die Höhe treiben und bessere Arbeitsbedingungen erzwingen?

Stattdessen schüren Medien und politische Bauernfänger Neid von Arbeitsplatzbesitzern auf Arbeitslose mit dem Märchen, dass Arbeitslose von Geldern, die Arbeitnehmer hart erarbeitet haben, wie die Made im Speck leben. Arbeitslose hingegen werden gesellschaftlich nach allen Regeln der Kunst ausgegrenzt, so dass es als eine ungeheuerliche Provokation gilt, wenn Arbeitslose von sich öffentlich behaupten, glücklich zu sein. Das elementare Menschenrecht auf Glück und soziale Anerkennung wird so Arbeitsplatzbesitzern vorbehalten. Nicht wenige Arbeitslose können oder wollen mit der psychologischen Kriegsführung gegen Arbeitslose nicht leben und setzen ihrem Leben, dessen Würde so angegriffen wird, selbst ein Ende.

Dabei ist das Propaganda-Manöver der gesellschaftlichen Ausgrenzung von Arbeitslosen durchsichtig und die Frage, wem es nützt, wenn Arbeitsplatzinhaber und Arbeitslose politisch und medial gegeneinander ausgespielt werden, leicht zu beantworten. Nützlich ist der Neid von Gruppen der ärmeren Bevölkerungsschichten vor allem für Unternehmer, die durch die Ausgrenzung von Arbeitslosen und der damit verbundenen Angst von Arbeitsplatzbesitzern vor Arbeitslosigkeit, sich in großer Zahl billige, willfährige und verängstigte Arbeitskräfte heranzüchten. Arbeitnehmer, die mal ein paar Minuten Zeit hätten, unvoreingenommen über ihre Tätigkeit und ihr Leben nachzudenken und keine Angst vor sozialer Ausgrenzung durch Arbeitslosigkeit haben, würden ihrem Chef die Brocken sicherlich viel schneller vor die Füße werfen. Und nett auch, wenn Arbeitplatzbesitzer neidisch sind auf Arbeitslose, die angeblich von ihrem Geld wie die Made im Speck leben und nicht etwa neidisch sind auf faule Unternehmer, die ihren Reichtum geerbt haben und von dem, was ihre Arbeitnehmer unter teils unwürdigen Arbeitsbedingungen zu Hungerlöhnen produzieren, wie moderne Feudalherrscher leben.

Politiker aller Parteien, allen voran die der SPD und Gewerkschafter, seien hiermit aufgefordert, dem Irrsinn der “Bekämpfung der Arbeitslosigkeit“, der so allgegenwärtig ist, dass praktisch niemand seinen SInn hinterfragt, durch deutliche Worte ein Ende zu bereiten und so dazu beizutragen, dass der proagandistische Angriff auf die Würde von Arbeitslosen beendet wird. Anstelle des Ziels der “Bekämfung der Arbeitslosigkeit” können dann neue wirtschafts- und sozialpolitische Ziele treten, wie etwa die Erarbeitung eines größtmöglichen Wohlstandes, die gerechte Verteilung des erarbeiteten Wohlstandes und die Bekämpfung von Armut.

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WP-Plugin: Foto - Album mit fremden Bildern
07/29/2007 02:09 AM

Trotz der vehementen Kritik bin ich nach wie vor begeisterter Nutzer von Flickr.com. Das umso mehr, als der Dienst seit einiger Zeit auch in deutscher Sprache verfügbar ist. Klar, dass ich auch Mitglied in einigen Gruppen bin und auch, dass ich hier im Blog auch schon verschiedene Plugins ausprobiert habe, mit denen sich meine Fotos integrieren lassen. Seit einiger Zeit habe ich die Flickr Photo Gallery in Benutzung. Das Teil leistet gut Arbeit und ließ sich schnell und einfach integrieren.

groupfotos

Eben sah ich ganz zufällig, dass ich wohl irgendwann mal an den Optionen des Plugins “gedreht” habe und auch die Fotos der diversen Gruppen im Blog anzeige. Sie werden wurden dort dargestellt, wie meine normalen Fotos. Lediglich der Zusatz, wer sie upgeloadet hat und das Datum waren vorhanden. Mit anderen Worten: Wer weiß, wie lange es gedauert hätte, bis ich von irgendjemandem Post bekommen hätte. Ich finde es nicht gut, dass im Plugin überhaupt die Option zur Darstellung fremder Inhalte ermöglicht wird. Oder geht man im Ausland mit derlei Dingen liberaler um als in Deutschland? Jedenfalls habe ich die Option sofort abgeschaltet und hoffe, dass noch nix passiert ist.

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Finger.Zeig.net: Lesetipps vom 28-07-2007
07/29/2007 01:50 AM
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Finger.Zeig.net: Winokurows B-Probe positiv
07/29/2007 01:25 AM

Damit ist der Fall wohl geklärt. Auch die B-Probe von Alexander Winokurow ist positiv. Nun steht ihm eine zweijährige Sperre bevor. Gut so! Was nun wohl Klöden dazu sagen wird? Er hatte doch gerade noch im Interview gemeint: “So dumm ist doch keiner”. So kann man sich irren.

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Deutschland Debatte: Schlösser gestern sind Bahnhöfe heute
07/29/2007 12:43 AM
Ist dies nicht ein wunderschönes Schloss? Man ahmte früher nach, man repräsentierte aber auch “Seht her, was wir uns leisten können!” In jeder diktatorischen Ära wurden sogenannte Prachtbauten erstellt, die mit ihrem abartigen Geschmack aber mit ihrer schieren Größe beeindrucken sollten. Gigantomanisch sollte also beeindruckt werden. Nachdem der Herr Mehdorn ein gigantomanisches Bauwerk, den neuen Berliner Bahnhof, [...][Link] [Cache]
Deutschland Debatte: Die SPD leugnet Wahrheiten
07/29/2007 12:36 AM
In der Süddeutschen Zeitung vom 16. Juli 2007, Seite 40 wird vom bayerischen Landesparteitag der SPD berichtet, von dem nur eines zu berichten wirklich interessant ist: es wurde der bayerische DGB- Chef Schlösser für ein Grußwort eingeladen und mit Sicherheit hatten sie die Dramaturgen des Parteitags eine Aufmunterung und eine Lobhudelei vorgestellt. Er stellte das [...][Link] [Cache]
Finger.Zeig.net: Welche Werte vermissen wir denn?
07/29/2007 12:23 AM

Wir reden oft davon, dass unsere Gesellschaft in der heutigen Zeit keine Werte mehr hätte. Dabei ist es, finde ich, interessant, dass meistens nicht näher darauf eingegangen wird, welche Werte es denn überhaupt sind, die uns in den Jahren abhanden kamen. Ich würde mal meinen, dass es die “typisch” deutschen Werte Fleiß, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Sauberkeit waren oder von mir aus zum Teil noch sind.

Es gehörten allerdings auch solche Werte dazu, bei deren Erwähnung man heute “lange Zähne” kriegt: Gehorsamkeit würde mir da zum Beispiel spontan einfallen.

Ich glaube, ich habe mich auch an dieser Stelle schon mehrfach darüber geäußert, dass ich es gut finde, dass die jungen Leute heute mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein auftreten, wie es früher einmal gewesen ist. Ok, vielleicht ist es ein schmaler Grad, auf dem da gewandelt wird. Vielleicht lassen manche es an Respekt anderen Menschen gegenüber fehlen. Wir sind ja fix dabei, wenn es um Kritik am Benehmen anderer Menschen geht. Da sind Kinder und Jugendliche natürlich nicht ausgenommen. Manche sagen, dass uns unsere Werte mit den 68-er Studentenunruhen abhanden gekommen sind. Das wird zum Teil stimmen.

Ich denke, dass ein Teil des Wandels, den wir als schmerzhaft empfinden, der Evolution geschuldet ist und damit von uns gar nicht nicht beeinflusst werden kann. Persönlich beklage ich regelmäßig, dass der Begriff “Solidarität” in unserer Gesellschaft immer weniger eine Rolle spielt. Wahrscheinlich hat das damit zu tun, dass es den meisten von uns wirtschaftlich gut geht. Jedenfalls so gut, dass wir eine irrationale (trotz Hartz IV) Angst entwickelt haben, unseren Besitzstand zu verlieren, was vielleicht dazu führt, dass wir Stück um Stück das Interesse daran verlieren, was andere Menschen beschäftigt oder belastet. Wir sind, glaube ich, weniger an anderen interessiert, als das früher der Fall war. Das kann man auch daran erkennen, dass Vereine heute große Probleme haben, Mitglieder zu finden. Und das durchaus unabhängig davon, welchen Zweck er überhaupt haben mag. Freiwillige Feuerwehr, Kirmesvereine, Schützenvereine, Kirchen, alle haben Probleme, Menschen zu finden, die bereit sind, sich (für andere!) zu engagieren.

Hinein spielen natürlich auch die modernen Medien. Sie fördern die Isolation eines Menschen. Und da denke ich keineswegs nur an die Kids, die ihre Ferien an ihren Rechnern verbracht, fast keinen Schritt vor die Tür gemacht haben und sich dabei prima fühlen. Das Fernsehen bildet in vielen Familien quasi so etwas wie den Mittelpunkt. Dabei mag es sogar für familieninterne Meinungsbildungsprozesse förderlich gewesen sein, dass die Privaten Anfang der 80-er Jahre hinzukamen. Mehr Auswahl bedeutet in diesem Fall mehr “Konfliktpotential” und damit (vielleicht) zumindest die Chance für zusätzlichen Gesprächsstoff. In erster Linie aber denke ich, dass wir durch das absolute Überangebot an Informationen ganz einfach überfordert worden sind. Wir nehmen insbesondere die schlechten Nachrichten, die ja nicht ungewollt, die Mehrheit aller Informationsangebote bestimmen, wahr und scheitern an ihrer Verarbeitung, ohne, dass wir das richtig wahrnehmen werden. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie die Wirkung wohl auf Kinder und Jugendliche sein wird.

Das sind Beispiele, die mancher anderes beurteilen wird und einige werden meine Bewertung vielleicht auch teilen. Jedenfalls ist eines sicher: Wir werden uns dieser Entwicklung nicht entziehen können. Man gilt ja fast als Außenseiter, wenn man bekundet, den Fernseher abgeschafft zu haben und nicht über einen Internet-Zugang zu verfügen. Abgesehen davon, dass gerade die Nutzung des Internets oder mindestens eines PC’s einen unterschiedlich hohen Beitrag dazu leistet, dass man in der heutigen Berufswelt nicht ganz chancenlos bleibt.

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mobbing-gegner.de blog: Den letzen beißen die Hunde...
07/29/2007 12:07 AM
ist der Rest von Blogger-Deutschland bereits im Urlaub? EGAL, ich freue mich:


Immerhin im Sommerloch Platz 49 beim BlogScout. Nun stimmt der Satz wohl mal wieder:" Die dümmsten Bauern..." Obwohl ich beim SEO immer noch die SERPS verwechsle und Deutsch meine 2. Fremdsprache sein könnte... geil, geiler am geilsten.

Eine hoch willkommene Würdigung meiner Arbeit. Dank allen Unterstützern! Eine schönen Urlaub und viele Drachenticks ohne Bruch wünsche ich euch!

Wir lesen uns!
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