Thursday, June 12, 2008

Parteibuch Ticker Feed von 2007-04-06

Parteibuch Ticker Feed von 2007-04-06


Deutschland Debatte: Rente mit 67, ein Programm zum frühzeitigen Ableben der Bürger?
04/06/2007 11:42 PM
Ausnahmsweise möchte ich mal hier eine persönliche Stellungnahme abgeben: Ich arbeite derzeit an einem Auftrag, bei dem es um das Überleben eines Firmenteils geht. Gegebenenfalls sind ca. 150 Arbeitsplätze davon betroffen. Die Arbeit ist wahnsinnig motivierend, weil dieses Ziel, die Arbeitsplätze möglichst alle zu erhalten, eine große Leistung wäre, damit 150 Familien wieder eine langfristige Zukunft sähen. [...][Link] [Cache]
Deutschland Debatte: ÖR- Medien und Presse zur Hure der Politik verkommen?
04/06/2007 11:23 PM
Angela Merkel meinte vor wenigen Monaten: ‘ Als ehemalige Bürgerin der DDR wisse sie die Pressefreiheit besonders zu schätzen.’ Dieser Satz enthüllt auch, dass sie sehr genau weiß, welche Macht eine gelenkte Medienlandschaft haben kann. ‘Diese starke Wirkkraft von Radios in Konfliktzonen veranlasst politische und militärische Akteure auch dazu, sie zu Propagandazwecken einzusetzen oder die Medienvielfalt rigoros [...][Link] [Cache]
Play rough!: Seit dem Nageln hab ich's im Kreuz
04/06/2007 08:21 PM

Nichts gegen einen starken Glauben und wahren Enthusiasmus - aber was seit Jahren auf den Philippinen abgeht, das ist schon ein wirklich starkes Stück.

Jungs, es ist ja wohlbekannt, dass man als Imitator nur mäßig berühmt werden kann. Im Berliner "Estrelle" turnen seit Jahren die "Als ob"-Figuren über die Bühne und spielen Elvis, Cher oder die Blues Brothers. Doch tut das sicher deutlich weniger weh. (Dem Darsteller selbst. Was die Zuschauer angeht, sind uns keine eindeutigen Aussagen überliefert.) Auch die "Mini-Playback-Show" (wer erinnert sich?) hat nun nicht gerade eine Masse an späteren Echt-Stars hervorgebracht - also bitte, überlegt Euch das! Denn Löcher in den Händen sind zwar nett zum Durchgucken, doch irgendwie echt unpraktisch. (Allerdings: Wer hätte nicht auch schon gern den einen oder anderen DSDS-Protagonisten ans Kreuz genagelt..?)

"Kreuzigungstourismus" ist irgendwie seltsam. Da freu ich mich, dass hierzulande noch das gute alte Ostereier-Verstecken als cool & hip gilt. Aber wer weiß? Bei Second Life gibt es sicher schon virtuelle Kreuzigungen. Und da dies in frühren Zeiten anscheinend eine sehr verbreitete und äußerst populäre Methode war und weil es immer wieder Retro-Wellen gibt und wegen der Globalisierung und überhaupt... ach je, lassen wir das.

Fotos by REUTER

[Link] [Cache]
Oeffinger Freidenker: In dubio contra muslim
04/06/2007 08:20 PM
Wie die Zeit berichtet, sind die Muslime nicht nur in Form öffentlicher Anfeindungen, Schmierenpropaganda à al Henryk M. Broder oder rassistischen Übergriffen bedroht, sondern auch durch aktive Diskriminierung durch staatliche Instanzen. Seit 2001 werden Muslime, gleich welcher Glaubensausrichtung und politischer Orientierung, deutlich seltener eingebürgert und deutlich häufiger abgeschoben.
Der Täter ist ein alter Bekannter: der Verfassungsschutz. Seine Urteile sind sowohl unzuverlässig bis gefährlich als auch Entscheidungsgrundlage für die entsprechenden Stellen. Dadurch wird die Integration, auf die die Politik ohnehin nur noch Lippenbekenntnisse abgibt, seit es der konservativen Konterrevolution gelungen ist, die Deutungshoheit wieder an sich zu reißen, deutlich geschwächt bis unmöglich gemacht. Muslime stehen unter Generalverdacht, und wer eingebürgert werden will und sich zu den Werten des Grundgesetzes bekennt (etwas, das die meisten Politiker inzwischen offenkundig nicht mehr tun), der sollte auch auch eingebürgert werden können und nicht wegen irrationaler und rassistischer Bedenken außen vor bleiben müssen.[Link] [Cache]
Politblog.net: Wenn die imperiale Public Relation Vertuschungen vertuscht
04/06/2007 08:13 PM

Nachdem die Glaubwürdigkeit des SPIEGEL schon schwer ins Schlingern gekommen ist, wäre es vielleicht mal wieder Zeit, sich als Organ investigativen Journalismus zu präsentieren. Und siehe da:

Massenvernichtungswaffen, Atompläne, Qaida-Connection: Um den Irak-Feldzug zu rechtfertigen, ließ US-Präsident Bush munter Kriegsgründe erfinden. Jetzt tauchte erstmals ein Memo des Pentagons auf, das zeigt, wie die Administration ihre Beamten drängte, wohlfeile Analysen anzufertigen.

Das mit dem Erfinden von Kriegsgründen hat sich wohl schon so sehr herumgesprochen, daß es besser ist, diese Tatsache einfach zuzugeben. Findet das einstige “Sturmgeschütz” etwa zum investigativen Journalismus zurück?

Die Anschläge vom 11. September 2001 waren gerade vier Monate her, als Paul Wolfowitz langsam die Geduld verlor: “Wir scheinen keine besonderen Fortschritte zu machen, Geheimdienstinformationen über die Verbindungen zwischen dem Irak und al-Qaida zusammenzutragen”, schrieb der damalige Vize-Verteidigungsminister in einem Memo an Staatssekretär Douglas J. Feith, die Nummer drei im Pentagon. Man schulde Verteidigungsminister Donald Rumsfeld eine Analyse zu dem Thema, forderte Wolfowitz.

Ist das nicht sensationell? Vier Monate nach dem 11.September 2001 waren die US - Geheimdienste nicht in der Lage, Informationen über die Verbindung ihres Geschöpfes “Al-Qaida” mit dem Irak “zusammenzutragen”. Der SPIEGEL hat es herausgefunden! Ich erstarrre in Ehrfurcht.

Die bislang geheimen Teile des 121 Seiten starken Sonderberichts enthüllen Berichten der “Washington Post” und er “Los Angeles Times” zufolge nun neue Details, wie Staatssekretär Feith und seine Leute es schafften, widersprüchliche Informationen einfach beiseite zu wischen und die Regierungsspitze davon zu überzeugen, es gebe eindeutige Beweise über Verbindungen zwischen dem Saddam-Regime und Terroristen. Diese angebliche Zusammenarbeit und den vermeintlichen Besitz von Massenvernichtungswaffen hatte die US-Regierung als Hauptgründe für ihren Irak-Feldzug im Jahr 2003 angeführt.

Danke für diese Art von “Enthüllung”, SPIEGEL. Darf ich Klartext sprechen? Die angebliche Zusammenarbeit der (von imperialen Geheimdiensten geschaffenen) “Al-Qaida” sowie der angebliche Besitz von Massenvernichtungswaffen durch den Irak gehen eindeutig nicht mehr als Lügen im Rahmen der PR-Strategie des Imperiums durch. Alle Welt weiß heute, daß es sich um Lügen handelte. Warum sollte auch Saddam Hussein 2001 - 2003 mit einer Organisation von agent provocateurs der USA zusammenarbeiten?
Jetzt gilt es aber eine plausible Erklärung dafür zu finden, wieso solche Lügen durch die US-Administration überhaupt verbreitet wurden.
Die naheliegende Erklärung nämlich, daß diese Lügen verbreitet wurden, um die wahren Kriegsgründe zu vertuschen, dräng t sich nach Ockhams Raser jedem denkenden Menschen so eindringlich auf, daß es an dieser Wahrheit eigentlich nichts mehr zu rütteln gibt. Doch der SPIEGEL versucht es trotzdem.

Die US - Regierung war nämlich falsch informiert! Das war es! Hätte die US - Regierung, so suggeriert der Text listig zwischen den Zeilen, davon gewußt, daß eine Zusammenarbeit Al-Qaida - Irak sowie das Massenvernichtungswaffen-Ding leider, leider “nicht nachweisbar” waren, dann hätte vielleicht der Irak-Krieg gar nicht stattgefunden und 1000000 ermordeter Zivilisten wären jetzt noch am Leben.

Wer das glaubt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

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Mein Parteibuch Blog: EMI ohne DRM - kein Grund zum Jubeln
04/06/2007 07:10 PM

Die Plattenfirma EMI hat vor den Wünschen ihrer Kunden kapituliert und bietet nun ihre Musik und Musikvideos ohne Digital Rights Management (DRM) zum kostenpflichtigen Download an. Das ist jedoch kein Grund zum Jubeln, denn an der grundsätzlichen Situation ändert das wenig.

Auch dass EMI die Qualität für diese Downloads auf 256 kbit steigern und die Preise für DRM-freie Musikdownloads um 20-30% auf umgerechnet 0,97 Euro in US-Dollar (1,29 USD), 1,29 Euro in Euro oder umgerechnet 1,46 Euro in Britischen Pfund (0,99 GBP) je Musikstück anheben will, kann allenfalls für Kopfschütteln sorgen.

Die verbreitungsbeschränkende Funktion des DRM haben in weiten Teilen der Welt ohnehin schon Provider und Strafverfolgungsbehörden übernommen. Durch neue Auskunftsansprüche wird die gesetzliche Verfolgung kleinerer Urheberrechtsverletzungen auch in Deutschland womöglich bald in private Hände gelegt, so dass das Geschäftsmodell der Verbreitungsbegrenzung von Kulturgut damit noch lange nicht vom Tisch ist.

Sollten sich trotz des staatsanwaltschaftlich aufgebauten Verfolgungsdrucks die Befürchtungen der Musikindustrie bestätigen, dass diese Musikstücke durch die DRM-Befreiung häufiger widerrechtlich kopiert werden, könnte die Situation nun für freie Musik wie sie bei opsound.org, CC Hits, Starfrosch, Jamendo und ccMixter kostenlos herunterzuladen ist, schwieriger werden.

Bis es soweit ist, dass EMI und Konsorten angesichts kontinuierlich schlechter werdender Bilanzzahlen so verzweifelt sind, dass sie das Kopieren “ihrer” Musik erlauben, wird es zwar vermutlich noch eine Weile dauern, aber solange sich EMI und andere große Inhaltsverwertungsfirmen mit der Kriminalisierung ihrer Kunden zu Recht reichlich unbliebt machen, wird Mein Parteibuch auch weiterhin ausschließlich freie Musik unterstützen.

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Oeffinger Freidenker: Moderner Ablasshandel
04/06/2007 07:01 PM
Ich hatte schon lange das Gefühl, dass die aktuelle Klimadebatte ein Ausbund an Heuchelei ist. Ich könnte mich selbst schlagen dafür, dass ich nicht - wie der Zeit-Autor Jörg Burger - auf die Idee gekommen bin, sie mit dem Ablasshandel des Mittelalters in Verbindung zu bringen. Burger bezieht dies zwar nur auf einen speziellen Fall - das drohende Verbot der Plastiktüte - aber im Endeffekt lässt es sich beliebig erweitern. Um nicht wirklich aktiv werden zu müssen, reden alle vom Klima. Bereits das Reden bringt dieses wohlige "Seht her, ich tue was!" Gefühl in die Köpfe der Menschen und befreit von einem Großteil der Last. Einen weiteren großen Teil wird man los, wenn man irgendwelche kruden Vorschläge macht, die einen nicht betreffen - eine Steuer auf Flugtickets zum Beispiel. Oder mehr mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, wenn man es selbst jeden Tag tut.
Um zurück auf das Plastiktütenbeispiel zu kommen: eine Plastiktüte ist nicht umweltschädlicher als eine Papiertüte, wahrscheinlich sogar umweltschonender. Dieses Paradoxon liegt in den Kosten der Herstellung begraben; für beide wird fast gleich viel Energie aufgewandt. Während aber die Plastiktüten mehrfach benutzbar sind, wirft man die Papiertüte nach Einmalgebrauch meist weg.
Genauso steht es in der großen Politik: statt Emissionen zu beschränken, indem neue Filter in Kamine eingebaut oder der Schadstoffausstoß der Autos begrenzt wird, werden Randbereiche wie der Flugverkehr eingebracht und zur Chefsache erklärt. Dadurch beruhigt man nicht nur das eigene Gewissen, sondern vor allem das der Wähler. Ist doch toll. Nur bringt es keinen Schritt weiter.[Link] [Cache]
Mein Parteibuch Blog: SEO zur INSM
04/06/2007 06:38 PM

Zu den propagandistischen Medienmanipulationen der vom Arbeitgeberverband gesamtmetall großzügig finanzierten Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, kurz INSM, gab es in Mein Parteibuch im Wahlkampf 2005 einen kritischen Beitrag mit Titel “Ein paar Worte zur Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) sponsored by Arbeitgeberverband“.

Wer bei Google nach dem Begriff INSM sucht, der stellt nun womöglich überrascht fest, dass die Suchergebnisse mit wenig informativer Propaganda der INSM geflutet wurden und kritische Beiträge dadurch schwieriger zu finden sind. Perspektive 2010 hat nun eine Linkliste aus roten und grünen Punkten gefunden, die aussieht wie ein Masterplan zur Suchmaschinenmanipulation.

Seiten der INSM und Seiten mit Inhalten, die die Propaganda-Botschaft der INSM transportieren, haben dabei grüne Punkte, und Seiten mit Inhalten, die die INSM kritisch darstellen, haben dabei rote Punkte. Besonders aufschussreich für die Vermutung, die INSM würde versuchen mit Satellitenseiten die Suchergebnisse von Google zum Thema INSM fluten, ist eine Seite mit Notizen, wo der Suchmaschinenoptimierer offenbar eine seiner E-Mails an einen Verantwortlichen der INSM mit konkreten Anweisungen zur Linkoptimierung veröffentlicht hat.

Hier ist eine alphabetisch sortierte Liste aller 71 mit einem roten Punkt markierten Artikel zur INSM:

Info zur INSM bei archiv.tagesspiegel.de
Info zur INSM bei blog.digitalbauhaus.de
Info zur INSM bei cities.eurip.com
Info zur INSM bei de.wikipedia.org
Info zur INSM bei de.wikipedia.org
Info zur INSM bei de.wikipedia.org
Info zur INSM bei finanzen.ohoo.de
Info zur INSM bei idw-online.de
Info zur INSM bei kantel.server-wg.de
Info zur INSM bei lists.indymedia.org
Info zur INSM bei mmm.verdi.de
Info zur INSM bei thausherr.blogspot.com
Info zur INSM bei www.abs-bund.de
Info zur INSM bei www.attac.de
Info zur INSM bei www.boeckler.de
Info zur INSM bei www.boeckler.de
Info zur INSM bei www.boeckler.de
Info zur INSM bei www.boeckler.de
Info zur INSM bei www.boeckler.de
Info zur INSM bei www.businessportal24.com
Info zur INSM bei www.businessportal24.com
Info zur INSM bei www.businessportal24.com
Info zur INSM bei www.businessportal24.com
Info zur INSM bei www.businessportal24.com
Info zur INSM bei www.connexx-av.de
Info zur INSM bei www.daserste.de
Info zur INSM bei www.faz.net
Info zur INSM bei www.faz.net
Info zur INSM bei www.finanso.de
Info zur INSM bei www.flegel-g.de
Info zur INSM bei www.fr-online.de
Info zur INSM bei www.fr-online.de
Info zur INSM bei www.fr-online.de
Info zur INSM bei www.free.de
Info zur INSM bei www.freitag.de
Info zur INSM bei www.freitag.de
Info zur INSM bei www.furl.net
Info zur INSM bei www.gruene-partei.de
Info zur INSM bei www.gruene.de
Info zur INSM bei www.heise.de
Info zur INSM bei www.heise.de
Info zur INSM bei www.initiative-links.de
Info zur INSM bei www.initiative-links.de
Info zur INSM bei www.juraforum.de
Info zur INSM bei www.juraforum.de
Info zur INSM bei www.juraforum.de
Info zur INSM bei www.linker-berliner.de
Info zur INSM bei www.lobbycontrol.de
Info zur INSM bei www.max-plenert.de
Info zur INSM bei www.mein-parteibuch.de
Info zur INSM bei www.mischamandl.de
Info zur INSM bei www.mz-web.de
Info zur INSM bei www.nachdenkseiten.de
Info zur INSM bei www.nachdenkseiten.de
Info zur INSM bei www.nachdenkseiten.de
Info zur INSM bei www.nachdenkseiten.de
Info zur INSM bei www.nachdenkseiten.de
Info zur INSM bei www.nachdenkseiten.de
Info zur INSM bei www.neosprech.de
Info zur INSM bei www.ngo-online.de
Info zur INSM bei www.odenwald-bisz.de
Info zur INSM bei www.odenwald-bisz.de
Info zur INSM bei www.pressrelations.de
Info zur INSM bei www.tadema.de
Info zur INSM bei www.uni-protokolle.de
Info zur INSM bei www.uvgruppe.de
Info zur INSM bei www.verdi-bub.de
Info zur INSM bei www.verdi-bub.de
Info zur INSM bei www.wdr.de
Info zur INSM bei www.wdr.de
Info zur INSM bei www.wdr.de

Vielleicht hat ja der eine oder andere Blogger Lust, sich einen Link davon in seine Blogroll einzubauen und so der Medienmanipulation ein Stückchen entgegenzuwirken? Die Liste mit kritischen Links zur INSM gibt es deshalb hier als Textdatei.

[Link] [Cache]
Play rough!: Oh, Stern
04/06/2007 03:39 PM

Wer schon immer wissen wollte, wo die Ostereier herkommen:


"Oh, Stern" vollständig lesen [Link] [Cache]

Oeffinger Freidenker: Von irgendwelchen Rucks, die durch irgendwelche Länder gehen
04/06/2007 03:37 PM
1997 hat Roman Herzog, seines Zeichens CDU-Bundespräsident, in seiner berühmten Rede einen durch Deutschland gehenden "Ruck" gefordert, sprich: Umverteilung von unten nach oben. Zehn Jahre später bekommt er glänzende Augen, wenn er die Erfolge der GroKo sieht:
„Ich war nie ein Freund großer Koalitionen, aber im Moment sieht es tatsächlich so aus: Die große Koalition ist die „Ruck-Regierung"", sagte Herzog dem Focus . Vor zehn Jahren, am 26. April 1997, hatte der damalige Bundespräsident die Deutschen in seiner ersten „Berliner Rede" aufgefordert, einen „Ruck" durch das Land gehen zu lassen.

„Was in diesen eineinhalb Jahren eingeleitet worden ist, Anfänge einer Haushaltskonsolidierung, die Rente mit 67, jetzt die Unternehmenssteuern - das kann sich sehen lassen", lobte Herzog.
Ja, in jedem beliebigen Horror-Polit-Kabinett kann sich das wirklich sehen lassen. Oder in einer Geisterbahn für Erwachsene. Aber für irgendwelche ernsthaften Bestandsaufnahmen kann sich die bisherige Arbeit der Großen Koalition beinahe durchgängig nur als Negativbeispiel sehen lassen. Die Unternehmersteuern, die sogar von der FTD abgewatscht werden - als Positivbeispiel? Rente mit 67, ein Positivbeispiel? Und die angekündigte Haushaltskonsolidierung, so sie denn tatsächlich kommt und nicht nur beständig beschworen wird, wiegt mit ihrem Nutzen kaum ihre enormen Kosten auf. Wahrlich, wenn das der Ruck ist, den Herzog sehen wollte - dann können wir froh sein, dass wir so lange auf ihn warten mussten.[Link] [Cache]
06.04.2007: Da ist Holland in Not
04/06/2007 03:09 PM
Zensur des Klima-Reports der UN - HU-Ortsverband Marburg[Link] [Cache]
04.04.2007: Das Kreuz mit der Kirche
04/06/2007 03:09 PM
Die Trennung von Kirche und Staat als Thema der hr-Sendung "Kontrovers" am 7. April - HU-Ortsverband Marburg[Link] [Cache]
03.04.2007: Der Marsch in den Prventions-Staat des Doktor Schuble
04/06/2007 03:09 PM
Auf dem Weg in eine Neo-Stasi-Herrschaft bundesdeutscher Machart? - HU-Ortsverband Marburg[Link] [Cache]
02.04.2007: Heidenrger statt Heidenspass?
04/06/2007 03:09 PM
Kirche will Party verbieten - HU-Ortsverband Marburg[Link] [Cache]
Oeffinger Freidenker: Fundstücke
04/06/2007 11:52 AM
Knut nervt.
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Seehofer redet über eine Einbindung Stoibers.
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Waren die Briten doch auf Aufklärungsmission?
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Freitag zur Mindestlohndebatte; lohnenswert!
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Analyse der Situation in Bolivien.
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In der EU gibt es Widerstand gegen die deutsch dominierte Balkanpolitik.
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Die jungeWelt über die Vorbereitungen zum G8-Gipfel.
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Politblog.net: Wie wir umerzogen werden sollen.
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In England sollte ein zehnjähriger Junge verhaftet werden, weil er in einer Mail einen Schulkameraden als "gay boy" bezeichnet hat.
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Lawblog zur Verfassungsänderungsdebatte durch Schäuble.
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Feynsinn: Sicherheit über alles.
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Die britischen Soldaten dementieren derweil heftig.
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Heribert Prantl schreibt in der SZ einen hervorragenden Beitrag zur Gnadendebatte um Christan Klar.
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Oeffinger Freidenker: Manager an den Pranger
04/06/2007 11:32 AM
So titelt die Zeit. In ihrem Artikel stellt sie einige fundamentale Weisheiten auf, die ich hier kurz auszugsweise zitieren möchte:
Denn es fällt schwer, Argumente für die Spitzenverdienste zu finden, etwa die 13,6 Millionen Euro von Josef Ackermann, dem Chef der Deutschen Bank. Auch der Durchschnitt der 30 Vorstandsvorsitzenden im Dax fällt mit 3,9 Millionen Euro (ohne Zuwendungen für die Altersvorsorge) noch sehr hoch aus. Dafür muss der Durchschnittsverdiener in Deutschland mehr als 100 Jahre arbeiten, oder anders gerechnet: drei Leben leben. Selbst Angela Merkel, die Bundeskanzlerin, muss fast 20 Jahre lang Bundeskanzlerin sein, um nur das eine Jahresgehalt des durchschnittlichen Vorstandsvorsitzenden einzustreichen. An diese Dimensionen darf sich eine demokratische Öffentlichkeit nicht gewöhnen.
Besonders wichtig hier: der Schlusssatz.

Besondere Brisanz erhalten die Millionen von Ackermann und Co. in diesem Jahr, weil das Thema Mindestlohn en vogue ist. Erstaunt stellen die Deutschen fest, dass in ihrem reichen Land Millionen Menschen eine feste Stelle haben und trotzdem weniger als fünf Euro pro Stunde verdienen. Auf den Markt zu verweisen und die Debatte für beendet zu erklären ist da falsch. Denn in beiden Fällen, bei den Niedriglöhnen und bei den Spitzenverdiensten, funktioniert der Markt nicht so, wie es die Wirtschaftsliberalen gerne behaupten. Weder bieten die Individuen freiwillig ihre Arbeitskraft an, noch werden sie nach ihrer in Geld bewertbaren Leistung beziehungsweise danach entlohnt, welche Werte sie schaffen. In beiden Fällen spielen Machtfaktoren die entscheidende Rolle.

Die Niedrigstlöhner, die selbst nach einer 40-Stunden-Woche auf staatliche Zuschüsse angewiesen sind, sind ausbeutbar, vor allem wenn das soziale Netz löchrig ist. Es gibt zu viele Arbeitslose, die einfache Tätigkeiten ausführen können. Da können die Arbeitgeber fast beliebig den Preis für Arbeit drücken. Ganz anders bei den Managern großer Aktiengesellschaften: In der Regel befördern Seilschaften, neudeutsch »Netzwerke«, den Aufstieg der Manager an die Spitze. Einmal oben, verhandeln sie mit ihrem Aufsichtsrat, den sie sich nicht selten selbst zusammengestellt haben, ihren »gerechten Lohn« aus. Im Gegenzug machen sie sich für die Erhöhung der Aufsichtsratstantiemen stark. Es ist nichts anderes als die Ausbeutung der Aktionäre durch die Managerklasse.
Was wieder einmal zeigt, dass die Mindestlohndebatte wichtiger denn je ist.

Das alles ist fortschrittlich. Da inzwischen selbst in Amerika das Thema Ungleichheit wieder auf der Tagesordnung steht und Gesetze auf den Weg gebracht werden, die die Selbstbedienung der Manager begrenzen sollen, besteht Hoffnung. Hoffnung, dass die demokratische Debatte um das richtige Maß nicht spurlos an der Höhe der Spitzenverdienste vorbeigeht.

Genau aus diesem Grunde gehören die Manager zumindest einmal im Jahr an den Pranger.
Genau.
Auch der Rest des Artikels ist sehr zu empfehlen, auch wenn ich den optimistischen Unterton (noch) nicht teilen kann.[Link] [Cache]
Oeffinger Freidenker: Unter der Brücke - mit behördlicher Genehmigung
04/06/2007 11:24 AM
In Miami/Florida, einem der US-Bundesstaaten mit den härtesten Gesetzen gegen Sexualstraftäter überhaupt, bekommen diese nach Verbüßen ihrer Haft oftmals keine Unterkunftmöglichkeit mehr. Unter einer Brücke leben dort derzeit mit behördlicher Genehmigung drei ehemalige Sexualstraftäter, die jeden Tag zweimal von Behörden kontrolliert wird. Dieser Zustand hält bereits seit sechs Wochen an.
Die Asyl- und Obdachenlosenheime nehmen die drei nicht, weil sie ehemalige Sexualstraftäter sind. Eine Wohnung zu bekommen ist nicht möglich, weil zu teuer, und ohne Wohnung kein Job. Einen Job könnten sie aber auch so kaum erreichen - weil sie ehemalige Sexualstraftäter sind. Seit sechs Wochen also hausen sie zwischen Ratten. Ihre persönliche Habe ist in Plastiktüten verstaut; als Luxus besitzen sie kleine Öfen. Der Verkehrslärm ist unter der Brücke so hoch, dass nicht einmal Unterhaltungen möglich sind - von vernünftigem Schlaf ganz zu schweigen.
Diese Situation empfinden die Männer zurecht als pervers - sie haben ihre Strafe schließlich abgesessen und halten sich an das Näherungsverbot über 700 Meter zu Orten, an dennen sich Kinder aufhalten. Einen besonderen Geschmack erhält das Ganze durch die Tatsache, dass sie von den Boulevardblättern kaum so heroisiert werden wie weibliche Straftäter - deren Hausen unter einer Brücke vermutlich auch einen Sturm der Entrüstung auslösen würde.[Link] [Cache]
Oeffinger Freidenker: Niemand hat die Absicht, das Klima zu wandeln!
04/06/2007 11:10 AM
So oder ähnlich von George W. Honecker. Oder Erich Bush. Die Grenzen sind da so fließend gerade.
Die UN haben sich endlich auf eine gemeinsame Version ihres Berichts zum Klimawandel geeinigt. Besonders die USA und China bestanden bis zuletzt auf Streichung einiger Passagen - und hatten damit Erfolg. So konnten die USA die Streichung veranlassen, dass Wirbelstürme und Waldbrände durch den Klimawandel mitverursacht werden. China ließ streichen, dass Schäden "mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten werden".
Damit begeben sich die USA und China in etwa auf das Niveau eines Kleinkinds, das sich die Augen zuhält und laut ruft: "Nananana, ihr könnt mich nicht sehen!" Motto: wenn es nicht im Bericht steht, wird es auch nicht passieren. Bei uns gibt es keinen Klimawandel. Vielleicht in Europa und Afrika, aber der Himmel über den USA verhält sich strikt patriotisch.
Die ganze Situation ist so grotesk, dass man nicht weiß, ob man wütend sein soll oder nur entgeistert den Kopf schütteln. Wahrscheinlich eine gute Mischung aus beiden, immer wieder abwechselnd. Die Hintergründe für die Streichungen sind dabei so erbärmlich leicht zu verstehen: entgegen vielzitierter Klischees ist in den USA eine Mehrheit der Bevölkerung für Umweltschutz. Durch geschicktes Informationsmanagment ist es der Regierung jedoch bisher immer gelungen, eine Zustimmung zu Kyoto glaubhaft zu machen und der UNO die Schuld in die Schuhe zu schieben. Die Interessen der Wirtschaft stehen außerdem dem Ganzen entgegen, zusammen mit einem guten Schuss ideologischer Verbohrtheit bei der Bush-Junta. Der Hurrikan Katrina durfte ja keinesfalls als Reaktion des Klimawandels erscheinen.
Die chinesischen Motive sind noch primitiver: die chinesische Wirtschaft ist eine Dreckschleuder sondersgleichen, und die Bevölkerung interessiert sich (noch) nicht für Umweltschutz. Gleichermaßen wären die Folgen eines Klimawandels dramatisch, man denke nur an eine Jangtse-Überschwemmung.
Weder der Welt noch sich selbst haben die USA und China mit ihrer Vogel-Strauß-Taktik einen allzu großen Gefallen getan. Und während in diversen Unternehmen die Kassen klingeln, weil man sich immer noch nicht über die ganzen Emissionen und den Giftmüll kümmern muss, wird die finale Abrechnung, die eines Tages todsicher kommt, nur um so bitterer ausfallen - da sind die Verantwortlichen aber entweder bereits tot oder mit ihren vielen Millionen irgendwo in Sicherheit.[Link] [Cache]
Das ist ja der Hammer!: Verkehrter Verkehr - Konzeptlos in Dinkelsbühl
04/06/2007 09:11 AM
Fürwahr, Herr Loy, so schlecht waren sie nicht, die Vorschläge der Herren Professoren aus München, deren teures Gutachten dieser OB so achtlos in der Schublade verschwinden ließ. Ihr Kommentar "Konzept gesucht" in der heutigen Osterausgabe der Fränkischen Landeszeitung (FLZ) war überfällig und zeigt, wie unsinnig es ist, Einzelmaßnahmen aus einem Konzept herauszugreifen, z.B. aus dem Altstadtgutachten, da diese meist aufeinander abgestimmt sind. Das Wesen eines Konzeptes ist: Aufeinader abgestimmte Einzelmaßnahmen, die zusammengenommen ihre volle Wirkung entfalten. Einzelmaßnahmen aus einem Konzept herauszubrechen, kann sogar das Gegenteil von dem bewirken, was im Konzept insgesamt beabsichtigt war. Insofern liegt Herr Loy richtig, wenn er meint, ein Verkehrskonzept muss endlich her. Einzig bleibt fraglich, ob von Hammer und Co. nach einem solchen gesucht wird.

Auf der Suche nach einem Verkehrskonzept für die Altstadt: Reinfahren ist nicht gleich rein fahren.
  1. Wer kaufen will, will rein fahren, der muss es auch dürfen, denn er wil parken, kaufen und nicht durchfahren, der dreht, nachdem er gekauft hat, auch gerne wieder um, damit er wieder raus und heim fahren kann, wenn er nicht durchfahren darf.
  2. Wer durchfahren will, will zwar reinfahren aber nicht parken und schon gar nicht kaufen, sondern einfach nur durchfahren, meist aus Gewohnheit und weil er es darf, zumindest solange, bis er sich ans außen herumfahren gewöhnen muss.
Bleibt zu hoffen, dass OB & Co. ihr fragwürdiges Verhältnis zu Gesamtkonzepten überdenken und den Rat derer annehmen, die das Weihwasser nicht scheuen. Dieser lautet: Suchen sie endlich nach einem Verkehrskonzept für Dinkelsbühl - Teufel nochmal![Link] [Cache]
Politblog.net: Wie wir umerzogen werden sollen
04/06/2007 04:30 AM

In einem früheren Artikel bin ich schon auf einen Text von Mahlzahn im SPIEGEL ONLINE eingegangen, wo dieser Mensch den Deutschen Umerziehung angedroht hat, weil sie laut einer Umfrage zu 48% die USA für gefährlicher als den Iran halten.

Abgesehen davon, daß mir der Prozentsatz von 48% doch etwas niedrig vorkommt, meine ich doch, daß der Artikel bemerkenswert ist und ernst genommen werden sollte. Gewiß habe ich mich in meiner Antwort auf Mahlzahn im Spiegel - Forum sehr satirisch ausgedrückt, doch bedeutet das keineswegs, daß es den Damen und Herren nicht blutiger Ernst ist, was sie da ankündigen, nämlich Umerziehung.
Vergessen wir auch nicht, daß der “Enthüllungjournalist” Hendryk M. Broder in einem unglaublich ehrlichen und schockierenden Artikel offenbarte, was bis dato nur wenige ahnten und noch weniger auszusprechen wagten: daß nämlich die sogenannte “öffentliche Meinung” gerade mal von 200 Personen gemacht wird. Da gehört Broder sicher nicht dazu, aber er arbeitet zweifellos direkt für diese Herrschaften.

Für diesen mutigen und enthüllenden Artikel gebührt Broder zeitloser Dank.
Ich möchte mich nun heute damit beschäftigen, wie die imperiale Public Relation das schwierige Vorhaben der Umerziehung der 48% nun wohl in Angriff nehmen wird.
Um es klar zu sagen: das Projekt ist schon längst in Angriff genommen worden, es befindet sich längst in der Realisierungsphase, nur ist der Projektablauf leider ins Stocken geraten.

Ich möchte zunächst einige bemerkenswerte Textstellen aus der Arbeit “Medien und öffentliche Meinung im Irakkrieg” von Andrea Szukala zitieren.

Dieser Text ist von der Bundeszentrale für politische Bildung verfügbar. Alle Hervorhebungen sind von mir.

“Es scheint heute aufgrund der zunehmenden Beschleunigung und Globalisierung der Kommunikation, die die Grenzen für Beeinflussung durch gegnerische Desinformationskampagnen durchlässiger macht, beinahe unausweichlich, den “Informationskrieg” mit neuer Dringlichkeit zum Thema zu machen, um eigene Ziele und Ressourcen nicht zu gefährden. Vor allem die Tatsache, dass gegnerische Parteien in neuerer Zeit über bessere Instrumente verfügen, schneller eigene Bilder zu liefern und damit einen alternativen Interpretationsrahmen vorzugeben (Al-Dschazira-Effekt), hat bewusst gemacht, dass die westlich-amerikanische Bilderhoheit im Konfliktfall heute stärker zur Disposition steht denn je.”

Aha. Ich bin dem Autor sehr dankbar, daß er hier von westlich-amerikanischer Bilderhoheit im Konfliktfall spricht, denn es gibt einige Indizien dafür, daß diese bis an die Jahrtausendwende lückenlos bestand. Ein Beispiel unter vielen sei beispielsweise der Zwischenfall im Golf Tonking, welcher 1964 zum Anlaß genommen wurde, einen fast 10jährigen Bombenkrieg gegen Vietnam zu führen, welcher schätzungsweise 3 Millionen zivile Todesopfer kostete. Das Markante an diesem Zwischenfall ist nämlich, daß er niemals stattgefunden hat. In einem späteren Artikel werde ich ähnliche “Phänomene” für andere vergangene Kriege des US-Imperiums ansprechen.

Diverse ungeschickte Aktionen der Kriegsvorbereitungs-PR 1990/91 (es handelt sich um den Krieg der USA gegen den Irak zur “Befreiung” Kuwaits) hatten zudem der internationalen Zustimmung zu den Interventionen ex post in hohem Maße geschadet und zu nachhaltigen Glaubwürdigkeitsverlusten amerikanischer Interventionspolitik geführt. Es wurde erkannt, dass Fehler in der “Public-Affairs”-Strategie die Glaubwürdigkeit in Bezug auf die nationalen Medien nachhaltig stören können; so warnt auch die neue Informationsdoktrin der Air Force: “Desinformationsoperationen sollten nicht bewusst auf die amerikanische Öffentlichkeit, den Kongress oder die Medien gerichtet sein (…), um nicht die Glaubwürdigkeit der Public-Affairs-Operationen in den nationalen Medien zu unterminieren.”

Können Sie den Inhalt dieser Zeilen genießen? Im Krieg 1990/91 ging die publizistische Begleitung des imperialen Krieges gegen den Irak also weitgehend schief. Beispielsweise rechnete damals in den imperialen Stäben niemand mit einer solch starken Antikriegsbewegung etwaausgerechnet in Deutschland, obwohl dieses direkt am Krieg gar nicht beteiligt war. Ich erinnere mich noch genau an einen Artikel in der Printausgabe des damals durchaus kritischen SPIEGEL, wonach jenseits des Teiches nach dem Ende des Krieges beträchtliche Mittel eingeplant wurde, um die “öffentliche Meinung” in Europa und speziell auch in Deutschland für künftige imperiale Aktionen günstig zu stimmen (der Spiegel verwendete allerdings nicht das Wort “imperial”, sondern “amerikanisch”).

Aufgrund der bereits bestehenden Disposition der amerikanischen öffentlichen Meinung, einen langen “Krieg gegen den Terror” zu führen, konnte die amerikanische Regierung das “Response Shaping” nutzen, um eine bereits vorhandene Mobilisierung der Amerikaner für einen Konflikt zu kanalisieren: Es wurde daher im Vorfeld wenig Mühe aufgewandt, die Notwendigkeit einer Intervention im Irak überzeugend zu begründen bzw. bei einer Argumentation zu bleiben und diese nachhaltig durch Fakten zu belegen. Im Verlauf der Debatte um den Militäreinsatz wurden nacheinander verschiedene Argumentationsstrategien “getestet”: Zunächst sollte es darum gehen, eine Verbindung zwischen Al Qaida und dem Saddam-Regime aufzudecken, die ein einseitiges Vorgehen der amerikanischen Regierung gerechtfertigt hätte. Anschließend wurde das Problem der Proliferation, der Weitergabe von Massenvernichtungswaffen, und die Entwaffnung Saddams ins Zentrum der Debatte gestellt, der “Regimewechsel” trat in den Hintergrund. Dann wieder sprach die Administration vom Nation-Building und der Demokratisierung des arabischen Raums. In einem letzten Schritt präsentierte sich Bush als Retter einer handlungsfähigen UNO, als er das gemeinsame Vorgehen als einen Fall für die Durchsetzung der Friedensinteressen der gesamten Welt darstellte.

Lieber Leser, beachten Sie auch bitte die wissenschaftliche Sprache des Textes. Es geht um “Argumentationsstrategien”, die “getestet” werden müssen. Eine öffentliche Meinung wird “disponiert”. Wissen Sie, was das Wort Disposition bedeutet (v. lat.: dispositio = Aufteilung, Zuweisung; Anordnung, Aufstellung, Gliederung, Plan) ? Man kann es auch einfach als “Planung” oder “Anordnung” verstehen.
Öffentliche Meinung wird also als etwas planbares, disponierbares betrachtet. Natürlich kann man bei einer Planung auch Fehler machen. Von Nachlässigkeiten bei dieser Planung durch die US-Administration spricht dieser Text.
Der zu häufige Wechsel zwischen “Argumentationsstrategien” kommt “schlecht an.

Allerdings verfangen die unterschiedlichen Kriegsbegründungen der Regierung weder in den Medien noch in der Öffentlichkeit. In einer Brookings-Analyse, wie in den regelmäßigen Reports der Branchenzeitschrift Editors & Publishers, zeichnet sich ab, dass es in den Medien - vor allem jenen des Murdoch-Konzerns - zwar eine grundsätzliche Tendenz zur Befürwortung eines Eingreifens gab. Die Argumente für einen Übergang von der Diplomatie zum Krieg zum gewählten Zeitpunkt werden jedoch kaum breit nachvollzogen. “Die letzten Monate der Bemühungen der Bush-Administration, ein schnelles militärisches Eingreifen gegen den Irak zu begründen, waren verwirrend und nicht zielgerichtet.”

Anders ausgedrückt: die publizistischen Strategien des Imperiums, die Bevölkerung Europas und der USA zur Akzeptanz der imperialen Massenmorde zu “disponieren” wurden als unzureichend betrachtet.

Begreifen Sie jetzt, lieber Leser, daß Mahlzahns Gerede von der “Umerziehung” nicht einfach nur ein dummes Geschwätz war, so albern sich das für uns auch anhören mag? Es handelt sich um einen ganz realen und sehr schwierigen Auftrag. Diese Leute, ich nenne sie mal imperiale PR-Agenten, haben den gut bezahlten Auftrag, die öffentliche Meinung in Deutschland für die nächsten imperialen Massenmorde “Befreiungs-” und “Befriedungs-”Aktionen günstig zu disponieren. Es sei daran erinnert, daß der Krieg der USA gegen den Irak allein nur 1000000 Zivilisten das Leben gekostet hat. Daß ein Mahlzahn dabei ungeschickterweise das Wort Umerziehung verwendet (da klingelten ihm wohl noch zu sehr die letzten transatlantischen Direktiven durchs Hirn), ist nur eine Umschreibung für die Schwierigkeit dieses Vorhabens. Die Jungs haben einen harten Job und sie müssen beweisen, daß sie ihr Geld wert sind.

Seit dem Herbst 2001 ist die amerikanische Öffentlichkeit darauf vorbereitet, dass der “Krieg gegen den Terror” mehrere Phasen haben und dass es eine Fortführung der Kampagne nach dem Ende des Afghanistan-Konfliktes geben würde. Zugleich ist der Irak seit Anfang der neunziger Jahre ein wichtiges Thema auf der außenpolitischen Agenda. Das bedeutete für die Medienstrategen der Regierung, dass sie auf die Kanalisierung von bereits latent bestehenden Einstellungen und Meinungen setzen konnten.

Vielleicht wird jetzt auch verständlich, warum jede Infragestellung der absurden offiziellen Verschwörungstheorie zum 9-11 so gnadenlos untergebuttert und unterdrückt werden muß. 9-11 (”Herbst 2001″) ist der Ausgangspunkt für eine “Kanalisierung latent bestehender Einstellungen und Meinungen” wie z.B. einer (latenten) Verachtung gegenüber den islamischen und arabischen Völkern. 9-11 ist der Schlüsselpunkt einer umfassenden und komplexen PR-Strategie, die die Aufgabe hat, neokolonialistische Kriege publizistisch abzusichen.

Es handelt sich schließlich um einen lang andauernden “Krieges gegen den Terror”, der erklärt worden ist. Bitte sehen Sie darin keine ideologische Vernageltheit der NeoCons darin, lieber Leser. Es handelt sich um eine eherne wirtschaftliche und politische Notwendigkeit. Das ist ein hartes Geschäft. Das Imperium braucht aus vielen Gründen einen permanenten Krieg mit wechselnden Schauplätzen. Dazu müssen beständig Feindbilder aufgebaut werden, damit die massenmörderischen Aktionen der imperialen Sturmtruppen die entsprechende Akzeptanz in der Bevölkerung haben. Dazu muß quasi permanent die Bevölkerung nicht nur Deutschlands, sondern ganz Europas und auch der USA “umerzogen” werden.

Sehr dankbar bin ich dem Autor für folgendes deutliches Schlußwort aus seinem sehr lesenwerten Text:

Gemessen an dem großen Vorhaben der Regierung, den “Informationskrieg” zu führen, und angesichts der entsprechenden strategischen Weichenstellungen, die bislang vorgenommen wurden, kann die Informationsoperation “Iraqi Freedom” sogar als relativer Misserfolg gewertet werden.

Problematisch erscheinen indes die zunehmende Steuerbarkeit von Angstvorstellungen und die Erzeugung von wenig greifbarem Schrecken und von Bedrohungswahrnehmungen gegenüber der internationalen Umwelt. Wenn langfristig eine diffuse Bedrohung - wie etwa durch Terrorismus - entlang wechselnder politischer Opportunität flexibel instrumentalisiert wird, kann eine weltweite Interventionspolitik gegen jede politische Bewertung immun gemacht werden.

Fassen wir zusammen:

  • Seit 1990 herrscht Krieg, und zwar ein permanenter Krieg des Imperiums gegen verschiedene Regionen der Welt
  • Für das Imperium ist dabei der “Informationskrieg” von entscheidender Bedeutung, der über Sieg oder Niederlage entscheidet
  • Imperiale Kriege sind nicht unsere Kriege, sondern Kriege im Interesse des Militär-Industriellen Komplexes.
  • Bis jetzt blieben die Ergebnisse dieses “Informationskrieges” allerdings weit hinter den Erwartungen zurück.
  • Das wollen die Burschen ändern, sie wollen “effizienter” werden.

Wenn das Imperium aber seinen “Informationskrieg” künftig verbessern kann, dann können wir uns auf eine Zukunft ständiger Kolonialkriege gefaßt machen.

Der Autor schreibt allerdings auch noch durchaus optimistisch:

Resümierend kann festgestellt werden, dass eine Mediensteuerung der öffentlichen Meinung im Sinne der Regierung nicht in dem Maße stattgefunden hat, wie dies vor dem Krieg befürchtet worden war.

Doch das Imperium schlägt zurück. Wie im Vietnamkrieg, wo die sich schon 1956 abzeichnende Niederlage durch noch mehr Waffen, noch mehr Berater, noch mehr Kampftruppen und noch mehr Bomben abgewendet werden sollte, so setzt das Imperium aktuell auf noch mehr gekaufte Schlüsseljournalisten, noch mehr Schlüsselmedien, noch mehr Gelder in den “Informationskrieg” zu investieren.
Die jüngsten aufsehenerregenden Artikel und Kommentare von Border, Mahlzahn, Brumlik, Spörl etc zeugen davon.

Konstruktion einer politischen “Bewegung”

Schauen wir uns aber unauffälligere Details des “Informationskrieges” an.

Schon 2002 fiel mir auf, daß im Lager der Linken eine skurrile Strömung von sich reden machte, die sich die “Antideutschen” nannte. Diese gebärdeten sich linksradikal, “kommunistisch” und gleichzeitig fanatisch israel- und USA-freundlich.

Politisch Unerfahrene mögen sich jetzt fragen, ob eine solch skurrile Konstruktion überhaupt denkbar ist. Recht haben sie. Die “antideutsche” linke Bewegung 1990 richtete sich ja zuerst gegen einen möglicherweise wiedererstarkenden deutschen Nationalstaat als “4.Reich” und war keineswegs proimperialistisch oder prozionistisch ausgerichtet. Später änderte sich da substanziell einiges. Auf einmal war die “antisemitische Internationale” der Erzfeind der Autonomen.
Diese Gruppen und Organisationen wirken auf mich sehr konstruiert. Das ist meine Sicht der Dinge, ganz einfach. Ich bin 52 Jahre alt und habe viele linke und “linke” Gruppen erlebt.
Und ich weiß auch noch was.

Das Imperium liebt solche Spielchen und es hat dabei überhaupt keine “ideologischen” Scheuklappen. So nannte sich eine Organisation, die beim Putsch gegen Chavez das Feuer eröffnete, “Patria Roja” (rotes Vaterland). 10 Jahre lang munitionierte die CIA die gestürzten “kommunistischen” Roten Khmer gegen die kambodschanische Regierung. Und vergessen wir nicht den “Islamisten” Osama bin Laden, der weiß Gott wie lange auf der Gehaltsliste der CIA steht stand. Nein, ideologische Scheuklappen hat das Imperium nicht, es kauft bei Bedarf, wer sich kaufen läßt. Und es konstruiert (”designt”) sich auch Ideologien zurecht, wenn es sie braucht, ich denke da beispielsweise auch an den sogenannten “Islamismus”, der 1965 in Indonesien zum ersten Mal in der Geschichte instrumentalisiert wurde für einen der schlimmsten Massenmorde aller Zeiten.

Doch zurück nach Deutschland.

Ich möchte noch den Hinweis geben, daß mein Artikel über Prescott Bushs “Zusammenhang” mit Hitler seinerzeit nicht in Indymedia im Newswire erscheinen konnte (das war 2002), weil er eine obszöne Gleichsetzung Bushs mit Hitler beinhalte.
Wer schon einmal bei Indymedia zu posten versucht hat, der weiß, daß jedes antiamerikanische oder antisraelische Posting, wenn es überhaupt erscheint, sofort mit wüsten “antifaschistischen” Kommentaren beschossen wird (”antisemitische Scheiße, sofort löschen!!!!!”). Außerdem war da doch was mit “wir veröffentlichen keine Verschwörungstheorien”.

Es gibt natürlich auch eine rechte Variante dieser Maskerade.

Hier ist eine “liberale Variante” dieses proimperialen, prozionistischen, antiislamischen Zirkus.

Illuster, wie das ganze Spektakel untereinander verlinkt ist.Für jedes politisches Lager ist da was dabei, für Linke, Grüne, SPD, CDU, Rechte.
Aus meiner Sicht ist nachvollziehbar, daß so etwas wie eine “antiislamische” “Volks”bewegung quer durch alle politischen Lager konstruiert werden soll. Spezialisiert auf das jeweilige politische Lager und den jeweiligen Jargon wird auf “bedingungslose” Unterstützung Israels und/oder der USA abgezielt. Die Links allerdings verweisen, wenn man sie verfolgt, immer wieder auf die gleichen Quellen.

Besonders interessant finde ich folgende Seite.

Was vorderhand wie eine amerikanische Seite aussieht, verblüfft beim Blick aufs Impressum:

Angaben gem. § 6 TDG und inhaltlich Verantwortliche gem. § 10 Abs. 3 MDStV:
Karin Quade
Wilhelm-Leuschner-Str. 9
64367 Mühltal
webmaster[at]anti-anti-americanism.com

Eine deutsche Verantwortliche für diese Seite also. Handelt es sich denn um eine Webseite mit einem amerikanischen Zielpublikum? Dem widerspricht aber die deutschsprachige Rezension von uns wohlbekannten Artikeln, etwa dem Umerziehungsartikel von Mahlzahn. Überhaupt fällt auf, daß diese Seite entweder vollständige englische Texte enthält oder vollständige deutsche. Einige sind sogar ausschließlich in deutsch. Teilweise wechselt die Sprache blockweise mitten im Text, aber es wird niemals etwa deutsch-englisch geradebrecht. Was geht da vor? Bei alledem sind die Postings auch absolut auf dem aktuellen Stand. Kommentare gibt es aber nie. Wenn Namen genannt werden, dann handelt es sich aber stets um die Namen der üblichen (imperialen) Verdächtigen: Josef Joffe, Dirk Maxeiner, Michael Miersch, Henryk M. Broder, etc.

Hm, wie ist das zu erklären? Wollen wir mal Ockhams Raser anwenden, nämlich mal nach der einfachsten Erklärung suchen?

Also diese Seite sieht mir ganz und gar nicht danach aus, als ob sie dafür bestimmt wäre, von arglosen Surfern besucht und gelesen zu werden. Sie sind mir aus wie ein Textreservoir von englischsprachig vorgefertigten Meldungen und Postings, die im Bedarfsfalle einfach schnell ins Deutsche übersetzt werden müßten. Hinsichtlich der Übersetzungskapazitäten scheint Personalmangel zu bestehen.
Was die Links angeht, nun, die üblichen Verdächtigen:

Neues aus der deutschen Blogosphäre III
Mittwoch, den 15. November 2006

Die "Achse des Guten" hat ein neues Design und einige zusätzliche Funktionen, ansonsten hat sich aber -glücklicherweise- nicht viel geändert! Ach, tut das gut …

Lach.

Doch schauen wir uns weiter in der Blogosphäre der lagerübergreifenden “Volksbloggerbewegung für das Imperium” um.

Da gibt es Davids Medienkritik

Politically incorrect observations on reporting in the german media

Erinnert Sie die Unterzeile an etwas? Lach.
Diese Seite befaßt sich - in ähnlich skurriler Weise abwechselnd in englisch und deutsch - mit den “antiamerikanischen” publizistischen “Verbrechen” des SPIEGEL und des STERN.
Wie bitte? Der Spiegel antiamerikanisch? Hä?
Lesen Sie doch selbst!

Ein politisch wohl inkorrekter Artikel von Markus Becker wird aufs Korn genommen.

Und höret, was der Große Bruder dazu sagt (Hervorhebungen von mir):
Stop: Think about that for a moment. Think about what readers (who actually believe that they are reading a reliable media source) must be thinking about the United States when they read the opening paragraph. … Can you imagine the feelings of hatred and resentment that this breeds?

Not surprisingly, this ugly polemic systematically ignores the opinions of experts with a different view of the missile defense shield. The one dissenting voice presented - that of General Klaus Naumann - is dismissed at length by the so-called “experts.” Further, the article is clearly intended to raise fear levels about a potential arms race while downplaying the threat posed by Iran. Whether the defensive shield is truly aimed at Russia or bound to start a new arms race is debatable - but the article offers little debate or balance. Further, there is no debate on the highly questionable assertion that the “danger (from Iran) is fiction.”

What is not debatable, however, is the unashamed anti-Americanism that flows from the outrageous claim that the Bush administration would be willing to accept (as a mere side-effect) a nuclear catastrophe in Europe. This formulation is nothing more than the usual Hate-America screed that we have come to expect from SPIEGEL ONLINE.

Let us conclude with this: We have experienced and documented this brand of Hate-America “journalism” day-for-day for the past four years now. And yet, s ome people still have the nerve to tell us that America’s bad image is all America’s fault and that the European “friends” are just trying to offer constructive criticism. As one of my favorite professors is so fond of saying: Bullshit.

Donnerwetter. Jetzt möchte ich aber nicht in der Haut von Markus Becker stecken, der sich solch hohen Zorn zugezogen hat.
Doch Gott sei Dank gibt es im SPIEGEL auch noch Frau Mahlzahn, der bei dieser Gelegenheit auch deutlich Anweisungen gegeben werden.

ENDNOTE: Message to Mr. Claus Christian Malzahn - When you read your own publication’s articles - is it any wonder that Germans fear America more than Iran? Put another way: Please don’t preach to us about the dangers of anti-Americanism before you clean up your own act at SPIEGEL ONLINE. Better yet - tell our bosses at SPIEGEL ONLINE they can “take this job and shove it.” You are far too honest and professional a journalist to work for such frauds Mr. Malzahn.

To contact SPIEGEL ONLINE regarding this piece, click here. Let’s make a wild prediction: They probably won’t publish Becker’s work on their English Site

Wenn man sich die angebliche Statistik von Davids Medienseite anschaut, könnte einem schon Angst und bange werden, aber daß die Leute mit Photoshop umgehen können, wissen wir ja schon von anderen Gelegenheiten. Aber was rede ich denn, schauen Sie sich doch in dieser imperialen PR-Werkstatt einfach mal unvoreingeommen um.

Der SPIEGEL wird für eine “politisch korrekte” Linie also - so sehe ich das - von innen und von außen in die Zange genommen. Innen dröhnen Mahlzahn, Broder und Co, und es sieht aus, als ob sie sehr mächtig in diesem heruntergekommenen Laden wären. Von außen schießen “Volksblogger” nach transatlantischen Vorgaben auf alle vereinzelten SPIEGEL - Journalisten, die es noch wagen, außerhalb der Linie zu schreiben, was dann sicherlich auch ein internes Donnerwetter nach sich zieht.
Spaß beiseite. Wir blicken hier wirklich ins handwerkliche Detail der von Mahlzahn angekündigten Umerziehung. Bis aufs genaueste und stets auf dem aktuellen Stand sind hier die nächsten Angriffsziele des imperialen Informationskrieges angegeben: Presseorgane, Fernsehen, Parteien etc. Da werden investigative Journalisten wie Cain Kuelbel aufs Korn genommen und natürlich fehlt nicht ein dezenter Hinweis wie dieser: Needless to say, Mr. Kuelbel has gone out of his way to reach out and attack our site, our character and our friends. If any of our readers would like to contact him to let him know what they think of that or of his many opinions, he can be reached at: (Mailadresse ausgespart)

Natürlich glaube ich nicht, daß diese Seite dazu bestimmt ist, von zu vielen neugierigen Augen angeschaut zu werden. Hier wird publizistisches Material bereitgestellt, zum großen Teil eben in englischer Rohform, und operative Angriffsziele publizistischer Offensiven angegeben. Diese Leute verstehen das wirklich als Krieg, spätestens wenn man diese Seite besucht hat, hat man Gewißheit.

Wer sich fragt, wie es funktioniert hat, daß der Hoax mit der islamischen Richterin so synchron in der gesamten Presselandschaft einschließlich der entsprechenden SPIEGEL - Schlagzeile “Die stille Islamisierung” hochgepoppt ist, der schaue sich diese Seite einfach an und stelle sich vor, daß ein dutzend gekaufter Schlüsseljournalisten und ein weiteres dutzend unterbelichteter aber bezahlter “Blogger” mit diesem Material tagtäglich arbeiten, der weiß wie der imperiale Informationskrieg funktioniert.

Redlich Akkordarbeit leistet dabei ein gewisser Michael Kreutz, der wenigstens seine Vorgaben komplett in deutsch umsetzt.

An ein (verblödetes) “linksliberales” Publikum wendet sich u.a v.d. Osten-Sacken, dessen eigene Seiten die transatlantischen Vorgaben wenigstens in komplett übersetzter Form darbieten.

No blood for Sauerkraut ist ein Blog, der da schlampiger arbeitet. Er reproduziert zwar auch die gleichen Artikel wie andere imperiale Seiten, läßt aber englische Zitate oft unübersetzt. Teilweise sind auch noch die Überschriften im englischen Original.

Da wäre noch Lizas Welt zu nennen aus der Reihe Gassenblog

Natürlich darf man nicht die Achse des Guten vergessen, wo Broder anscheinend noch vergessen hat, seine jüngste Vorlage noch ins Deutsche zu übersetzen.

Wer steckt dahinter?

Manche mögen sagen, daß da eindeutig die Handschrift der CIA zu erkennen ist. Das ist sicher nicht ganz falsch, trifft aber nicht den Kern der Sache. Die CIA gibt sich nicht mit so was ab, die hat genug zu tun mit Autobomben und dergleichen, etwa in Bagdad, Basra oder Beirut. Solche Sachen werden outgesourct.
Solche Dinge werden von professionellen PR-Agenturen erledigt. Ein schönes Beispiel ist die “Brutkastenlüge” aus dem Jahr 1990, die erst 13 Jahre später aufflog.
Hier finden Sie den Wikipedia-Eintrag. Hier finden Sie einen ausführlichen Artikel dazu aus dem Jahr 2003 in Telepolis. Hier finden Sie die Webseite der PR-Firma, die den Betrug (der zum Massenmord führte bzw ihn ermöglichte) damals fabrizierte, falls Sie sie was fragen wollen…..

Vielleicht lesen Sie auch aufmerksam dieses PDF-Dokument, das den tapferen USA-Journalisten John R. MacArthur würdigt, der den ganzen Schwindel aufgedeckt hat.

So funktioniert das also, und heute unter unseren Augen wieder und wieder und wieder.

Und glauben Sie ja nicht, wenn die Moslems, die “Lumpenköpfe”, erledigt und kleingeschossen sind, dann würde etwa das Ende der Geschichte ausbrechen. Dann gilt es andere “Adolf Hitlers” aufzubauen, dann geht es weiter gegen den Buddhismus oder gegen Hugo Chavez. Sie sehen, publizistisch ist schon alles sauber im voraus geplant.
Eine Frage bleibt noch offen.
Warum gehen die Protagonisten der imperialen PR so brachial zu Werke, warum arbeiten sie mit den dreistesten Fälschungen, Unterstellungen, Verleumdungen etc? Warum versuchen sie nicht etwa, den Europäern und Amerikanern auf sanfte “vernünftige” Tour ihre Herrenmenschenkonzeption schmackhaft zu machen?

Meine Antwort ist: weil sie erfolgreiche Techniken der Massenmanipulation aus der Vergangenheit gut studiert, gut erlernt und weiterentwickelt haben. Sie wollen polarisieren, weil ihnen das nützt. Und sie verachten im Grunde die Menschen, die sie manipulieren wollen.
Daher ein historisches Zitat zum Abschluß.

Die Psyche der breiten Masse ist nicht empfänglich für alles Halbe und Schwache. Gleich dem Weibe, dessen seelisches Empfinden weniger durch Gründe abstrakter Vernunft bestimmt wird, als durch solche einer undefinierbaren, gefühlsmäßigen Sehnsucht nach ergänzender Kraft, und das sich deshalb lieber dem Starken beugt, als den Schwächling beherrscht, liebt auch die Masse mehr den Herrscher als den Bittenden, und fühlt sich im Inneren mehr befriedigt durch eine Lehre, die keine andere neben sich duldet, als durch die Genehmigung liberaler Freiheit; sie weiß mit ihr auch meist nur wenig anzufangen und fühlt sich sogar leicht verlassen. Die Unverschämtheit ihrer geistigen Terrorisierung kommt ihr ebensowenig zum Bewußtsein, wie die empörende Mißhandlung ihrer menschlichen Freiheit, ahnt sie doch den inneren Irrsinn der ganzen Lehre in keiner Weise. So sieht sie nur die rücksichtslose Kraft und Brutalität ihrer zielbewußten Äußerungen, der sie sich endlich immer beugt.

Das ist ein Zitat aus “Mein Kampf”.

Möge es ihnen mißlingen.

[Link] [Cache]
Politblog.net: Wie wir umerzogen werden sollen
04/06/2007 02:53 AM

In einem früheren Artikel bin ich schon auf einen Text von Frau Mahlzahn im SPIEGEL ONLINE eingegangen, wo dieser Mensch den Deutschen Umerziehung angedroht hat, weil sie laut einer Umfrage zu 48% die USA für gefährlicher als den Iran halten.

Abgesehen davon, daß mir der Prozentsatz von 48% doch etwas niedrig vorkommt, meine ich doch, daß der Artikel bemerkenswert ist und ernst genommen werden sollte. Gewiß habe ich mich in meiner Antwort auf Mahlzahn im Spiegel - Forum sehr satirisch ausgedrückt, doch bedeutet das keineswegs, daß es den Damen und Herren nicht blutiger Ernst ist, was sie da ankündigen, nämlich Umerziehung.
Vergessen wir auch nicht, daß der “Enthüllungjournalist” Hendryk M. Broder in einem unglaublich ehrlichen und schockierenden Artikel offenbarte, was bis dato nur wenige ahnten und noch weniger auszusprechen wagten: daß nämlich die sogenannte “öffentliche Meinung” gerade mal von 200 Personen gemacht wird. Da gehört Broder sicher nicht dazu, aber er arbeitet zweifellos direkt für diese Herrschaften.

Für diesen Artikel gebührt Broder zeitloser Dank.
Ich möchte mich nun heute damit beschäftigen, wie die imperiale Public Relation das schwierige Vorhaben der Umerziehung der 48% nun wohl in Angriff nehmen wird.
Um es klar zu sagen: das Projekt ist schon längst in Angriff genommen worden, es befindet sich längst in der Realisierungsphase, nur ist der Projektablauf leider ins Stocken geraten.

Ich möchte zunächst einige bemerkenswerte Textstellen aus der Arbeit “Medien und öffentliche Meinung im Irakkrieg” von Andrea Szukala zitieren.

Dieser Text ist von der Bundeszentrale für politische Bildung verfügbar. Alle Hervorhebungen sind von mir.

“Es scheint heute aufgrund der zunehmenden Beschleunigung und Globalisierung der Kommunikation, die die Grenzen für Beeinflussung durch gegnerische Desinformationskampagnen durchlässiger macht, beinahe unausweichlich, den “Informationskrieg” mit neuer Dringlichkeit zum Thema zu machen, um eigene Ziele und Ressourcen nicht zu gefährden. Vor allem die Tatsache, dass gegnerische Parteien in neuerer Zeit über bessere Instrumente verfügen, schneller eigene Bilder zu liefern und damit einen alternativen Interpretationsrahmen vorzugeben (Al-Dschazira-Effekt), hat bewusst gemacht, dass die westlich-amerikanische Bilderhoheit im Konfliktfall heute stärker zur Disposition steht denn je.”

Aha. Ich bin dem Autor sehr dankbar, daß er hier von westlich-amerikanischer Bilderhoheit im Konfliktfall spricht, denn es gibt einige Indizien dafür, daß diese bis an die Jahrtausendwende lückenlos bestand. Ein Beispiel unter vielen sei beispielsweise der Zwischenfall im Golf Tonking, welcher 1964 zum Anlaß genommen wurde, einen fast 10jährigen Bombenkrieg gegen Vietnam zu führen, welcher schätzungsweise 3 Millionen zivile Todesopfer kostete. Das Markante an diesem Zwischenfall ist nämlich, daß er niemals stattgefunden hat. In einem späteren Artikel werde ich ähnliche “Phänomene” für andere vergangene Kriege des US-Imperiums ansprechen.

Diverse ungeschickte Aktionen der Kriegsvorbereitungs-PR 1990/91 (es handelt sich um den Krieg der USA gegen den Irak zur “Befreiung” Kuwaits) hatten zudem der internationalen Zustimmung zu den Interventionen ex post in hohem Maße geschadet und zu nachhaltigen Glaubwürdigkeitsverlusten amerikanischer Interventionspolitik geführt. Es wurde erkannt, dass Fehler in der “Public-Affairs”-Strategie die Glaubwürdigkeit in Bezug auf die nationalen Medien nachhaltig stören können; so warnt auch die neue Informationsdoktrin der Air Force: “Desinformationsoperationen sollten nicht bewusst auf die amerikanische Öffentlichkeit, den Kongress oder die Medien gerichtet sein (…), um nicht die Glaubwürdigkeit der Public-Affairs-Operationen in den nationalen Medien zu unterminieren.”

Können Sie den Inhalt dieser Zeilen genießen? Im Krieg 1990/91 ging die publizistische Begleitung des imperialen Krieges gegen den Irak weitgehend schief. Beispielsweise rechnete damals in den imperialen Stäben niemand mit einer solch starken Antikriegsbewegung etwa in Deutschland, obwohl dieses direkt am Krieg gar nicht beteiligt war. Ich erinnere mich noch genau an einen Artikel in der Printausgabe des damals durchaus kritischen SPIEGEL, wonach jenseits des Teiches nach dem Ende des Krieges beträchtliche Mittel eingeplant wurde, um die “öffentliche Meinung” in Europa und speziell auch in Deutschland für künftige imperiale Aktionen günstig zu stimmen (der Spiegel verwendete allerdings nicht das Wort “imperial”, sondern “amerikanisch”).

Aufgrund der bereits bestehenden Disposition der amerikanischen öffentlichen Meinung, einen langen “Krieg gegen den Terror” zu führen, konnte die amerikanische Regierung das “Response Shaping” nutzen, um eine bereits vorhandene Mobilisierung der Amerikaner für einen Konflikt zu kanalisieren: Es wurde daher im Vorfeld wenig Mühe aufgewandt, die Notwendigkeit einer Intervention im Irak überzeugend zu begründen bzw. bei einer Argumentation zu bleiben und diese nachhaltig durch Fakten zu belegen. Im Verlauf der Debatte um den Militäreinsatz wurden nacheinander verschiedene Argumentationsstrategien “getestet”: Zunächst sollte es darum gehen, eine Verbindung zwischen Al Qaida und dem Saddam-Regime aufzudecken, die ein einseitiges Vorgehen der amerikanischen Regierung gerechtfertigt hätte. Anschließend wurde das Problem der Proliferation, der Weitergabe von Massenvernichtungswaffen, und die Entwaffnung Saddams ins Zentrum der Debatte gestellt, der “Regimewechsel” trat in den Hintergrund. Dann wieder sprach die Administration vom Nation-Building und der Demokratisierung des arabischen Raums. In einem letzten Schritt präsentierte sich Bush als Retter einer handlungsfähigen UNO, als er das gemeinsame Vorgehen als einen Fall für die Durchsetzung der Friedensinteressen der gesamten Welt darstellte.

Lieber Leser, beachten Sie auch bitte die wissenschaftliche Sprache des Textes. Es geht um “Argumentationsstrategien”, die “getestet” werden müssen. Eine öffentliche Meinung wird “disponiert”. Wissen Sie, was das Wort Disposition bedeutet (v. lat.: dispositio = Aufteilung, Zuweisung; Anordnung, Aufstellung, Gliederung, Plan) ? Man kann es auch einfach als “Planung” oder “Anordnung” verstehen.
Öffentliche Meinung wird also als etwas planbares, disponierbares betrachtet. Natürlich kann man bei einer Planung auch Fehler machen. Von Nachlässigkeiten bei dieser Planung durch die US-Administration spricht dieser Text.
Der zu häufige Wechsel zwischen “Argumentationsstrategien” kommt “schlecht an.

Allerdings verfangen die unterschiedlichen Kriegsbegründungen der Regierung weder in den Medien noch in der Öffentlichkeit. In einer Brookings-Analyse, wie in den regelmäßigen Reports der Branchenzeitschrift Editors & Publishers, zeichnet sich ab, dass es in den Medien - vor allem jenen des Murdoch-Konzerns - zwar eine grundsätzliche Tendenz zur Befürwortung eines Eingreifens gab. Die Argumente für einen Übergang von der Diplomatie zum Krieg zum gewählten Zeitpunkt werden jedoch kaum breit nachvollzogen. “Die letzten Monate der Bemühungen der Bush-Administration, ein schnelles militärisches Eingreifen gegen den Irak zu begründen, waren verwirrend und nicht zielgerichtet.”

Anders ausgedrückt: die publizistischen Strategien des Imperiums, die Bevölkerung Europas und der USA zur Akzeptanz der imperialen Massenmorde zu “disponieren” wurden als unzureichend betrachtet.

Begreifen Sie jetzt, lieber Leser, daß Mahlzahns Gerede von der “Umerziehung” nicht einfach nur ein dummes Geschwätz war, so albern sich das für uns auch anhören mag? Es handelt sich um einen ganz realen und sehr schwierigen Auftrag. Diese Leute, ich nenne sie mal imperiale PR-Agent, haben den gut bezahlten Auftrag, die öffentliche Meinung in Deutschland für die nächsten imperialen Massenmorde Befreiungsaktionen günstig zu disponieren. Es sei daran erinnert, daß der Krieg der USA gegen den Irak allein nur 1000000 Zivilisten das Leben gekostet hat. Daß ein Mahlzahn dabei ungeschickterweise das Wort Umerziehung verwendet, ist nur eine Umschreibung für die Schwierigkeit dieses Vorhabens. Die Jungs haben einen harten Job und sie müssen beweisen, daß sie ihr Geld wert sind.

Seit dem Herbst 2001 ist die amerikanische Öffentlichkeit darauf vorbereitet, dass der “Krieg gegen den Terror” mehrere Phasen haben und dass es eine Fortführung der Kampagne nach dem Ende des Afghanistan-Konfliktes geben würde. Zugleich ist der Irak seit Anfang der neunziger Jahre ein wichtiges Thema auf der außenpolitischen Agenda. Das bedeutete für die Medienstrategen der Regierung, dass sie auf die Kanalisierung von bereits latent bestehenden Einstellungen und Meinungen setzen konnten.

Vielleicht wird jetzt auch verständlich, warum jede Infragestellung der absurden offiziellen Verschwörungstheorie zum 9-11 so gnadenlos untergebuttert und unterdrückt werden muß. 9-11 (”Herbst 2001″) ist der Ausgangspunkt für eine “Kanalisierung latent bestehender Einstellungen und Meinungen” wie z.B. einer (latenten) Verachtung gegenüber den islamischen und arabischen Völkern. 9-11 ist der Schlüsselpunkt einer umfassenden und komplexen PR-Strategie, die die Aufgabe hat, neokolonialistische Kriege publizistisch abzusichen.

Es handelt sich schließlich um einen lang andauernden “Krieges gegen den Terror”, der erklärt worden ist. Bitte sehen Sie darin keine ideologische Vernageltheit der NeoCons darin, lieber Leser. Es handelt sich um eine eherne wirtschaftliche und politische Notwendigkeit. Das ist ein hartes Geschäft. Das Imperium braucht aus vielen Gründen einen permanenten Krieg mit wechselnden Schauplätzen. Dazu müssen beständig Feindbilder aufgebaut werden, damit die massenmörderischen Aktionen der imperialen Sturmtruppen die entsprechende Akzeptanz in der Bevölkerung haben. Dazu muß quasi permanent die Bevölkerung nicht nur Deutschlands, sondern ganz Europas und auch der USA “umerzogen” werden.

Sehr dankbar bin ich dem Autor für folgendes deutliches Schlußwort aus seinem sehr lesenwerten Text:

Gemessen an dem großen Vorhaben der Regierung, den “Informationskrieg” zu führen, und angesichts der entsprechenden strategischen Weichenstellungen, die bislang vorgenommen wurden, kann die Informationsoperation “Iraqi Freedom” sogar als relativer Misserfolg gewertet werden.

Problematisch erscheinen indes die zunehmende Steuerbarkeit von Angstvorstellungen und die Erzeugung von wenig greifbarem Schrecken und von Bedrohungswahrnehmungen gegenüber der internationalen Umwelt. Wenn langfristig eine diffuse Bedrohung - wie etwa durch Terrorismus - entlang wechselnder politischer Opportunität flexibel instrumentalisiert wird, kann eine weltweite Interventionspolitik gegen jede politische Bewertung immun gemacht werden.

Fassen wir zusammen:

  • Seit 1990 herrscht Krieg, und zwar ein permanenter Krieg des Imperiums gegen verschiedene Regionen der Welt
  • Für das Imperium ist dabei der “Informationskrieg” von entscheidender Bedeutung, der über Sieg oder Niederlage entscheidet
  • Imperiale Kriege sind nicht unsere Kriege, sondern Kriege im Interesse des Militär-Industriellen Komplexes.
  • Bis jetzt blieben die Ergebnisse dieses “Informationskrieges” allerdings weit hinter den Erwartungen zurück.
  • Das wollen die Burschen ändern, sie wollen “effizienter” werden.

Wenn das Imperium aber seinen “Informationskrieg” künftig verbessern kann, dann können wir uns auf eine Zukunft ständiger Kolonialkriege gefaßt machen.

Der Autor schreibt allerdings auch noch durchaus optimistisch:

Resümierend kann festgestellt werden, dass eine Mediensteuerung der öffentlichen Meinung im Sinne der Regierung nicht in dem Maße stattgefunden hat, wie dies vor dem Krieg befürchtet worden war.

Doch das Imperium schlägt zurück. Wie im Vietnamkrieg, wo die sich schon 1956 abzeichnende Niederlage durch noch mehr Waffen, noch mehr Berater, noch mehr Kampftruppen und noch mehr Bomben abgewendet werden sollte, so setzt das Imperium aktuell auf noch mehr gekaufte Schlüsseljournalisten, noch mehr Schlüsselmedien, noch mehr Gelder in den “Informationskrieg”
Die jüngsten aufsehenerregenden Artikel und Kommentare von Border, Mahlzahn, Brumlik, Spörl etc zeugen davon.

Konstruktion einer politischen “Bewegung”

Schauen wir uns aber unauffälligere Details des “Informationskrieges” an.

Schon 2002 fiel mir auf, daß im Lager der linken eine skurrile Strömung von sich reden machte, die sich die “Antideutschen” nannte. Diese gebärdeten sich linksradikal, “kommunistisch” und gleichzeitig fanatisch israel- und USA-freundlich.

Politisch Unerfahrene mögen sich jetzt fragen, ob eine solch skurrile Konstruktion überhaupt denkbar ist. Recht haben sie. Die “antideutsche” linke Bewegung 1990 richtete sich ja zuerst gegen einen möglicherweise wiedererstarkenden deutschen Nationalstaat als “4.Reich” und war keineswegs proimperialistisch oder prozionistisch ausgerichtet. Später änderte sich da substanziell einiges.

Diese Gruppen und Organisationen wirken auf mich sehr konstruiert. Das ist meine Sicht der Dinge, ganz einfach.
Und ich weiß auch noch was.

Das Imperium liebt solche Spielchen und es hat dabei überhaupt keine “ideologischen” Scheuklappen. So nannte sich eine Organisation, die beim Putsch gegen Chavez das Feuer eröffnete, “Patria Roja” (rotes Vaterland). 10 Jahre lang munitionierte die CIA die gestürzten “kommunistischen” Roten Khmer gegen die kambodschanische Regierung. Und vergessen wir nicht den “Islamisten” Osama bin Laden, der weiß Gott wie lange auf der Gehaltsliste der CIA steht stand. Nein, ideologische Scheuklappen hat das Imperium nicht, es kauft bei Bedarf, wer sich kaufen läßt. Und es konstruiert (”designt”) sich auch Ideologien zurecht, wenn es sie braucht, ich denke da beispielsweise auch an den sogenannten “Islamismus”, der 1965 in Indonesien zum ersten Mal in der Geschichte instrumentalisiert wurde für einen der schlimmsten Massenmorde aller Zeiten.

Doch zurück nach Deutschland.

Ich möchte noch den Hinweis geben, daß mein Artikel über Prescott Bushs “Zusammenhang” mit Hitler seinerzeit nicht in Indymedia im Newswire erscheinen konnte (das war 2002), weil er eine obszöne Gleichsetzung Bushs mit Hitler beinhalte.
Wer schon einmal bei Indymedia zu posten versucht hat, der weiß, daß jedes antiamerikanische oder antisraelische Posting, wenn es überhaupt erscheint, sofort mit wüsten “antifaschistischen” Kommentaren beschossen wird (”antisemitische Scheiße, sofort löschen!!!!!”). Außerdem war da doch was mit “wir veröffentlichen keine Verschwörungstheorien”.

Es gibt natürlich auch eine rechte Variante dieser Maskerade.

Hier ist eine “liberale Variante” dieses proimperialen, prozionistischen, antiislamischen Zirkus.

Illuster, wie das ganze Spektakel untereinander verlinkt ist.Für jedes politisches Lager ist da was dabei, für Linke, Grüne, SPD, CDU, Rechte.
Aus meiner Sicht ist nachvollziehbar, daß so etwas wie eine “antiislamische” “Volks”bewegung quer durch alle politischen Lager konstruiert werden soll. Spezialisiert auf das jeweilige politische Lager und den jeweiligen Jargon wird auf “bedingungslose” Unterstützung Israels und/oder der USA abgezielt. Die Links allerdings verweisen, wenn man sie verfolgt, immer wieder auf die gleichen Quellen.

Besonders interessant finde ich folgende Seite.

Was vorderhand wie eine amerikanische Seite aussieht, verblüfft beim Blick aufs Impressum:

Angaben gem. § 6 TDG und inhaltlich Verantwortliche gem. § 10 Abs. 3 MDStV:
Karin Quade
Wilhelm-Leuschner-Str. 9
64367 Mühltal
webmaster[at]anti-anti-americanism.com

Eine deutsche Verantwortliche für diese Seite also. Handelt es sich denn um eine Webseite mit einem amerikanischen Zielpublikum? Dem widerspricht aber die deutschsprachige Rezension von uns wohlbekannten Artikeln, etwa dem Umerziehungsartikel von Mahlzahn. Überhaupt fällt auf, daß diese Seite entweder vollständige englische Texte enthält oder vollständige deutsche. Einige sind sogar ausschließlich in deutsch. Teilweise wechselt die Sprache blockweise mitten im Text, aber es wird niemals etwa deutsch-englisch geradebrecht. Was geht da vor? Bei alledem sind die Postings auch absolut auf dem aktuellen Stand. Kommentare gibt es aber nie. Wenn Namen genannt werden, dann handelt es sich aber stets um die Namen der üblichen (imperialen) Verdächtigen: Josef Joffe, Dirk Maxeiner, Michael Miersch, Henryk M. Broder, etc.

Hm, wie ist das zu erklären? Wollen wir mal Ockhams Raser anwenden, nämlich mal nach der einfachsten Erklärung suchen?

Also diese Seite sieht mir ganz und gar nicht danach aus, als ob sie dafür bestimmt wäre, von arglosen Surfern besucht und gelesen zu werden. Sie sind mir aus wie ein Textreservoir von englischsprachig vorgefertigten Meldungen und Postings, die im Bedarfsfalle einfach schnell ins Deutsche übersetzt werden müßten. Hinsichtlich der Übersetzungskapazitäten scheint Personalmangel zu bestehen.
Was die Links angeht, nun, die üblichen Verdächtigen:

Neues aus der deutschen Blogosphäre III
Mittwoch, den 15. November 2006

Die "Achse des Guten" hat ein neues Design und einige zusätzliche Funktionen, ansonsten hat sich aber -glücklicherweise- nicht viel geändert! Ach, tut das gut …

Lach.

Doch schauen wir uns weiter in der Blogosphäre der lagerübergreifenden “Volksbloggerbewegung für das Imperium” um.

Da gibt es David Medienkritik

Politically incorrect observations on reporting in the german media

Erinnert Sie die Unterzeile an etwas?

Diese Seite befaßt sich - in ähnlich skurriler Weise abwechselnd in englisch und deutsch - mit den “antiamerikanischen” publizistischen “Verbrechen” des SPIEGEL und des STERN.
Wie bitte? Der Spiegel antiamerikanisch? Hä?
Lesen Sie doch selbst!

Ein politisch wohl inkorrekter Artikel von Markus Becker wird aufs Korn genommen.

Und höret, was der Große Bruder dazu sagt (Hervorhebungen von mir):
Stop: Think about that for a moment. Think about what readers (who actually believe that they are reading a reliable media source) must be thinking about the United States when they read the opening paragraph. … Can you imagine the feelings of hatred and resentment that this breeds?

Not surprisingly, this ugly polemic systematically ignores the opinions of experts with a different view of the missile defense shield. The one dissenting voice presented - that of General Klaus Naumann - is dismissed at length by the so-called “experts.” Further, the article is clearly intended to raise fear levels about a potential arms race while downplaying the threat posed by Iran. Whether the defensive shield is truly aimed at Russia or bound to start a new arms race is debatable - but the article offers little debate or balance. Further, there is no debate on the highly questionable assertion that the “danger (from Iran) is fiction.”

What is not debatable, however, is the unashamed anti-Americanism that flows from the outrageous claim that the Bush administration would be willing to accept (as a mere side-effect) a nuclear catastrophe in Europe. This formulation is nothing more than the usual Hate-America screed that we have come to expect from SPIEGEL ONLINE.

Let us conclude with this: We have experienced and documented this brand of Hate-America “journalism” day-for-day for the past four years now. And yet, s ome people still have the nerve to tell us that America’s bad image is all America’s fault and that the European “friends” are just trying to offer constructive criticism. As one of my favorite professors is so fond of saying: Bullshit.

Donnerwetter. Jetzt möchte ich aber nicht in der Haut von Markus Becker stecken, der sich solch hohen Zorn zugezogen hat.
Doch Gott sei Dank gibt es im SPIEGEL auch noch Frau Mahlzahn, der bei dieser Gelegenheit auch deutlich Anweisungen gegeben werden.

ENDNOTE: Message to Mr. Claus Christian Malzahn - When you read your own publication’s articles - is it any wonder that Germans fear America more than Iran? Put another way: Please don’t preach to us about the dangers of anti-Americanism before you clean up your own act at SPIEGEL ONLINE. Better yet - tell our bosses at SPIEGEL ONLINE they can “take this job and shove it.” You are far too honest and professional a journalist to work for such frauds Mr. Malzahn.

To contact SPIEGEL ONLINE regarding this piece, click here. Let’s make a wild prediction: They probably won’t publish Becker’s work on their English Site

Wenn man sich die angebliche Statistik von Davids Medienseite anschaut, könnte einem schon Angst und bange werden, aber daß die Leute mit Photoshop umgehen können, wissen wir ja schon von anderen Gelegenheiten. Aber was rede ich denn, schauen Sie sich doch in dieser imperialen PR-Werkstatt einfach mal unvoreingeommen um.

Der SPIEGEL wird für eine “politisch korrekte” Linie also - so sehe ich das - von innen und von außen in die Zange genommen. Innen dröhnen Mahlzahn, Broder und Co, und es sieht aus, als ob sie sehr mächtig in diesem heruntergekommenen Laden wären. Von außen schießen “Volksblogger” nach transatlantischen Vorgaben auf alle vereinzelten SPIEGEL - Journalisten, die es noch wagen, außerhalb der Linie zu schreiben, was dann sicherlich auch ein internes Donnerwetter nach sich zieht.
Spaß beiseite. Wir blicken hier wirklich ins handwerkliche Detail der von Mahlzahn angekündigten Umerziehung. Bis aufs genaueste und stets auf dem aktuellen Stand sind hier die nächsten Angriffsziele des imperialen Informationskrieges angegeben: Presseorgane, Fernsehen, Parteien etc. Da werden investigative Journalisten wie Cain Kuelbel aufs Korn genommen und natürlich fehlt nicht ein dezenter Hinweis wie dieser: Needless to say, Mr. Kuelbel has gone out of his way to reach out and attack our site, our character and our friends. If any of our readers would like to contact him to let him know what they think of that or of his many opinions, he can be reached at: (Mailadresse ausgespart)

Natürlich glaube ich nicht, daß diese Seite dazu bestimmt ist, von zu vielen neugierigen Augen angeschaut zu werden. Hier wird publizistisches Material bereitgestellt, zum großen Teil eben in englischer Rohform, und operative Angriffsziele publizistischer Offensiven angegeben. Diese Leute verstehen das wirklich als Krieg, spätestens wenn man diese Seite besucht hat, hat man Gewißheit.

Wer sich fragt, wie es funktioniert hat, daß der Hoax mit der islamischen Richterin so synchron in der gesamten Presselandschaft einschließlich der entsprechenden SPIEGEL - Schlagzeile “Die stille Islamisierung” hochgepoppt ist, der schaue sich diese Seite einfach an und stelle sich vor, daß ein dutzend gekaufter Schlüsseljournalisten und ein weiteres dutzend unterbelichteter aber bezahlter “Blogger” mit diesem Material tagtäglich arbeiten, der weiß wie der imperiale Informationskrieg funktioniert.

Redlich Akkordarbeit leistet dabei ein gewisser Michael Kreutz, der wenigstens seine Vorgaben komplett in deutsch umsetzt.

An ein (verblödetes) “linksliberales” Publikum wendet sich u.a v.d. Osten-Sacken, dessen eigene Seiten die transatlantischen Vorgaben wenigstens in komplett übersetzter Form darbieten.

No blood for Sauerkraut ist ein Blog, der da schlampiger arbeitet. Er reproduziert zwar auch die gleichen Artikel wie andere imperiale Seiten, läßt aber englische Zitate oft unübersetzt. Teilweise sind auch noch die Überschriften im englischen Original.

Da wäre noch Lizas Welt zu nennen aus der Reihe Gassenblog

Natürlich darf man nicht die Achse des Guten vergessen, wo Broder anscheinend noch vergessen hat, seine jüngste Vorlage noch ins Deutsche zu übersetzen.

Wer steckt dahinter?

Manche mögen sagen, daß da eindeutig die Handschrift der CIA zu erkennen ist. Das ist sicher nicht ganz falsch, trifft aber nicht den Kern der Sache. Die CIA gibt sich nicht mit so was ab, die hat genug zu tun mit Autobomben und dergleichen, etwa in Bagdad, Basra oder Beirut. Solche Sachen werden outgesourct.
Solche Dinge werden von professionellen PR-Agenturen erledigt. Ein schönes Beispiel ist die “Brutkastenlüge” aus dem Jahr 1990, die erst 13 Jahre später aufflog.
Hier finden Sie den Wikipedia-Eintrag. Hier finden Sie einen ausführlichen Artikel dazu aus dem Jahr 2003 in Telepolis. Hier finden Sie die Webseite der PR-Firma, die den Betrug (der zum Massenmord führte bzw ihn ermöglichte) damals fabrizierte, falls Sie sie was fragen wollen…..

Vielleicht lesen Sie auch aufmerksam dieses PDF-Dokument, das den tapferen USA-Journalisten John R. MacArthur würdigt, der den ganzen Schwindel aufgedeckt hat.

So funktioniert das also, und heute unter unseren Augen wieder und wieder und wieder.

Und glauben Sie ja nicht, wenn die Moslems, die “Lumpenköpfe”, erledigt und kleingeschossen sind, dann würde etwa das Ende der Geschichte ausbrechen. Dann gilt es andere “Adolf Hitlers” aufzubauen, dann geht es weiter gegen den Buddhismus oder gegen Hugo Chavez. Sie sehen, publizistisch ist schon alles sauber im voraus geplant.
Eine Frage bleibt noch offen.
Warum gehen die Protagonisten der imperialen PR so brachial zu Werke, warum arbeiten sie mit den dreistesten Fälschungen, Unterstellungen, Verleumdungen etc? Warum versuchen sie nicht etwa, den Europäern und Amerikanern auf sanfte “vernünftige” Tour ihre Herrenmenschenkonzeption schmackhaft zu machen?

Meine Antwort ist: weil sie erfolgreiche Techniken der Massenmanipulation aus der Vergangenheit gut studiert, gut erlernt und weiterentwickelt haben. Sie wollen polarisieren, weil ihnen das nützt. Und sie verachten im Grunde die Menschen, die sie manipulieren wollen.
Daher ein historisches Zitat zum Abschluß.

Die Psyche der breiten Masse ist nicht empfänglich für alles Halbe und Schwache. Gleich dem Weibe, dessen seelisches Empfinden weniger durch Gründe abstrakter Vernunft bestimmt wird, als durch solche einer undefinierbaren, gefühlsmäßigen Sehnsucht nach ergänzender Kraft, und das sich deshalb lieber dem Starken beugt, als den Schwächling beherrscht, liebt auch die Masse mehr den Herrscher als den Bittenden, und fühlt sich im Inneren mehr befriedigt durch eine Lehre, die keine andere neben sich duldet, als durch die Genehmigung liberaler Freiheit; sie weiß mit ihr auch meist nur wenig anzufangen und fühlt sich sogar leicht verlassen. Die Unverschämtheit ihrer geistigen Terrorisierung kommt ihr ebensowenig zum Bewußtsein, wie die empörende Mißhandlung ihrer menschlichen Freiheit, ahnt sie doch den inneren Irrsinn der ganzen Lehre in keiner Weise. So sieht sie nur die rücksichtslose Kraft und Brutalität ihrer zielbewußten Äußerungen, der sie sich endlich immer beugt.

Das ist ein Zitat aus “Mein Kampf”.

Möge es ihnen mißlingen.

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Politblog.net: Rosie will Steven Jones einladen
04/06/2007 02:28 AM

Und weiter gehts im Skandal um Rosie, wie es ein anderer Blogger genannt hat. Hier, hier und hier sind die ersten drei Teile der Saga um eine prominente US-Fernsehtalkerin und die verbotene Frage nach der Rolle der US-Regierung bei 9/11.

Die wichtigste Entwicklung vorneweg: Bereits vor einigen Tagen hatte Rosie angekündigt, “einen Physiker in ihre Show einzuladen”, der die Fragen um den Einsturz der Zwillingstürme und besonders des World Trade Center-Gebäudes Nummer 7 erörten soll. Und wie es scheint hat sie dafür den besten Physiker der 9/11-Skeptikerbewegung im Sinn, Professor Steven Jones. Jones hatte bereits geraumer Zeit Nachforschungen zu den Einstürzen angestellt und aufgezeigt, dass die offizielle Erklärung der 9/11-Kommission (deren Mitglieder selbst sagen, dass sie nicht die Wahrheit gefunden haben) falsch ist.

Jones nun hat bestätigt, dass sich Mitarbeiter von Rosie an ihn gewendet hatten, um über einen möglichen Auftritt zu sprechen. Er hat angeboten, noch zwei weitere Physiker mitzubringen.

Der Punkt ist jetzt, dass der Sender ABC erst noch grünes Licht für den Auftritt geben muss. Dies könnte die Situation sein, in der sich entscheiden wird ob Rosie und/oder ihre Produzenten sich haben einschüchtern lassen oder nicht. Hoffen wir das Beste.

Währenddessen gibt es abermals neue Petitionen zum Thema. Hier eine unter Defendrosie.com, die von den Leuten um Infowars.com und Prisonplanet.com gestartet wurde. Und hier eine eher satirische unter der URL StopRosieEndAmerica.com. Der zugehörige Text hält den Gegnern Rosie treffend formuliert den Spiegel vor:

“Wir ermutigen jeden Amerikaner dazu, diese Petition zu unterschreiben und alle Meinungsfreiheit aufzuheben. Außerdem soll jeder Amerikaner den Kongress dazu bewegen, eine öffentliche Verbrennung der Verfassung und des Bill of Rights abzuhalten. Genauso bestehen wir darauf, dass George Bush bis zu seinem Tode unser König bleibt. Wir akzeptieren, dass wir nicht in einer freien Geselschaft leben können. Meinungsfreiheit sorgt bei uns für Alpträume, mit denen wir alle nicht mehr klarkommen. Wir hassen Amerika. Wir wollen dass Amerika nicht mehr existiert. Leo Strauss hatte Recht.”

Sehr gut auch der Disclaimer:

“Um zu verhindern, dass ich dem Patriot Act gemäß im Geheimen von der US-Regierung gekidnappt werde, vor meinen Freunden und meiner Familie getrennt, als ein weißer, hier geborener amerikanischer “feindlicher Kombattant” in einem FEMA-Camp gefoltert, vergewaltigt und geschlagen werde bis ich zugebe dass ich dafür verantwortlich bin selbst zu denken, muss ich darauf hinweisen dass diese Seite reinen Unterhaltungs- und Informationszwecken dient. Sie stellt keine echte Petition dar und niemand auf der Liste hat tatsächlich mit seinem Namen unterschrieben.”

Auf der Unterschriftenliste finden sich dann auch Namen wie “World Trade Center 7″, “Fireproof Passport”, “…like a new Pearl Harbor”, “Deception Dollar”, “Kenneth L”, “Fake Bin Laden”, “Freefall Collapse”, “Neo Con Trick” und “JonesReport DotCom”.

Meine Damen und Herren, 9/11-Skeptizismus könnte bald schon sehr viel prominenter sein als bislang.

DaRockwilda

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Politblog.net: Khalid Shaikh Mohammeds Geständnis
04/06/2007 02:28 AM

Die Meldung vom Terroristen, der unter Folter die Schuld an so gut wie allen Terrorfällen der letzten Jahre bis hin zum Untergang der Titanic zugegeben hat ist ja schon etwas älter, aber dieses Bild von WhiteHouse.org ist noch eine Veröffentlichung wert:

ksm.jpg

Er hat sogar zugegeben, sich selbst so zugerichtet zu haben!

Siehe auch The United States of Torture

DaRockwilda

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Politblog.net: Hirsch in der SZ gegen Schäubles Überwachungspläne
04/06/2007 02:28 AM

Nachdem ich bereits Andreas Schmidts Kommentar in der Süddeutschen Zeitung gegen eine gesetzliche Überregulierung des Landes empfohlen habe, kommt hier abermals ein Hinweis auf die “Außenansicht” der SZ.

In der heutigen Ausgabe kommentiert Burkhard Hirsch war von der FDP, der von 1994 bis 1998 Vizepräsident des Deutschen Bundestages und von 1975 bis 1980 Innenminister in Nordrhein-Westfalen war, die Überwachungspläne des Innenministers Schäuble. (Auch die Karikatur zum Thema in der SZ ist zu empfehlen).

Auszüge:

“Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble will die Rechtsordnung dieses Landes verteidigen, indem er sie abschafft. Dabei sind Bürgerrechte kein lästiger Bremsklotz, sondern der Kern der deutschen Rechtsordnung.

Die Zeit freundlicher Kritik und ständiger Mahnung, bei der Terrorismusbekämpfung Augenmaß zu wahren, geht zu Ende. Nun ist Widerstand geboten. Unter der neuen „Sicherheitsarchitektur", die der Innenminister Schäuble plant, verbirgt sich die Verwandlung der Bundesrepublik in einen Überwachungsstaat.

(…)

Wir haben Anspruch darauf, dass unsere Repräsentanten begreifen: Sie sind keine Obrigkeit, die das Recht hätte, uns in bester Absicht zu entmündigen.

(…)

Die Stärke eines Staates besteht nicht darin, dass der Bürger ihn fürchtet, sondern dass er ihn als seinen Staat begreift und darum bereit ist, in ihm Verantwortung zu übernehmen und ihn zu verteidigen. Niemand wird einen Staat achten und verteidigen, der ihn als potentiellen Straftäter behandelt.

(…)

„Man bekämpft die Feinde des Rechtsstaats nicht mit dessen Abbau, und man verteidigt die Freiheit nicht mit deren Einschränkung", hieß es in einem Aufruf der Humanistischen Union von 1978. So ist es, und so bleibt es.”

Ich bezweifle von Zeit zu Zeit zwar die “beste Abscht” hinter solchen GeStaPo-Methoden, aber das sei Herrn Hirsch verziehen. Wenn unser Parlament über die Vorschläge Schäubles abstimmen sollte, dann muss jeder Abgeordnete mit diesem Kommentar und Ähnlichen konfrontiert werden damit er weiß, dass wir ihm bei der Abstimmung auf die Finger schauen.

DaRockwilda

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Wort zum Karfreitag: Der hl. Judas Iskariot
04/06/2007 12:13 AM

Und Judas Ischarioth, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, daß er ihn [Jesus aus Nazaret, Anmerkung von mir] an sie verriete. Das sie das hörten, wurden sie froh und verhießen, ihm Geld zu geben. ( Mk. 14, 10-11, zitiert aus der Luther-Übelsetzung)

Warum eigentlich haben die christlichen Glaubensgemeinschaften aus Judas keinen Heiligen gemacht? Wenn man — wie jeder Anhänger der christlichen Religion — daran glaubt, dass für das persönliche “Heil” ein staatlich sanktionierter Mord an Jesus aus Nazaret geschehen musste, denn ist Judas doch die eine Gestalt, die dieses “Heil” erst möglich gemacht hat; ganz offenbar war der hochverehrte Christusgötze weder dazu im Stande, sich einfach tot gebären zu lassen, noch hat er den Mumm zum Freitod gefunden.

Wie keine andere Gestalt des Neuen Testamentes steht Judas für die christliche Religion. Ihm hat der lebende Jesus aus Nazaret nicht gereicht, er wollte lieber einen toten — ganz genau, wie die Gesamtheit der institutionalisierten christlichen Religion. Und ebenso wie diese lichtverneinende und lebensverachtende Institution der Kirche(n) hat er Jesus einfach verkauft, für richtig gutes Geld verkauft. Was Jesus aus Nazaret gesagt hat, war für ihn völlig unwichtig, allein auf seine Auslieferung und seinen Tod kam es an, allein das war und ist das lohnende, heilsame Geschäft. Für die institutionaliserte Religion ist das bis heute so.

Man möchte Judas Iskariot als den Vater der Kirchen bezeichnen. In seinem Verrat hat er die gesamte Geschichte der christlichen Religion vorweg genommen. Es ist weder ein Zufall, dass ausgerechnet das Abbild eines Galgens zum Symbol dieser Religion geworden ist, noch ist es ein Zufall, dass eine seltsame Zentrierung der gesamten Religion um den Tod und die Todesangst dem Christentum eigentümlich ist, noch ist es ein Zufall, dass durch die gesamte Geschichte der Kirchen die Interessen der Sanftmütigen und Zerschlagenen an jene verkauft wurden, die das Geld hatten und klimpern ließen. Es handelt sich bei der christlichen Religion um den Glauben des Judas Iskariot. Wo Jesus aus Nazaret, dieser humorvolle und überaus ätzende Kritiker des Gottgeschäftes und der frommen Elite seiner Zeit wollte, dass die Menschen es ihm nachtun, da folgen die Christen lieber ihrem Judas.

Deshalb: SANCTO SUBITO!

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