Tuesday, July 29, 2008

Parteibuch Ticker Feed von 2007-11-25

Parteibuch Ticker Feed von 2007-11-25


Elo-Forum Deutschland: Hartz IV-Fortzahlungsantrag - Klammheimliche Änderungen ab 01.01.2008
11/26/2007 01:20 AM
Es scheint, dass man mit Antragsverweigerung und dem verschwinden lassen von AntrÄgen bisher noch nicht erfolgreich genug war. Hier die neuste Schweinerei. Bitte dies in der Beratungspraxis beachten. Bitte weitflÄchig informieren!!! [Link] [Cache]
Perspektive2010.org: Zitat des Tages
11/25/2007 10:59 PM

Kapitalismus ist Egoismus zum System erhoben.

Gerald Dunkl

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OSTBLOG: Sun Day Project Berlin - Tanzperformance und Instalation "Anbbang"
11/25/2007 10:44 PM

Einladung_JuliaKathriner.jpg

Wann?
vom 1. bis 6. Dezember 2007
1. 12 (Samstag) um 23:00 Uhr Premiere
2.12 (Sonntag) - 6.12 (Donnerstag) jeweils um 19:00 Uhr

Wo?
Bundesallee 221, bei nina und CoCo
Eintritt FREI

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Mein Parteibuch Blog: Adocom - Referenzkundenmasche á la Euroweb reloaded
11/25/2007 07:30 PM

Vor gut zwei Jahren wurde die Euroweb Internet GmbH mit einem Schlag im Web 2.0 bekannt. Die hatten nämlich versucht, das Web 2.0 per einstweiliger Verfügung zu zensieren. Das ging jedoch nach hinten los. Wer seitdem im Internet nach Euroweb sucht, findet reichlich Informationen. Adocom ist hingegen noch recht unbekannt. Im Lawblog erklärt ein Kommentator, worum es da seiner Meinung nach geht:

Alles zielt nur auf eines ab, dem Kunden den Vertrag unter zu schieben.
Dafür bekommt der ADM (Aussendienstmitarbeiter) 1500Eus für Monat 1+2 und 500Eus Grundgehalt ab 3. Monat plus 150/250Eus(+/-) Provision.

Kennern von Euroweb kommt das Geschäftsmodell sicher bekannt vor.

Und siehe da, über einen Zusammenhang zwischen Euroweb und Adocom erzählt jemand bei Gulli:

Indirekt. Früher gab es mal eine Firma namens PROXIMEDIA. Die Chefetagen der Firma adocom und euroweb waren früher mal Mitarbeiter von Proximedia.

Na sowas, Proximedia ist doch auch schon bestens bekannt. Mehr erzählt dazu jemand in einem Kommentar im Parteibuch:

laut Aussage der Führungskräfte von Adocom wird die Firma Euroweb in absehbarer Zeit ( 3 Monate ) von der Adocom mit Mitarbeitern und Kunden übernommen, somit ist die Böse Firma Euroweb nicht mehr präsent und Adocom kann in altbewärhter Weise die Geschäfte weiter fortführen und die Kunden abzocken und belügen, Euroweb hat ca. 8000 Kunden und Adocom ca. 2500…das heißt es gibt in Deutschland bereits ca. 10500 Referenzkunden für einen Internetauftritt, ich denke es reicht…

Ach, das ist ja interessant. Annakühne erklärt in einem Artikel mit Titel “Viscomp, Euroweb, Easydentic, Adocom etc. pp.“, was sie so denkt, wie man sich verhalten sollte, damit solche Vertreter keine Chance haben.

Und nun ist im Parteibuch auch schon das erste Opfer von Adocom aufgeschlagen. Mein Parteibuch hat sich deshalb gedacht, das ist eine gute Idee, hier einen neuen Beitrag dazu aufzumachen, wo diskutiert werden kann, wie Opfer aus den Verträgen wieder raus kommen. Falls jemand von den hier mitlesenden Juristen Lust hat, sich der Sache anzunehmen und den Leuten nach der Unterschrift zu helfen, bitte kurz posten oder Mein Parteibuch kontaktieren.

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37.6-Blog: Lars Göran Josefsson kennt sich aus mit Wirtschaft
11/25/2007 06:38 PM

Lars Göran Josefsson ist der Konzernchef von Vattenfall und weiß, wie man richtig dicke Gewinne einheimst. Vattenfall-Chef Lars Göran Josefsson ist aber nicht nur oberster Chef von verschiedenen Atommeilern und Kohlekraftwerken, sondern auch noch der Klimaberater der Bundeskanzlerin. Jetzt hat Lars Göran Josefsson der Zeitung “Die Welt” verraten, worauf es ankommt, wenn man den Unternehmensgewinn auf Kosten der vielen privaten Haushalte so richtig schön nach oben schrauben will.

    Der “Welt” zufolge moniert Josefsson (sic. Chef von Vattenfall), dass Cramer (sic. amtierender Chef von Vattenfall-Europe) in der politischen Szene nur unzureichende Kontakte habe. Ähnliche Vorwürfe waren gegen den früheren RWE-Chef Harry Roels erhoben worden, der Ende September seinen Hut nehmen musste. Für die wegen ihre Preiserhöhungen in der Kritik stehenden Energiekonzerne sind politische Kontakte von erheblicher Bedeutung.

Quelle: Financial Times Deutschland

Doch MONITOR-Chefin Sonia Mikich spendet Trost, wenn sie sagt:
“Also ärgern Sie sich nicht mehr über steigende Strompreise. Geheime Absprachen der Mega-Energie-Konzerne und deren Milliarden-Gewinne. Seien Sie kreativ, nutzen Sie unser Tarif-System einfach aus!”
Sonia Mikich bezieht sich dabei auf ein Strom-Kunden-Tarif-System, das sich jeglicher Logik widersetzt. Aber immerhin basiert dieses “Strom-Kunden-Tarif-System” auf einem Gesetz. Wer den Web-TV-Beitrag bei MONITOR gesehen hat, weiß übrigens auch, weshalb der Angela-Merkel-Berater und Vattenfall-Chef Lars Göran Josefsson so großen Wert auf gute Kontakte zur Politik legt.
Wetten, dass Frau Merkel über derlei Dinge kein Sterbenswörtchen verlieren wird, wenn sie demnächst auf dem CDU-Bundesparteitag ihrer Parteibasis von den Glanztaten der Schwarz-Roten-Koalition berichtet?
Aber warum die Kanzlerin dazu schweigen wird, ist ebenfalls bei MONITOR unter der Überschrift “Merkels Klimapolitik” nachzulesen und zu sehen. Nichts außer “heiße Luft”.


Zu WDR- Monitor vom 15. November 2007 im Web-TV-Format.

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HU-Marburg: Medizinische Versorgungszentren als Zukunftsmodell
11/25/2007 05:11 PM
Alternativen zur Zwei-Klassen-Medizin - HU-Ortsverband Marburg.

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redblog: Cuba Sí-Milchprojekt in Guantánamo gefährdet!
11/25/2007 04:14 PM
Die Ausläufer des Wirbelsturms Noel sorgten im Oktober und November im Osten Kubas für sintflutartige Regenfälle, die einen Gesamtschaden von 500 Millionen US-Dollar in der Region verursacht haben. Schwer betroffen wurde auch das Cuba Sí-Milchprojekt Yateras/Imias, Provinz Guantánamo. ...
Um die Weiterarbeit des Projektes in Guantánamo zu sichern, hat der Koordinierungsrat der AG Cuba Sí beschlossen, so schnell als möglich 30.000,- CUC ( entspricht 22.000,- €) als Soforthilfe an das Projekt zu überweisen. Dafür benötigen wir Unterstützung und bitten um Spenden auf das Sonderspendenkonto:
Parteivorstand DIE LINKE / Cuba Sí
Konto-Nummer: 0013222210
Berliner Sparkasse
BLZ: 100 5000
VWZ: Milch für Kubas Kinder
Infos zum Cuba Sí-Milchprojekt Yateras/Imias[Link] [Cache]
Buskeismus: Sitzungsbericht Zensurkammer Berlin, 22.11.07 Linker gegen Linke; Oli.P ist unbekannt; Jugendkriminalitaet
11/25/2007 04:07 PM
Sitzungsbericht Zensurkamer Berlin, 22.11.07 Dr. Diether Dehm vs. Juan P. Sanchez Brakebusch - Journalistischer linker Adel unterwirft sich den Linken; Kauft Leute kauft, kauft Katzen bei Carolin Skirl; O. vs. Ullstein und Herrn Laessig - Jugendkriminalitaet[Link] [Cache]
Vorratsdatenspeicherung: Die Gier der Datenhamster wächst
11/25/2007 02:55 PM
Das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung und TK-Überwachung ist noch nicht einmal in Kraft, da stellen schon die Lobbyvertreter der Film- und Musikindustrie einen Fuß in die Tür. Auf ihren Druck hin soll der Bundesrat am kommenden Freitag das Gesetz dahin gehend "verbessern", dass auch ein zivilrechtlicher Auskunftsanspruch auf gespeicherte Daten möglich wird, um bei Urheberrechtsverletzungen die das "geistige Eigentum" betreffen, also z.B. illegalen Musikdownload, Zugriff auf Namen und Adressen von Surfern mit dynamischen IP-Adressen zu bekommen.



Schäubles Online-Durchsuchung in der Praxis (Source: Chr. Hayungs)

Bisher musste in solchen Fällen immer ein strafrechtliches Verfahren angestrengt werden, was oft angesichts fehlender Beweislast, Überlastung der Staatsanwaltschaft oder wegen Geringfügigkeit häufig ins Leere lief. Sollte der Einbau dieses "trojanischen Pferdes" von Erfolg gekrönt sein, könnte die Unterhaltungsindustrie in großem Stil Filesharer und Raubkopierer erfolgreich mit Zivilklagen überziehen.

Auszug aus dem klammheimlich begehrlichen Änderungswunsch des Rechtsausschusses des Bundesrats:

"Der Bundesrat stellt fest, dass nach der Neuregelung des § 113b TKG der zivilrechtliche Auskunftsanspruch gegenüber Internet-Providern, wie er im Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums (BR-Drs. 64/07) vorgesehen ist, leerläuft.
Der Bundesrat bittet daher, im weiteren Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens zum Gesetz zur Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums diesen Widerspruch der beiden Gesetze aufzulösen und eine Regelung zu schaffen, die den Auskunftsanspruch auch erfüllbar macht."


Fefes Blog bringt es auf den Punkt:

"Na wer hätte DAS gedacht?! Jetzt soll die Contentmafia Zugriff auf die Daten der Vorratsdatenspeicherung erhalten. Also ich bin ja schockiert -- SCHOCKIERT!1!! Genau so schockiert wie bei den ersten 23 Malen, bei denen sie uns erst erzählt haben, es ginge um Massenmörder, dann ging es um Terroristen, dann um Kinderpornographie und am Ende wird es gegen "Raubkopierer" eingesetzt. Eines Tages, wenn der letzte Kunde im Knast sitzt, wenn die letzte Wahl auf Wahlbetrugsmaschinen umgestellt wurde, wenn die letzte Arbeit ins Ausland ausgelagert wurde, werden die Menschen merken, dass man Vorratsdaten, Patente und Verwertungsrechte nicht essen kann."

Übrigens, was sich bisher kaum rumgesprochen hat: Auch Anonymisierungsdienste wie z.B. TOR werden künftig zur Vorratsspeicherung verpflichtet.

Sollte daher die Empfehlung des Rechtsausschusses des Bundesrates erfolgreich in das neue Überwachungsgesetz implantiert werden, bleibt dem gläsernen Internetbenutzer in diesem "harmonischen Gesamtsystem" (Zitat Gesetzentwurf) künftig wohl nur noch eine wirksame Option:

Licht aus im Internet, Surferstreik bis der Anschlussknoten platzt!

Quelle:
Länder wünschen erweiterten Zugriff auf TK-Vorratsdaten
(Heise, 24.11.2007)

News:
Demonstration gegen den Überwachungsstaat in Köln (24.11.)
(readers-edition.de, 24.11.2007)
"Big Brother" in Gestalt des Bundesverwaltungsamts?
(net-tribune.de, 24.11.2007)
Grüne warnen vor "Überwachungsstaat" (MDR, 25.11.2007)

Infos und Widerstand:
Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung
Sammel-Verfassungsbeschwerde auf starostik.de
FoeBud-Shop für Unterstützungsbedarf (Buttons, T-Shirts, Aufkleber etc.)
Anti-Überwachungs-Plakate
Kampagnen-Wiki mit Arbeitsamt und Terminkalender für Aktionen
Rote Karte für Internetschnüffler!
Stasi 2.0 auf dataloo
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Sozial-Gangbang: Schall und Rauch durch Rot(h) bei Grün
11/25/2007 02:35 PM
Noch gegensätzlicher, als die Grünen, kann eine Partei kaum noch sein. Sie nennt sich friedliebend und schickt deutsche Soldaten an den Hindukusch (und wer weiss wo noch hin), um Krieg zu spielen. Sie nennt sich sozial gerecht denkend, und wir verdanken ihr Hartz IV. Und jetzt steht die intellektuelle Unwucht, Claudia Roth, da irgendwo in Nürnberg vor einem Haufen selbsternannter Gutmenschen, die neben Müsli in umwelt unverträglicher Tupperware auch ihr Strickzeug zum Parteitag mit schleppen, und fordert drastische Massnahmen, um den Datenschutz zu verbessern.
Wenn die Grünen ihrer opportunistischen Strategie treu bleiben (es spricht schliesslich nichts dagegen), steht zu befürchten, dass sich der ein oder andere in Zukunft noch die gute alte Zeit mit dem harmlosen Wolfgang Schäuble zurück wünschen wird, und das BKA- Chef Jörg Ziercke wegrennt, weil selbst ihm Deutschland nicht mehr geheuer vor kommt.
Das eigene Profil konnten die Grünen, im Gegensatz zur SPD, in den letzten Jahren deutlich schärfen. Es entstand ein Monster im Sonnenblumenkostüm. Im Gegensatz zu Greenpeace, die nur den eigenen Grundsätzen untreu geworden sind, haben sich die Grünen in etwas, wirklich, beängstigendes verwandelt.
Unter dieser Prämisse ist mit sogar eine nebelschwadenscharfe Kontur wie die der SPD noch lieber. Wenn das mal gut geht...

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MellowBox: 24 (Twenty Four) im Jahre 1994
11/25/2007 02:09 PM

Was wäre gewesen, wenn Jack Bauer im Jahre 94 gegen den Terrorismus hätte kämpfen müssen? Modems, AOL, Floppy Discs, Pager und Telefonzellen hätten zu seinem Repertoire gehört. CollegeHumor präsentiert “the Unaired Pilot”:

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"Die Dreckschleuder": Jeder soll Zugriff auf private Daten haben…
11/25/2007 02:08 PM

Länder wünschen erweiterten Zugriff auf TK-Vorratsdaten

Dem Rechtsausschuss des Bundesrates geht der vom Bundestag vor zwei Wochen beschlossene Gesetzesentwurf zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung nicht weit genug. Vor allem bei den Bestimmungen zum Zugriff auf die demnach sechs Monate verdachtsunabhängig aufzubewahrenden Verbindungsdaten, die das Parlament bereits deutlich gegenüber den EU-Vorgaben zur Vorratsdatenspeicherung ausdehnte, sieht das federführende Gremium der Länderkammer noch Korrekturbedarf. So sollen die Länderchefs bei der Plenarsitzung am kommenden Freitag eine Entschließung (PDF-Datei) fassen, wonach auch Rechteinhabern zur zivilrechtlichen Verfolgung etwa von Urheberrechtsverletzungen Zugang zu den Datenbergen zu gewähren ist.
Geht es nach den Rechtspolitikern, würde andernfalls der heftig umstrittene zivilrechtliche Auskunftsanspruch gegenüber Internetprovidern, wie er im Regierungsentwurf eines Gesetzes zur besseren Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums vorgesehen ist, “leer laufen”. Um das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung nicht zu blockieren, soll der Bundesrat aber nicht auf den Einbau einer solchen Befugnis etwa für die Musik- und Filmindustrie in das bereits vom Bundestag abgesegnete Überwachungsvorhaben drängen. Vielmehr rät der Rechtsausschuss, den Weg über das laufende Verfahren zum Durchsetzungsgesetz selbst zu wählen und darin Zugriffsrechte der Rechtehalter auf die Vorratsdaten vorzusehen. Nur durch eine Regelung, die den geplanten Auskunftsanspruch gegen die Provider “auch erfüllbar macht”, sei der “Widerspruch” zwischen beiden Gesetzen aufzulösen.

Weiter bei heise.de

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Mein Parteibuch Blog: Rechtsausschuss will Vorratsdaten an Privatfirmen geben
11/25/2007 01:44 PM

Wer hätte das gedacht, das ging ja schnell. Kaum wurde die Vorratsdatenspeicherung trotz fehlender Sachkenntnis unter dem anhaltenden Protest der Bevölkerung vom Bundestag durchgewinkt, zeigt sich nun, wofür die Datenberge gesammelt werden sollen.

So hat gerade der Rechtssausschuss des Bundestages Bundesrates erklärt, dass er den Anwaltsfirmen der Contentindustrie Zugang zu den sensiblen Daten geben will.

Mein Parteibuch hält das für eine prima Idee, denn so bekommen Anonymisierungsdienste im Nicht-EU-Ausland dann sicherlich einen richtig großen Wachstumsschub. Wenn zukünftig ein großer Teil der Bevölkerung die Festplatten des heimischen PCs grundsätzlich vollverschlüsselt und sämtliche Kommunkation verschlüsselt über Hosts im Ausland tunnelt, dann zieht das dem Staatsterror in Deutschland nach §129a glatt den Boden unter den Füßen weg. Bezogen auf die eigene Datensicherheit hat der Slogan “Sicherheit ist Freiheit” nämlich eine ganz unmittelbare Bedeutung.

Dumm ist das nur für deutsche Provider, denn für die wird es dann leider höchste Zeit, sich schon mal mit Desinvestitionsstrategien zu beschäftigen. Aber wen interessiert das schon.

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keimform.de: André Gorz aus dem Nachlass
11/25/2007 01:40 PM

André Gorz, zu dessen kürzlichen Tod Stefan ja schon einen Beitrag schrieb, hatte einen langjährigen Briefwechsel mit Franz Schandel und Andreas Exner von den Streifzügen. Diese haben jetzt Auszüge daraus veröffentlicht. Die sind sehr interessant und einige Passagen sind inbesondere für unsere Keimformproblematik interessant. Diese gebe ich hier mal als Auszüge der Auszüge wieder:

“Weiter: Warum [bei A.G. unterstrichen] ist ein Rückgriff auf keynesianische Umverteilungs- und Fiskalpolitik ausgeschlossen und machen wir uns über die Leute lustig, die behaupten ‘Geld ist genügend da’? Wir haben da ein kitzliges Problem. Wir müssten beweisen, dass keynesianische Politik unmöglich ist, um den Glauben zu zerstören, dass sich der Kapitalismus doch noch retten ließe. (In FN: Der Beweis der ökonomischen Unmöglichkeit bleibt weiter aus. In einer Überakkumulationskrise sollte doch keynesiansiche Umverteilung viel leichter sein. Ein Hindernis, das ihr entgegensteht, sind die ‘politischen Machtverhältnisse’, die globale Macht des überakkumulierten Geldes. Oder nicht?) Wir wollen ihn weder retten noch sozialpolitisch stärken. Wir wollen, dass sein zukünftiger Zusammenbruch der Sinn, das Ziel, der Horizont unserer Handlungen sei. Aber wir dürfen zugleich nicht all die Menschen entmutigen und vor den Kopf stoßen, die gegen den Sozialabbau und die private Kapitalisierung des Gemeinwesens Widerstand leisten (wollen).

Da haben wir wieder die Antinomien, die in den 50er-Jahren die europäischen KPs fähig machten, Massen zu mobilisieren, aber damit nichts anzufangen wussten, die Aktionen müssen hoffnungsreich erscheinen, um stattzufinden, und hoffnungslose erscheinen, um sich zu radikalisieren. In den späten 50er-Jahren fand ich mit den ‘revolutionären Reformen’ einen Ausweg aus dieser Klemme. Dafür gibt es heute keine Vorbedingung mehr. Die einzige ausgesprochen antikapitalistische Bewegung, die sich effektiv in einen frontalen Konflikt mit der Kapitallogik umzusetzen versteht, ist die Freie Software-Bewegung (zum Teil zumindest). Ob Selbstversorgungskooperativen sich zu einer Bewegung entwickeln können, bleibt noch fraglich (ich war erleichtert zu sehen, dass sie Norbert Trenkle 1995 nicht prinzipiell verworfen hat; und Hildebrandt Jahre später auch nicht.)

Die Zukunft sollte der Umsonst-Ökonomie gehören (Existenzgeld als Umsonst-Geld begreifen weist geradezu auf eine geldlose Umsonst-Ökonomie hin), ich möchte glauben, dass wir in den nächsten [Jahren] immer von ihr hören werden. Deshalb scheint mir Deine Metakritik so wichtig und dringend.” (11/2004)

“Die Weise in der Ernst Lohoff den anti-ökonomischen Begriff des ‘wahren’, d.i. ’sinnlich-stofflichen’ Reichtum ausarbeitet, gefällt mir … sehr. Ist er sich der Kluft bewusst, die sich zwischen seinen Beiträgen zu den Streifzügen Nr. 32 und 34 auftut? In Nr. 32 schreibt er:

‘Eine Emanzipationsbewegung kommt nicht umhin, diesem traurigen Umstand Rechnung zu tragen. In Sachen Reichtumsproduktion ist sie aufgerufen, gesellschaftlichen Reichtum vor der Kommodifizierung und Monetarisierung zu bewahren und kommodifizierten und monetarisierten Reichtum zu dekommodifizieren und zu demonetarisieren. Solange aber ein Großteil des gesellschaftlichen Reichtums indes Warengestalt annimmt, muss sich ihr Augenmerk natürlich auch darauf richten, wie mensch selbst im dekommodifizierten Zustand doch zum notwendigen allgemeinen Äquivalent, alias Geld, kommt. Das Offensivprojekt Dekommodifizierung der gesellschaftlichen Reichtumsproduktion ist ohne ein parallel geschaltetes Defensivunternehmen gar nicht zu denken, das die Geldversorgung der im kapitalistischen Sinne Überflüssigen sicherstellt und ihnen einen hinreichenden Zugang auch zum Warenreichtum ermöglicht. Nur in dem Maße, wie gesellschaftlicher Reichtum tatsächlich frei zugänglich wird, entkoppelt sich die Frage des Auskommens vom Einkommen und erübrigen sich alle monetären Verteilungskämpfe auf dieser Ebene.

Dieses Defensivunternehmen knüpft, zumindest in den Metropolen, natürlich an den Sozialstaat an. Genauer gesagt, es kann nur Konturen annehmen, indem soziale Bewegungen sich gegen die derzeit auf Hochtouren laufenden Angriffe auf das traditionelle Zwangssozialversicherungswesen und ihr Ergebnis formieren.’ (Streifzüge 32, S. 20)

In Nr. 34 (zum Konzept des Grundeinkommens) ist davon nicht mehr die Rede. Oder behandelt er im zweiten Teil das Problem des Übergangs (Transition), dessen Wichtigkeit er in Nr. 32 hervorhebt? Ist er denn so sicher, dass es keine Form des Grundeinkommens in den nächsten Jahren geben wird - bzw. jetzt schon in mehr oder minder heimlicher Form (Niederlande, Dänemark, Frankreich) gibt?

Das Gespräch mit Franz Nahrada (Streifzüge 34, S. 18-22) hat mich begeistert. Da werden mehrere Fäden verknüpft. Da erscheint die Lösung des Problems des Übergangs in der Dynamik liegen zu können, mit der die HighTechEigenProduktion sich entwickelt und ausbreitet, hegemonial zu werden beansprucht und die Warenbeziehungen überrundet.

Fritjof Bergmann ist auf theoretischem Gebiet ganz ungebildet, er hat von Marx und Sozialismus die Vorstellung eines US-amerikanischen Kleinhändlers, scheint mir stark katholisch geprägt, aber eben seine Ungebildetheit und Unkenntnisse befähigen ihn, gegen das Lohnverhältnis der Verschwendungen und Verwüstungen und Erniedrigungen der Warengesellschaft wütig herzuziehen und praktische Ansätze einer radikalen Alternative zum Kapitalismus zu finden. Er wendet sich an einfache, aufrichtige Menschen, überzeugt sie, dass er sie versteht und sie ihn verstehen müssen. Die Ausführungen über die Armut der Begierde sind wunderbar. Aber 400 Seiten sind zuviel (für Intellektuelle wenigstens).’ (8/2005)

” Ich habe schon früher bemerkt, dass für Dich wie auch für Stefan Meretz aller Mangel behebbar ist. Daran glaube ich nicht. Das würde voraussetzen, dass alles Nötige in ausreichenden Mengen erzeugbar ist. Nun, wo das nicht der Fall ist, ist Geld das falsche Verteilungsmedium: Es würde allein den Tauschwert der Mangelgüter in die Höhe treiben. Das richtige Verteilungsmedium wären Gutscheine. Du hast die Rationierung alles Lebensnotwendigen in der (Nach)Kriegszeit nicht erlebt. Dank ihr gab es endlich die Gleichheit - gleiche materielle Rechte - aller (sofern kein schwarzer Markt da war, und den gab es in England nicht).

Wie immer stellt sich für die Abschaffung der Geld- und Warenbeziehungen die Frage des Übergangs. ‘Wenn genug da ist für alle…’, schreibst Du. Aber wird genug da sein für alle, wenn die Warengesellschaft zusammenbricht? Wenn die Produzenten nicht mehr Waren ihres Geldwerts zuliebe erzeugen können, werden sie weiter Güter im heutigen Ausmaß erzeugen? Oder werden sie dafür sorgen, dass es nur noch Mangelwaren gibt, die einen überhöhten Tauschwert erreichen? Das hatten ‘wir’ bis in die 50er-Jahre in Frankreich und Deutschland.

‘Was gilt es zu ermöglichen und zu garantieren?’, schreibst Du, ‘das Leben oder das Kaufen?’ That’s the question. Die einen kaufen sich ihr Leben, die anderen verkaufen es, um - paradoxerweise - nicht zu krepieren. Wie können wir die Überlegenheit einer Gemeinwohlökonomie praktisch beweisen? Bevor es zu spät ist?” (10/2005)

Die Nachkriegsjahre als Keimform? Da können wir wohl nicht mehr mitreden, fürchte ich. Generell bin ich skeptisch gegenüber den Potentialen einer solchen Mangelverwaltung. Aber das klingt sehr so, als hätte er Christians Buch mit Interesse gelesen.

“Man kann den Kapitalismus nicht heimlich abschaffen, ohne dass er das gleich erkennt.” (1/2007)

Hoffentlich wird das dann nicht blutig enden.

“Lieber Andreas, ich bemerke, dass Sie 50 Jahre jünger sind als ich, gerade geboren waren, als Illich in ‘Technologie und Politik’ Nr. 1 einen 1972 verfassten Text veröffentlichte, der mich begeistert hat. [Ivan Illich: Ansatz zu einer radikalen Kritik des Industriesystems, Technologie und Politik, aktuell-Magazin Nr. 1, S. 3-11, Rowohlt, 1975 (hg. von Freimut Duve). André Gorz war Mitarbeiter dieser Zeitschrift.] Seither habe ich auch viel Blödsinn geschrieben, zuletzt (1996) über Tauschkreise. Viel zu spät habe ich die “Wertkritischen” entdeckt, das verdanke ich Stefan Meretz.

Für krisis 19 muss ich mich noch einmal bedanken. Dass die Überwindung des Kapital-/Warenverhältnisses damit beginnen kann, Gebiete dem Kapitalismus zu entziehen und in ihnen selbstorganisierte Selbstversorgung jenseits von Markt und Geld zu betreiben und von den entzogenen Gebieten stromaufwärts andere, komplementäre zu besetzen, erinnert mich an den schwedischen Meidner Plan. Die Frage ist: Wie lange werden sich das die herrschenden Mächte ansehen? Bergmann hat die Frage aufgeworfen. Norbert Trenkle auch (in krisis 15). Machbar dürfte dieser ‘lange Marsch’ nur in Situationen des Zusammenbruchs sein, wenn bereits Kristallisationskerne einer Antiökonomie bestehen. Immerhin - der Kurz-Essay in krisis 19 bekräftigt mich in der Meinung, dass die Trennung zwischen Produktion und Konsumtion - Produzenten und Konsumenten - das größte Hindernis auf dem Weg aus dem Kapitalismus hinaus ist. Was ich diesbezüglich geschrieben habe, gibt es nur auf französisch und z.T. englisch.” (6/2007)

Viel zu früh gestorben. Ich hätte ihn gerne mal kennengelernt.

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MellowBox: Die ersten Begehrlichkeiten
11/25/2007 12:48 PM

Erwartungsgemäß werden die ersten Forderung nach Ausweitung der Nutzung die VDS-Daten laut. Wie Heise berichtet, wünschen die Länder erweiterten Zugriff auf TK-Vorratsdaten, kaum dass der Vorratsdatenspeicherung zugestimmt wurde.

Vor allem bei den Bestimmungen zum Zugriff auf die demnach sechs Monate verdachtsunabhängig aufzubewahrenden Verbindungsdaten, die das Parlament bereits deutlich gegenüber den EU-Vorgaben zur Vorratsdatenspeicherung ausdehnte, sieht das federführende Gremium der Länderkammer noch Korrekturbedarf. So sollen die Länderchefs bei der Plenarsitzung am kommenden Freitag eine Entschließung fassen, wonach auch Rechteinhabern zur zivilrechtlichen Verfolgung etwa von Urheberrechtsverletzungen Zugang zu den Datenbergen zu gewähren ist.

[via]

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Jobkiller der Woche: Heute kein König (KOLUMNE)
11/25/2007 12:04 PM
Die Jobkiller-Kolumne kommt diesmal etwas später, weil ich gestern bei einem Kongress des Bayerischen Journalistenverbandes war, um mit frei arbeitenden Kollegen über das Thema "Geldverdienen im Internet" zu sprechen.[Link] [Cache]
redblog: ProSieben und das Klima
11/25/2007 10:55 AM
"Es ist fünf vor zwölf in Sachen Klimaschutz", mahnt der Weltklima-Rat. "Bis zum Jahr 2050 muss die Menschheit zwischen 50 und 85 Prozent weniger Kohlendioxid (CO2) produzieren als im Jahr 2000." Ansonsten drohen Überflutungen, Dürrekatastrophen und Hungersnöte. Höchste Zeit zum Handeln − für jeden von uns.
Deswegen startete das Wissensmagazin Galileo CO2NTRA, eine Klimaschutz-Initiative, die das Thema CO2-Sparen zum Schwerpunkt hat und zeigt, was jeder einzelne tun kann, um für ein prima Klima zu sorgen.
Seit Monaten versucht ProSieben mit Galileo CO2NTRA das Klima zu retten.
Doch wie paßt die von dem Sender beworbene Warsteiner Snow Show zum Klimaengagement von ProSieben? Die WARSTEINER SNOW SHOW sucht im Rahmen des WE LOVE ACTIVE WINTER 2007 den Videoclip, der die kalte Jahreszeit am kreativsten nutzt und darstellt. Als Hauptgewinn wartet ein Hummer H3 im Wert von mehr als 45.000 Euro. [Link] [Cache]
Play rough!: Zitat der Woche
11/25/2007 10:00 AM

Das Zitat der Woche entstammt dem wissenschaftlichen Nachschlagewerk "Vanity Fair" und kommt von einer der geistigen Führerinnen unserer Zeit, Naomi Campbell:

"Ich finde Trost beim Putzen."


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