Sunday, June 8, 2008

Parteibuch Ticker Feed von 2007-02-22

Parteibuch Ticker Feed von 2007-02-22

Feedmix von www.mein-parteibuch.com


Play rough!: Best of Spam - und jetzt zum Wetter
02/22/2007 10:34 PM

Nach "Ich weiß, wie alt Du wirst", sehr lukrativ klingenden Finanzangeboten von unserem Freund Joseph Mbekulu und den allseits beliebten Nachfragen nach TAN-Listen, Passwörtern & Co. durch alle Banken dieser Welt kommt jetzt wohl etwas ganz Neues (und ganz sicher echt "Cooles", siehe minus 45°) per Spam auf uns zu:

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Sehr geehrte Damen und Herren,

wegen des aufziehenden Zyklons informiert der Deutsche Wetterdienst die Bevoelkerung ueber eine eventuelle meteorlogische Katastrophe. Im Zeitpunkt zwischen 22.02.2007 bis 25.02.2007 ist eine kritische Temperatursenkung in Aussicht. Man erwartet die niedagewesene Temperatur bis -45 nach Celsius, die Senkung wird vom starken Schneesturm begleitet. Wir bitten Sie daher wegen der Gefahr alle noetigen Massnahmen zu ergreifen. Naeheres dazu auf unserer Website unter http://top14gmword.com/de1/index.php.

Danke fuer Ihre Aufmerksamkeit

Wetterdienst Deutschland

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Eine komische URL hat der Wetterdienst... (ich hab da nicht hingeklickt, selber machen wie immer auf eigene Gefahr .-) Mann, Mann Mann, gibt es in Second Life eigentlich auch Spam? Wenn nicht, zieh ich da bald hin.

Foto © photocase

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Play rough!: Die OpenSource Cola
02/22/2007 03:34 PM

Darüber, dass es OpenSource-Software gibt, deren Quellcode offen liegt und die jeder der es gern möchte, jederzeit verändern kann und seine Veränderungen wieder der Gesamtheit zur Verfügung stellen muss, brauche ich wohl niemanden zu informieren, das ist wohl bekannt. Dass es das ganze Prinzip jetzt aber auch mit einem Getränk, nämlich einer Cola gibt, das ist meines Wissens schon neu! Bei der OpenCola handelt es sich um ein Getränk, bei dem jeder frei das Rezept (oder aber den Quellcode) runterladen kann (versucht das mal bei Coke oder Pepsi), es verändern und variieren darf und dann wieder unter einer GNU-Lizenz der Allgemeinheit zur Verfügung stellen muss.

Eigentlich war diese Cola von einer Firma aus Toronto eher dazu gedacht, anhand eines Getränks zu erklären, wie OpenSource überhaupt funktioniert, aber das Ganze scheint dann irgendwann ein Eigenleben bekommen zu haben, so dass sich die Firma leider heute nicht mehr unter den Lebenden befindet, schade, tolle Promotion-Idee auf jeden Fall. Achso: Wer das mal ausprobiert, schreibt mir bitte, würde mich wirklich interessieren, wie sie schmeckt!

[via]


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Neues von der rotbraunen Querfront: Zurück von den Freunden bei der Hizbollah referiert DKP-Mann Volker Metzroth in Michelstadt über den Widerstand gegen die "imperialistisch-zionistische Allianz"
02/22/2007 02:01 PM

Man muss sich gelegentlich in Erinnerung rufen, wie gleichgültig die radikale Linke sein konnte und sein kann, wenn sich himmelschreiendes Unrecht ereignet, das sich nicht dem (US-) “Imperialismus” zuordnen lässt.
Im bosnischen Srebrenica wurden 1995 innerhalb weniger Tage bis zu 8000 bosnische Muslime massakriert. Wer damals radikale Linke nach ihrer Meinung befragte, erlebte zumeist ein ratloses Achselzucken.
Ähnliches galt für den Völkermord in Ruanda, dem 1995 innerhalb von 3 Monaten bis zu einer Million Menschen zum Opfer fielen. Die Auflistung lässt sich fortsetzen.
Bezieht allerdings der Westen irgendwann Position, so wie in Bosnien (nach dem Massaker von Srebrenica), erwacht auch die radikale Linke aus ihrer Lethargie und bezieht ebenfalls Position: eine Position, die dann natürlich der des Westen bzw. der USA entgegengesetzt ist.
Im Falle Jugoslawiens stellt(e) man sich dann folgerichtig an die Seite von Slobodan Milosevic - auch wenn der entscheidend mitveranwortlich war für die ärgsten Kriegsgräuel, die sich nach dem 2. Weltkrieg in Europa abspielten.

Am 16. März wird in Michelstadt ein “Linker” zu Besuch sein, der sich auf die selektive Wahrnehmung von Unrecht versteht.
Volker Metzroth, Bezirkssprecher der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) in Rheinland-Pfalz und Mitglied von deren Parteivorstand.
Zur Erinnerung: Die DKP war jene Partei, die bis zuletzt an der Seite von Erich Honecker stand, die Mauer und Schießbefehl (und Stasi) verteidigte, die alle “Intervenionen” der Sowjetunion verteidigte, ob in der DDR, Ungarn oder der Tschechoslowakei oder auch außerhalb Europas.
Sie bekennt sich auch heute noch zu Wladimir Iljitsch Lenin, der alles andere als ein Gewaltverächter war.
Den Namen des Kommunisten und Leninisten Volker Metzroth findet man u.a. auf der Website free-slobo.de , die sich “angesichts der verschärften Hexenjagt gegen Slobodan Milosevic” mit dem inzwischen verstorbenen politkriminellen Kriegsverbrecher solidarisierte.
Wie zuvor schon erwähnt: Für die 8000 muslimischen Opfer in Srebrenica (oder Muslime, die im Kosovo Opfer von Milosevics Politik wurden) hatten Linke wie Metzroth nur ein Achselzucken übrig - oder man stellte sich gar an die Seite der Täter.

Völlig anders sieht es im Nahen Osten aus, in dem sich (leider) Konflikte selten durch einen rationalen Diskurs regeln lassen, in dem Gewaltverzicht zumeist als Schwäche ausgelegt wird, in dem das kleine, von vielen Nachbarn nicht akzeptierte Staatsgebilde Israel auf massive Abschreckung setzt und auf Gewalt in Form von (Selbstmord-) Attentaten und Raketenbeschuss mit oft noch massiverer Gegengewalt antwortet.

In dieser Region entdecken Linke wie Metzroth ihr Herz für Muslime bzw. den Islam, während sie im Balkan lieber den Schlächter Milosevic in ihr (solidarisches) Herz schlossen.
So besuchte Metzroth im letzten Jahr eine (vom 16. bis. 19. November stattgefundene) “Internationale Konferenz in Beirut zur Unterstützung des Widerstandes”.
Eingeladen hatte zu dieser Konferenz u.a. die Hizbollah.
In der “Sozialistische Zeitung” (SoZ / Januar 2007) hieß es dazu:

>Die Teilnehmenden drückten ihre Bewunderung für das libanesische Volk (Anm: gemeint ist in erster Linie die Hizbollah) und seinen historischen Sieg über die mit Unterstützung der USA durchgeführte militärische Aggression Israels aus.
Die Konferenz analysierte die verschiedenen Dimensionen der ständigen Aggression von Zionismus und Imperialismus gegen die arabische Welt und den Islam als globale Strategie[…]
(Anm: Dass sich in Bosnien und dem Kosovo die USA am Ende auf die Seite der bedrängten Muslime stellten, war wohl immer noch Teil dieser “globalen Strategie” “gegen .. den Islam”.)
Die Teilnehmenden prangerten die aktuellen politisch-militärischen Projekte der USA und Israels an; diese streben die Balkanisierung des Nahen und Mittleren Ostens an. […]
Zurückgewiesen wurde das verzerrte Bild, das im Dienste des Imperialismus stehende Medien verbreiten, um Widerstandskämpfer als “Terroristen” und “Fanatiker” abzustempeln.
Die Konferenz entwickelte Mechanismen der Koordination, um eine solidarische gegenseitige Hilfe zwischen allen Widerstandsbewegungen aufzubauen, die sich der imperialistisch-zionistischen Allianz widersetzen.
Dabei wurden Verbindungen zwischen linken, demokratischen und nationalistischen Strömungen der islamischen Welt und anderen Regionen des Planeten geknüpft und gestärkt.
Die Teilnehmenden sahen die Notwendigkeit, die Perspektiven der Linken mit jenen zu koordinieren, die in den arabischen Ländern und in anderen Regionen einen antiimperialistischen Nationalismus verfechten, um eine revolutionäre Perspektive zu entwickeln, welche die Ziele der nationalen und sozialen Befreiung, Entwicklung und Demokratie, vertieft.
Im Widerstandskampf ist es bei den gegenwärtigen Schwierigkeiten im Libanon, in Palästina, im Irak oder in Jordanien erforderlich, die Differenzen auf religiösem, ethnischem und nationalem Gebiet zu überwinden, um der starken Allianz von Zionismus und Imperialismus eine Einheitsfront entgegen zu stellen. Es ist nötig, alle Formen des Widerstands gegen die von den USA und Israel verfochtene koloniale und neokoloniale Besatzung zu vereinen.<[Hervorhebungen und Links von uns]

Europäische “Sozialisten” dieses Kalibers haben vielleicht noch Skrupel, ihre Politik “nationalsozialistisch” zu nennen, die arabischen Verbündeten in dieser “Einheitsfront” dürften solche Skrupel kaum haben.
Klar ist aber, dass sich Erklärungen dieser Art auch in jedem Neonazi-Pamphlet finden. Allenfalls müssen einige Vokabeln durch andere ersetzt werden. Statt “Einheitsfront” kann und darf man in Deutschland von einer (rotbraunen) “Querfront” sprechen.

Der Auftritt des Nostalgie-Kommunisten Metzroth in Michelstadt wird von “attac Odenwaldkreis” organisiert, er steht unter der Überschrift “Globalisierung und Krieg, politischer Reisebericht aus dem Libanon”.
Entsprechende Berichte und (Reise-) Berichter gibt es viele. Man fragt sich deswegen, wer bei Attac auf die Schnapsidee kam, ausgerechnet den DKP-Mann Metzroth einzuladen… Dessen Partei den Einmarsch in die souveräne Tschechoslowakei und die anschließende gewaltsame Niederschlagung des Prager Frühlings guthieß… Der sich 30 Jahre später mit dem Kriegsverbrecher Milosevic solidarisiert.
Und gibt es für Globalisierungskritiker nicht andere Themen?
Warum lädt man statt eines deutschen (Nostalgie-) Kommunisten nicht einen chinesischen (Gegenwarts-) Kommunisten ein und diskutiert darüber, ob die Globalisierung mehr dem “imperialistischen” Westen oder doch mehr dem “kommunistischen” China nützt?

Beworben wird Metzroths Auftritt in Michelstadt auch im “Odenwald Magazin” von Claudia Trossmann, deren Positionen und Ansichten zu Israel, Irans Präsident Ahmadinedschad u.a. hier schon mehrfach thematisiert wurden.
Vielleicht lässt sich schon jetzt vorhersagen, dass Teilnehmer der am 16. März in Michelstadt geplanten Veranstaltung ihr “verzerrtes Bild“, das sie durch “im Dienst des Imperialismus stehende Medien” gewonnen hatten, wieder entzerren können.
Wer nämlich könnte für die Vermittlung eines objektiven, realistischen und pluralen (Welt-) Bildes kompetenter sein als ein unbeirrter Fan von Lenin und Honecker, von Prawda und Neuem Deutschland?
So im Geiste entzerrt wird man dann begreifen, dass die Attentärer vom 11. September oder die in Madrid und London, ebenso wie die Selbstmordattentäter in Israel, die (Auto-) Bomber im Irak und Halsabschneider vom Schlage Sarkawis keine “Terroristen” und “Fanatiker” sind, sondern in Wirklichheit “Widerstandskämpfer”, denen “solidarische gegenseitige Hilfe” gewährt werden sollte.
Kleinliche “Differenzen auf religiösem, ethnischem und nationalem Gebiet” sollte man dann “überwinden” können, um “ alle Formen des Widerstands gegen die USA und Israel” (und vielleicht auch noch das Weltjudentum) “vereinen” zu können - wozu dann sicher auch Bombenanschläge z.B. an israelischen oder irakischen Bushaltestellen, Marktplätzen, Restaurants, Synagogen oder Moscheen zählen.

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Anmerkung zur KVPM-Ausstellung "Psychiatrie: Tod statt Hilfe"
02/22/2007 12:57 PM

Am Montag, den 26.02.2007 wird der Verein Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte, kurz KVPM, in Berlin die Ausstellung “Psychiatrie: Tod statt Hilfe” eröffnen. So wichtig es ist, auf den Missbrauch der Psychiatrie zum Kaltstellen von missliebigen Menschen hinzuweisen, so wichtig ist es gleichfalls darauf hinzuweisen, dass der Verein KVPM eine Organisation aus dem Bereich der Scientology-Sekte ist.

Wenn der Verein KVPM ankündigt, dass auf der Ausstellung unter anderem der pharmakritische Buchautor John Rengen, eine Landtagsabgeordnete sowie zwei Richter erwartet werden, dann stellt sich die Frage, ob diejenigen überhaupt wissen, wer ihr Gastgeber ist. Eine kritische Würdigung der Tätigkeit des Vereins KVPM findet sich unter anderem bei Lichtblick99 sowie beim Scientology-Kritiker Ingo Heinemann.

Öffentliche Aufmerksamkeit für das Problem der psychatrischen Zwangsbehandlung von völlig gesunden Menschen zum Mundtotmachen missliebiger Menschen ist tatsächlich mehr als notwendig, wie das Beispiel des Justizkritikers Rainer Hoffmann zeigt, dem völig grundlos eine zwangsweise durchzuführende psychiatrische Begutachtung nach §9 Abs 1 PsychKG amtlich mitgeteilt wurde. Die von den Interessen der Pharmaindustrie sowie der machthabenden Clique in Justiz und Politik gelenkte Psychiatrie durch eine auf dem totalitären Scientology-Schwachsinn aufbauende Anti-Psychiatrie-Doktrin zu ersetzen, sollte jedoch nicht das Ziel von vernünftigen Menschen sein.

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22.02.2007: Bestellte Beschuldigung
02/22/2007 11:46 AM
Staatsanwalt erbettelt Strafantrag gegen Justiz-Kritiker - HU-Ortsverband Marburg[Link] [Cache]
Play rough!: Andy, the Great
02/22/2007 09:00 AM

Rest in Peace, Andy Warhol.

Der gute Mann wäre heute 79 Jahre alt. Wäre, hätten ihn nicht - ganz unspektakulär und seinem Stil eigentlich auch sehr unangemessen - die Folgen einer Gallenblasen-Operation vor 20 Jahren (also genau am 22. Februar 1987) dahingerafft. Blödes Schicksal... da übersteht der Mann mit der weißblonden Perücke ein Attentat, bei dem er mehrere Kugeln abbekommt, überlebt - und dann sowas.

Man mag sich streiten, ob sein künstlerisches Werk größer war als sein Marketing-Talent, jedenfalls hat Warhol - ähnlich wie Joseph Beuys - immens viel für eine Erweiterung des Kunstgedankens und -schaffens getan. Sehr beeindruckend (und auch einfach unterhaltsam) sind beispielsweise die vielen Polaroids, die Warhol auf den bunten Parties der 70er im "Studio 54" und anderswo geschossen hat. Wer die Chance hat, diese einmal in einer Ausstellung zu sehen, wird seinen Spaß haben.

Seine "Factory", in der neben Bildern auch Musik, Filme und vieles anderes entstanden ist, war für mich persönlich immer ein echtes Vorbild. Allerdings stellt sich die Frage, ob so etwas nur in den 60ern/70ern in NYC klappen konnte - oder ob dieses Modell auch heute noch (z.B. in Berlin) funktionieren würde. (Bei all den leerstehenden Bürogebäuden in der Stadt wäre der Platz zumindest vorhanden.)

Cheers, Andy!

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21.02.2007: Ne bis idem!
02/22/2007 06:45 AM
Nicht zweimal dasselbe! - HU-Ortsverband Marburg[Link] [Cache]
20.02.2007: ALG II und die Diagnose
02/22/2007 06:45 AM
Ein Witz ber das Leben in Armut - HU-Ortsverband Marburg[Link] [Cache]
Edwards: Israelischer Angriff auf iranische Atomanlagen vielleicht die größte Gefahr für den Weltfrieden
02/22/2007 03:16 AM

Variety-Kolumnist Peter Bart schrieb über einen Auftritt des demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Edwards:

“Der schon fast zu fotogene John Edwards kam letzte Woche (in Hollywood) vorbei, wo er seine üblichen liberalen Positionen darlegte, bis er - während der Fragerunde - das ‘I-Wort’ benutzte: Israel. Vielleicht sei die Möglichkeit eines israelischen Angriffes auf die Atomanlagen des Iran die größte Gefahr für den Weltfrieden, so Edwards. Daraufhin wurde die Stimmung merklich kühler, und die Veranstaltung wurde höflich beendet.”

Was folgte war ein Sprecher von Edwards, der behauptete sein Kandidat habe so etwas nicht gesagt. Gleichzeitig bleiben Bart und Variety bei ihrer Version.

Schade dass der Auftritt Edwards nicht öffentlich war, sonst gäbe es mittlerweile einen Mitschnitt auf YouTube zu sehen.

DaRockwilda

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Politblog.net: Helen Thomas zur Mitschuld der US-Medien am Irakkrieg
02/22/2007 03:16 AM

Helen Thomas (die Stephen Colbert so genial in seine Rede vor Präsident Bush eingebaut hat) ist das wohl interessanteste Mitglied des im Weißen Hauses herumstreunenden Pressekorps. Seit 46 Jahren berichtet sie von Pressekonferenzen, und seit es im Presseraum Stühle gibt, sitzt sie in der ersten Reihe. Ihr Stuhl ist der Einzige, auf dem nicht der Name des jeweiligen Medienkonzern steht, den die Journalisten repräsentieren, sondern ihr eigener. Sie berichtete übrigens bis zum Jahre 2000 für United Press International, seitdem für Hearst Newspapers.

Colbert hat die Journalistin in seinem Zwischenvideo als den Alptraum aller Pressesprecher dargestellt, und anscheinend war sie eine der wenigen kritischen Mitglieder des Pressekorps:

“Thomas hat all die Jahre über ihre Scharfzüngigkeit bewahrt und äußerte unverblühmte, streitlustige Fragen, die oft verständnisvoll gegenüber Palästina waren.”

Ihre Fragen haben sie wohl ihren Erste-Reihe-Platz gekostet. Denn schon bald soll die Sitzordnung geändert werden, und Thomas ihren angestammten Sitz an entweder CNN oder FOXNews abgeben. Keine erfreuliche Entwicklung.

Thomas jedenfalls zeichnete in einem vor dem Hintergrund dieses Platzwechsels durchgeführten Interviews ein realistisches Bild von den Pressevertretern:

“Ich denke wir (Medienleute) haben eine öffentliche Aufgabe, und ich denke dass wir diese nicht immer erfüllt haben. Die neueste Generation von Journalisten erledigt diese Aufgabe nicht. Um nur eine Sache zu nennen, sie werden blockiert. Ich dachte, sie würden nach (Wirbelsturm) Katrina aus ihrem Koma aufwachen. Aber die Fragen, die hätten gestellt werden müssen, wurden nucht gestellt und die Zeit hat uns eingeholt.”

(Wenn man wenigstens die Fragen stellt, auch wenn der Präsident sie nicht beantwortet, dann weiß die Öffentlichkeit wenigstens, dass man seine Arbeit macht. Die Fragen sollten gestellt werden, weil die amerikanischen Bürger miterlebt haben wie wir so gefügig und komplizit geworden sind. Wir waren da vor Beginn des Irakkrieges. Wo waren die Fragen? Wer von uns hat (die Regierung) gefragt ‘warum, wie, was meinen Sie’? Wir werfen Bomben und werfen dann dem Feind vor, er würde sich einmischen? Wir greifen ein Land an, dass uns nichts getan hat? Wir haben unschuldige Menschen bombardiert und diesen Krieg begonnen. Wir waren dabei. Niemand hat uns gesagt warum. Es ist traurig.”

Wenn nur ihre Kollegen einen ähnlichen Arbeitsethos hätten.

Thomas erzählte auch, wie sich die Kultur der Pressekonferenzen über die Jahre geändert hat. Während früher ein hochrangiger Pressevertreter eine Pressekonferenz mit den Worten “Vielen Dank Mister President” beendete, hört Bush heute einfach auf wann er will. Im Hinblick auf die nächsten Präsidentschaftswahlen meint Thomas deshalb auch:

“Ich finde, die Reporter sollten die neuen Kandidaten praktisch dazu zwingen, ihnen schriftlich zu versichern dass sie regelmäßige Pressekonferenzen abhalten werden. Es ist die einzige Gelegenheit unserer politischer Kultur, bei der ein Präsident regelmäßig befragt werden kann. Wenn er nicht befragt wird, kann er ganz eigenständig handeln, wie ein Diktator.”

Leider werden diese Pressekonferenzen erst wieder einen Sinn haben, wenn die “neue Generation von Journalisten” “ihre Aufgabe” ähnlich gewissenhaft wie Thomas erledigen.

DaRockwilda

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