Sunday, June 8, 2008

Parteibuch Ticker Feed von 2007-02-15

Parteibuch Ticker Feed von 2007-02-15

Feedmix von www.mein-parteibuch.com


Kampf gegen Väter, heute: RTL-II
02/15/2007 11:21 PM
Wer kennt die RTL-II-Serie "Frauentausch"? Strecken. Für alle, die es nicht kennen kurz das Konzept: zwei möglichst gegensätzliche Familien tauschen die Mütter, in der (Sender-)hoffnung auf zünftig Streit. Den gibt es auch meistens, entgegen aller Gerüchte, Frauen wären irgendwie sensibel oder emotional besonders kompetent. Daneben gehört es zum Sendungskonzept, Väter fertig zu machen.
In der heutigen Folge wurde das besonders deutlich: die eine Mutter war eine typische Hausfrau und ziemlich reinlich, der Mann ein Archetyp aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts: cholerisch und absolut "der Mann im Haus". Auf der anderen Seite eine etwas jüngere Mutter, die ihre Hausarbeit nicht erledigt, ihren Mann nach eigener Aussage unter anderem mit dessen Zwillingsbruder mehrfach betrogen hat und ständig ihrem Mann vorwirft, dass dieser nicht genug Zeit mit ihr verbringt. Das liegt daran, dass der zwei Jobs hat, um das Geld zu erwirtschaften, dass die Frau verprasst, die den ganzen Tag hauptsächlich nichts tut. Trotzdem bleibt für die Kommentatoren klar: seine Schlaraffenlandstellung ist vorbei, er muss beim Putzen auch helfen. Auf der anderen Seite wird der konsequent (teils zu Recht) als "Tyrann" bezeichnete Vater zum vorbildlichen Weichei umfunktioniert, zumindest gibt man sein Bestes.
Auffällig besonders beim Fall des Mannes mit den zwei Jobs: nicht nur, dass er arbeitet wie verrückt und die Familie kaum sieht, seine Frau wirft ihn aus dem Haus, um mit einem Freund einen Videoabend machen zu können und das Geld verprasst - Anerkennung erhält er dafür nicht, die Sendung macht ihn trotzdem madig. Das hat Prinzip. Dazu passt die Aussage der Frau: "Ich seh nicht ein, dass er den ganzen Tag arbeitet und nicht da ist und ich auch noch putzen soll!" Angedroht wird die Scheidung, bei der sie die Kindern natürlich mitnehmen will.[Link] [Cache]
Play rough!: ...und der Rest der Welt
02/15/2007 11:17 PM

Die "Berliner Wirtschaftsgespräche" luden heute abend zu einem parlamentarischen Abend rund um das Thema "Gesundheit" - oder zu (sehr) neudeutsch: Life Science.

In diesem Rahmen glänzte unter anderem die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD (wir verschweigen an dieser Stelle einfach mal ihren Namen und nennen sie Carmen Thomas) mit folgendem Bonmot:

"Berlin, Brandenburg und das weitere Ausland."

Mensch, da dachte ich die ganze Zeit, ich selbst wäre der größte Berlin-Patriot und Restweltabgrenzer - aber nee, die Frau Winde isses. Ach Mensch, jetzt habe ich ja doch ihren Namen verraten! Insgesamt eine unglaublich unterirdische Vorstellung der SPD. Hiermit fordere ich die Berliner SPD auf, diese Frau nicht mehr ungeschützt in & an die Öffentlichkeit zu lassen. Was die Dame in knapp zwei Stunden an Demontage durchführen kann, ist sicher nur bedingt im Parteiinteresse.

Die CDU, vertreten durch Herrn Czaja, tat sich durch wahrlich ausgeprägtes Rhetorikgeschick hervor (und die Frisur saß auch perfekt). Jedoch konnte man sich nicht sicher sein, dass Herr C. - wenn es die parteiinterne Vorgabe so verlangen würde - morgen nicht mit selber Eloquenz und Überzeugung eine gänzlich andere Meinung vertreten könnte.

Dass sich die FDP gemäß sämtlicher Spaßmaßnahmen des Bundes eine Reduktion auf allen Ebenen verordnet hat, lässt sich ja nun seit Jahren an den Wahlergebnissen ablesen. Aber muss man deshalb auch an der Qualifikation der Abgeordneten sparen? (Mehr sage ich jetzt wirklich nicht, da wir für solch ein Thema nicht unsere erste Abmahnung vergeuden wollen.)

Und die bündnisgrünen 90er? Ja, die waren auch irgendwie da. Anscheinend hatte die/der gesundheitspolitische Sprecher(in) heute anderes/besseres zu tun, denn vertreten wurden die Grünen durch deren wirtschaftspolitische Sprecherin. Ungefähr zur Hälfte der Podiumsdiskussion kam ein halbleiser Kommentar aus dem Publikum: "Die hätten mal jemanden schicken sollen, der sich auch nur ansatzweise auskennt." Gut, so ganz kann man jetzt nicht widersprechen... aber toll die Stirn runzeln konnte sie, die Frau Paus.

Wer fehlt jetzt noch? Genau, die Linke. (Heißen die jetzt eigentlich überall so? Wollte/will sich nicht die Berliner Linke allein... und dann die PDS auch allein? Sind die dann noch links?) Herr Albers stand als gesundheitspolititscher Vertreter auf dem Podium - und der hat was drauf, der Mann. Kein Wunder, wenn man 26 Jahre als Chirurg gearbeitet hat. Sehr schön war sein abschließendes Statement zum Flughafen Tempelhof, der kurz vor Schluss als heißes Eisen aus dem Publikum in die politische Runde geworfen wurde. (Man erinnert sich: Vor kurzem gab es ein konzeptionelles Angebot eines Investors, der dort ein Krankenhaus mit College und eben angeschlossenem Airport installieren wollte. Und von Wowi nicht empfangen wurde.) Herr Albers rechnete also mit wenigen und klar nachvollziehbaren Argumenten und Daten vor, dass sich so ein Konstrukt wohl nur schwerlich insgesamt für die Stadt rechnen würde.

Wo sollen denn auch neue Patienten herkommen? Wenn nicht aus Berlin, dann anscheinend eben aus Brandenburg oder dem restlichen Ausland! Wie ist es denn dann, wenn Berlin die Krankenhauptstadt der Welt wäre? Sicher eine große Idee... als wenn hier nicht ohnehin schon seit der Maueröffnung genügend - nun, lassen wir das.

Foto © photocase.de

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Oeffinger Freidenker: Nutzlose Bildungspolitik
02/15/2007 06:49 PM
Da der Lehrerberuf ja keine echte auf die Praxis hin orientierte Ausbildung hat, entschloss man sich anno 2001 im Kultusministerium, das Praxissemester einzuführen und dafür das Referendariat auf anderthalb Jahre um 25% zu kürzen. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe, denn das Praxissemester ist unbezahlt. Eine Schweinerei, besonders weil man den ganzen Tag gebiunden ist (morgens Schule, nachmittags Seminare) und so kein Geld mehr für den Unterhalt des Studiums verdienen kann; einmal ganz davon abgesehen, dass es Arbeit ist und bezahlt gehört wie jede andere Ausbildung auch. Außerdem zählt das Praxissemester als ganz normales Semester in die Regelstudienzeit, als ob man dort studieren könnte.
Doch damit nicht genug. Es wird von universitärer wie schulischer Seite empfohlen (dringend empfohlen), die Fachdidaktik und Pädagogik des Grundstudiums vor dem Praxissemester zu absolvieren, vorgeschrieben ist dies jedoch nicht. An und für sich ja keine dumme Idee - wäre da nicht in Fachdidaktik Deutsch die lästige Einschränkung, dass man mindestens im vierten Semester sein und die Zwischenprüfung abgeschlossen haben muss - eine Bedingung, die kaum jemand vor dem Praxissemester erfüllt hat. Auf diesen Widerspruch aufmerksam gemacht, wusste die Dozentin immerhin hilfreich zu antworten, dass die Fachdidaktik ja keine Voraussetzung für das Praxissemester sei und deshalb ja kein Problem bestehe. Schon, aber das ist ja irgendwie nicht der Sinn der Übung, oder?[Link] [Cache]
Heimliche Online-Durchsuchung: Beweise leicht gemacht
02/15/2007 05:19 PM

Wenn die Beweislage bei einem Verdacht auf eine schwere Straftat schlecht ist, dann sollen, wenn es nach dem Willen von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und BKA-Präsident Jörg Ziercke geht, Polizei und Geheimdienste die Computer von nicht anständigen Verdächtigen und deren Kontaktpersonen hacken und heimlich durchsuchen dürfen.

Die beiden Experten an der Spitze der Sicherheitsapparate unseres Staates behaupten, dass Polizei und Geheimdienste mit heimlichen Online-Durchsuchungen schon lange vor einer Hausdurchsuchung Beweismaterial auf fremden Computern heimlich sichten könnten und auswerten dürfen müssen. Die Betroffenen, so wird argumentiert, dürften vom polizeilichen oder geheimdienstlichen Zugriff auf ihren Computer nichts bemerken, damit Täter nicht durch die polizeiliche Maßnahmen gewarnt werden.

Wenn sowohl der bundesdeutsche Innenminister als auch ranghöchste Polizeibeamte Deutschlands genau wie der Chaos Computer Club der Überzeugung sind, dass Personen in fremde Computer heimlich und ohne Spuren zu hinterlassen eindringen und Daten verändern können, dann muss das wohl stimmen. Schön, denn damit sollte, wenn in der deutschen Justiz alles mit rechten Dingen zuginge, nun jeder, dem ein Gericht Probleme wegen der auf seinem Computer gespeicherten Daten macht, Wolfgang Schäuble und Jörg Ziercke in den Zeugenstand rufen können, damit die beiden Fachleute dem Gericht erklären, dass Daten auf einem Computer als Beweis überhaupt nichts aussagen, weil die jeder gewiefte Hacker unbemerkt nahezu beliebig manipulieren kann. Der Beweiswert von auf Computern gespeicherten Daten geht, bestätigt durch die öffentlichen Aussagen der deutschen Chef-Experten in Sachen Computerkriminalität, gegen null.

Der gute Nachricht hat leider, wie der Kabarettist Dieter Hildebrandt richtig erklärte, den Haken, dass man in Deutschland auch noch mit der Justiz rechnen muss. Und wer dann noch eine missliebige Meinung vertritt, der muss zukünftig womöglich damit rechnen, dass Polizei und Verfassungsschutz zukünftig mit der Rückendeckung eines Gesetzes zur heimlichen Online-Durchsuchung unbehelligt von belastenden Zeugen nicht nur einen Trojaner installiert, sondern möglicherweise fehlende Beweise auch gleich selbst auf der Festplatte ablegt. So könnte für Polizei und Justiz eine einzigartige Erfolgsquote entstehen, die dann auch noch öffentlich als großer kriminologischer Erfolg des Gesetzes für heimliche Online-Durchsuchungen im Sinne einer wehrhaften Demokratie verkauft werden könnte.

Klar, mag manch einer an eine Verschwörungstheorie glauben, wenn er liest, dass unsere Sicherheitsorgane in bestimmten Fällen aus politischen Gründen absichtlich Beweise fälschen. Und man kann sicherlich auch glauben, dass Hausdurchsuchungen stets zur gerechten Anwendung des Rechts und niemals zur Schikanierung von kritischen Mitmenschen stattfinden. Auch kann man glauben, dass die Beamten der Behörden, die heimlich Trojaner installieren sollen, einfach nur unfähig sind, vor wilden Spielereien mit Beweismitteln eine Datensicherung vorzunehmen und keinesfalls absichtlich Beweisstücke nachträglich auf beschlagnahmten Rechnern aufspielen.

Wer das alles glaubt, der glaubt dann vermutlich auch, dass die Erde eine Scheibe ist, wenn das von Experten in Politik und Medien nachdrücklich genug vermittelt wird. Aber der hat dann womöglich auch noch nie die Phrase “Perversion des Rechts in Deutschland” gegoogelt.

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15.02.2007: Ausbildungsfrderung als Ausbildungshemmnis?
02/15/2007 04:06 PM
Bildung ist der Bundesregierung nicht viel wert - HU-Ortsverband Marburg[Link] [Cache]
14.02.2007: Unrecht im Namen des Volkes
02/15/2007 04:06 PM
Rezension eines aktuellen Buchs der ZEIT-Gerichtsreporterin Sabine Rckert - HU-Ortsverband Marburg[Link] [Cache]
Prozess wegen Kinderpornos: Angeklagter Ex-Mitarbeiter der TU Darmstadt vermisst - Suizid möglich
02/15/2007 02:34 PM


Darüber wird heute im Darmstädter Echo berichtet:

>Das Mobiltelefon ist ausgeschaltet, zuhause ist er ebenfalls nicht erreichbar: Seit Montag wird der 43 Jahre alte ehemalige Laborant der Technischen Universität Darmstadt vermisst, der sich derzeit vor dem Darmstädter Amtsgericht wegen des Besitzes und der möglichen Weiterverbreitung von Kinderpornografie verantworten muss. So fiel der dritte Verhandlungstag gestern aus, der Prozess ist unterbrochen.
Der Vorsitzende Richter Conrad Eckhard verlas lediglich die Vermisstenmeldung der Polizei. „Sein Vater hat erklärt, dass er mit dem Auto weggefahren ist. Seitdem ist jeglicher Kontakt unmöglich." Er habe gegenüber seinen Eltern Selbstmordabsichten geäußert. „Er soll zu ihnen gesagt haben: Bevor ich ins Gefängnis gehe, tue ich mir lieber etwas an." Nach Angaben Eckhards sei es durchaus möglich, dass der Beschuldigte Suizid begangen habe. […] Die Techniker löschten die Dateien in einer Art Kurzschlussreaktion („Bäh! Weg damit!"), doch ein Sachverständiger entdeckte beim Auswerten der Festplatte Fragmente der Dateien. Der Wissenschaftler hatte ausgesagt, dass viele Menschen an seinem PC gearbeitet hätten. Dies hatte eine ehemalige Mitarbeiterin am ersten Prozesstag jedoch vehement bestritten.< Quelle: Darmstäder Echo, Neues Beweismaterial auf dem privaten PC - Prozess gegen TU-Mitarbeiter wegen Kinderpornografie, 5.02.2007 [Hervorhebungen]

Mit einer Gefängnisstrafe musste der Angeklagte nicht rechnen. Für Staatsanwalt Klaus Reinhard sei eine “Bewährungsstrafe durchaus vorstellbar”. Wenn er sich nicht innerhalb einer Woche melde, müsse aber wohl ein Haftbefehl ausgestellt werden. Für Reinhard ist das Verschwinden des Angeklagten “Besorgnis erregend”.

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Play rough!: Wie man ein Auto bekommt.
02/15/2007 02:14 PM

Diese "Pressemeldung" (oder auch "MADA" = mehr als dreiste Anfrage) kam soeben in die Redaktion. Ein wirklich cleveres Vorgehen - ob es auch von Erfolg gekrönt sein wird? (Man könnte dann ja auch weiterdenken: "Ich suche eine Frau, die Ergebnisse der Dates werden auf www.frauen.de/test veröffentlicht" oder so...)

°

Promitest: Rapstar Kool Savas sucht ein neues Auto


Guten Tag, Rapstar Kool Savas sucht ein neues Auto. Von seinen Probefahrten berichtet er exklusiv bei Auto.de. Weitere Infos zu diesem Projekt finden Sie in beigefügter Pressemitteilung. Druckfähige Pressefotos von Kool Savas für Ihre redaktionelle Arbeit können Sie direkt bei mir anfordern. Wenn Sie das Thema aufgreifen, würde ich mich über ein Belegexemplar sehr freuen. (Gern auch als Datei per Email.)

Falls sich noch Fragen ergeben, melden Sie sich einfach.

Viele Grüße
Anja Kazda


"Wie man ein Auto bekommt." vollständig lesen [Link] [Cache]
Das ist ja der Hammer!: Zweierlei Maß
02/15/2007 12:35 PM

Eine unserer tiefsten Überzeugungen ist es, dass sich eine Gemeinde, wie es die unsere ist, nach außen hin attraktiv präsentieren muss. Neben seinen Bürgern, den Dinkelsbühlern selbst, gehört auch der Golfclub – und das zweifelsohne – zu den zahlreichen Attraktionen Dinkelsbühls.

Nach der Beinahepleite, verursacht durch eine wirtschaftskundige Vorstandschaft, soll es nun wieder aufwärts gehen vor den Toren Dinkelsbühls beim Golfclub Romantische Straße. Diejenigen, die dem Club den Rücken kehrten, als es noch bergab ging, können auf Wiederaufnahme hoffen, wenn auch nicht ganz ohne Reue zeigen zu dürfen. Schließlich haben es die Dagebliebenen aushalten müssen, als Banken und Stadt den Club durch großzügigen Erlass der Verbindlichkeiten in sechsstelliger Höhe gerettet haben.

Was eigentlich ist ein Golfclub? Ein Verein repräsentiert durch seine Mitglieder. Menschen wie Du und ich? Nein. Menschen die sich der Gläubiger und des OBs Gnaden sicher sein können, wenn es finanziell hart auf hart geht. So verteidigte Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer auf der diesjährigen Hauptversammlung in seinem Grußwort „das Entgegenkommen der Stadt, die, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise des Golfclubs, der KG pachtbedingte Außenstände" ... "erlassen hatte." Er stehe nach wie vor dazu, trotz mannigfaltiger sozialer Verpflichtungen und hohen Schulden der Stadt, so gehandelt zu haben, ließ er die Golfer-Audienz wissen. Wie schön für eine der vielen Attraktionen Dinkelsbühls. Wenn sich nun der Dinkelsbühler fragt, was der OB für ihn tun kann, wenn es finanziell hart auf hart geht? Dem sagen wir: Gründen sie einen Verein, der zu den Attraktionen Dinkelsbühl gezählt werden kann und fahren sie diesen ordentlich an die Wand. Denn diejenigen, die bis heute auf die mickerige Entlohnung für ihre Dienste auf dem Grün der Golfer warten, haben vom OB in dieser Angelegenheit bis heute nichts gehört. Denn das sind Menschen wie du und ich.[Link] [Cache]
Meudalismus: Wie viele Untertanen hat Götz Werner?
02/15/2007 08:25 AM

In der taz.de vom 19. Dezember 2005 steht:

“Heute gehören ihm weltweit mehr als 1.600 dm-Drogeriemärkte, und in seinem Unternehmen beschäftigt er über 23.000 Mitarbeiter. Schon falsch: “Kollegen” würde Werner sie nennen.”

Ach, das ist ja alles so schön. Also in einer E-Mail hatte mir ein Leser geschrieben, dass Götz Werner 30.000 Mitarbeiter habe. Diese E-Mail stammte vom Januar 2007. Das Zitat oben aus der linken Tageszeitung stammt jedoch vom Dezember 2005, ist also über ein Jahr älter. Es besteht somit die Vermutung, dass Götz Werner im Dezember 2005 mehr als 23.000 Mitarbeiter beschäftigt haben könnte. Im Januar 2007 könnte diese Mitarbeiterzahl auf 30.000 angestiegen sein.

Das sind natürlich alles nur Spekulationen und keine Tatsachenbehauptungen, die ich vor Gericht beweisen könnte. Und weil Deutschlands Gerichte den Feudalismus schützen, wird dieses Weblog anonym betrieben, denn im Zweifel wird immer zu Gunsten des Superreichen entschieden, denn der kann den Rechtsstreit bezahlen, der kleine Untertan kann das aber nicht. (more…)

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Politblog.net: Die Lüge vom bevorstehenden Einmarsch Saddams in Saudi-Arabien
02/15/2007 03:10 AM

Nicht erst seit dem (vorerst) letzten Irakkrieg lügen Regierungen, um der Öffentlichkeit einen Kriegsgrund zu bekommen.

Auch im 2. Golfkrieg, dem ersten mit direkter US-Beteiligung, wurde dem Volk mit professioneller Propaganda eine Gefahr vorgegaukelt, gegen die sich die Regierung schließlich wehren müsse.

Bereits bekannt war mir die Lüge von den irakischen Truppen, die kuwaitische Säuglinge aus ihren Brutkästen nehmen und auf dem kalten Fußboden sterben ließen. Aus der Wikipedia:

“Nijirah al-Sabah ist eine Kuwaiterin, die sich am 10. Oktober 1990 als 15-jähriges Mädchen vor dem US-Kongress unter dem Namen Nayirah über angebliche Gräuel während der irakischen Kuwait-Invasion äußerte. Sie sagte, sie habe freiwillige Arbeit im Al-Adnan-Krankenhaus in Kuwait-Stadt geleistet und dabei beobachtet, wie irakische Soldaten in der Entbindungsstation kuwaitische Babys aus ihren Brutkästen gerissen und sie zu Boden geworfen hätten. Die Brutkästen hätten sie mitgenommen.

Erst später stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mädchen um die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA, Saud Nasir al-Sabah, handelte. Die Organisation Citizens for a Free Kuwait hatte die Firma Hill & Knowlton beauftragt, Nayirahs Geschichte (die von Lauri Fitz-Pegado erfunden worden war) publik zu machen. Zwei Krankenschwestern der betreffenden Entbindungsstation erklärten später, dass Nayirah nicht dort gearbeitet habe und die von ihr beschriebenen Vorfälle niemals stattgefunden hätten.

Nayirahs erfundene Geschichte hatte eine durchschlagende Wirkung auf die Politik der USA gegenüber dem Irak. Präsident George H. W. Bush erwähnte Nayirahs Geschichte in den nächsten fünf Wochen nicht weniger als sechs Mal und sechs Kongressabgeordnete waren der Meinung, dass diese Vorfälle als Kriegsgrund ausreichen würden. Der US-Senat stimmte schließlich mit 52 zu 47 Stimmen für einen Krieg gegen den Irak, was 1991 zum Zweiten Golfkrieg führte. Hill & Knowlton erhielt für diese Publikmachung später 14 Millionen Dollar von der US-Regierung.”

Nun bin ich auch über eine weitere Fabrizierung gestolpert. Anscheinend hatte Bush senior vor dem 2. Golfkrieg auch proklamiert, die irakischen Truppen würden sich auf eine Invasion Saudi-Arabiens vorbereiten und Truppen an der Grenze zusammenziehen. Nichts von dem ist geschehen:

“Als George Herbert Walker Bush amerikanische Truppen in den persischen Golf beorderte - um die irakische Invasion Kuwaits vom August 1990 zurückzuschlagen - war es Teil der Argumentation der Regierung, dass die irakische Armee auch Saudi-Arabien bedrohte.

Mit Verweis auf streng geheime Satellitenbilder schätzen Pentagonvertreter Mitte September, dass bis zu 250.000 irakische Truppen und 1.500 Panzer an der Grenze stehen würden und damit einen wichtigen Öllieferanten der USA bedrohen würden.

Doch als die St. Petersburg Times aus Florida in den Besitz zweier Bilder von kommerziellen russischen Satelliten kam, die zur gleichen Zeit gemacht wurden und die gleiche Region darstellten, waren keine irakischen Truppen an der saudischen Grenze zu sehen - nur leere Wüste.

‘Es war ein ziemlich heftiger Schwindel’ sagte Jean Heller, der Journalist der Times der damals die Meldung publik machte’.”

Es kann angesichts der aktuellen Propaganda gegen den Iran nicht oft genug gesagt werden. Regierungen lügen immer, um einen Krieg vom Zaun brechen zu können. Nicht wir müssen beweisen dass die Behauptungen der Regierungen falsch sind, sondern die Beweislast liegt bei den Regierungen. Sie müssen uns davon überzeugen, dass es einen Kriegsgrund gibt. Und wer von uns nichts aus der Vergangenheit lernt, und jeden erlogenen Kriegsgrund akzeptiert, macht sich zum Komplizen.

DaRockwilda

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Politblog.net: Verletzte Irakkriegsheimkehrer müssen bezahlen und werden zu Amokläufern
02/15/2007 03:10 AM

Anleitung zur Kreation von verzweifelten Menschen auf Amerikas Straßen:

1. Man locke die ohnehin verschuldete US-Bevölkerung mit hohen Prämien in einen Vertrag mit der Armee.

2. Man schicke sie in den Fleischwolf Irak

3. Man warte so lange, bis sie im Fleischwolf physisch oder psychisch verletzt werden (bei der momentanen Entwicklung dauert das nicht lange).

4. Wenn die invaliden Soldaten heimkehren macht man ihnen das Leben noch zusätzlich schwer, indem man die Anlockungsprämien zurückfordert:

“Soldaten, die (im Krieg) paralysiert wurden, Gehirnverletzungen davon trugen oder Gliedmaßen verloren haben, schulden der Regierung Geld aus den Prämien, die sie beim Eintritt in die Armee bekommen haben.

Sie müssen das Geld zurückbezahlen, weil sie nicht ihre vereinbarte Dienstzeit abgeleistet haben.”

5. Die desillusionierten Soldaten werden zu unberechenbaren Gefahren für die Gesellschaft:

“Bänder von Überwachungskameras zeigten den letzten Akt des Dramas. Bradley stellte die Bombe, die er von der Armee gestohlen hatte, auf den Tisch des Polizeireviers. Er sagte zu einem verdutzten Polizisten: ‘Ich habe vier Mitglieder meiner Familie getötet. Nicht erschrecken’ und holte eine abgesägte Schrotflinte, Munition und andere Waffen aus seiner Tasche.

Chefermittler Steve Wade erzählte, dass der ehemalige Gefreite der königlichen Artillerie die ganze Zeit über ruhig und unbedrohlich blieb. Später habe er der Polizei erzählt, dass er bevor er sich gestellt hatte ein Bad genommen, seine Kleider gewechselt und ein Nickerchen gemacht habe.”

Dass der Krieg nicht nur die irakische Gesellschaft zerstört, sondern auch die amerikanische, britische und die der anderen am Krieg beteiligten Länder, wird leider oft vergessen. Bush tut diesen Krieg nicht nur den Irakern an (auch wenn ihr Leid unermesslich höher ist), sondern auch seinen eigenen Bürgern.

DaRockwilda

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Politblog.net: Die Flucht nach vorne als Ausweg für bedrängte Staatenlenker
02/15/2007 03:10 AM

Der Text ist von Uri Avnery und handelt eigentlich von Israels Premier Olmert, aber er ist genauso auf jeden anderen mit Problemen jedweder Art konfrontierten Regierungschef und Politiker anwendbar:

“Wenn ein Premierminister eben erst einen Krieg verloren hat, von Korruptionsvorwürfen geplagt ist und zusehen muss, wie seine Zustimmungswerte ins Bodenlose fallen, was kann er tun?

Na er kann mit Provokationen beginnen.

Eine Provokation lenkt Aufmerksamkeit ab, sorgt für Schlagzeilen, erzeugt die Illusion von Macht und Führungskraft.”

Wie gesagt, dieses Verhalten gilt allgemein für alle Politiker. Gerade die Provokation einer handfesten (internationalen) “Krise” ist der letzte Ausweg für Leute, die sich ohne das neue in den Schlagzeilen vertretene Thema mit Rücktrittsforderungen auseinandersetzen müssten.

Diese Beschreibung trifft neben Olmert auch auf seine Kollegen Bush und Blair zu. Blair ist wie Olmert von einem Korruptionsskandal geplagt, und 56% der Briten wollen seinen Rücktritt.

Bei Bush ist es noch schlimmer. Seine Zustimmungswerte liegen bei 37%, und nur durch Befragung der psychisch Kranken sinkt Bush nicht noch tiefer. Den “harten Kerl” muss Bush noch dringender spielen als ein Olmert, denn der so genannte Krieg gegen den Terror ist noch immer Bushs Trumpfkarte bei der Zustimmung (absurderweise, möchte ich hinzufügen). Und zwar gibt es keinen momentan von der Justiz verfolgten Korruptionsfall, aber Bush hat etliche Gründe, den Bürgern keine Zeit zu lassen. Denn mit jedem verstreichenden Tag mehren sich in den USA die Stimmen, die nach einer Amtsenthebung rufen. Es mehren sich die Stimmen von Soldaten, die dem Führer den Gehorsam verweigern. Es mehren sich die Stimmen, die eine echte Untersuchung von 9/11 fordern und genau wissen, dass die Regierung sie in diesem Zusammenhang anlügt.

Wann immer ein “internationaler Zwischenfall” geschieht, sollte man nicht zuletzt im Hinterkopf haben, wer so einen Zwischenfall gerade dringend braucht um von seinen (innenpolitischen) Problemen abzulenken.

DaRockwilda

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Oeffinger Freidenker: BILD auf Kreuzzug, Teil IX
02/15/2007 12:45 AM
Hurra, hurra, die rechten Schmierblätter sind auch wieder da! Der BILD-Kolumnist Wagner, der hier im Blog ja auch schon einige Male negativ erwähnt wurde, hat seinen geistigen Dünnschiss Druckerschwärze werden lassen. Wie Bildblog berichtet, gelingt es dem guten Mann nämlich nicht nur, schlichtweg faktischen Blödsinn zu erzählen - Mohnhaupt wurde angeblich begnadigt -, nein, wie hier weiter gezeigt werden soll hetzt der Kerl auch wieder einmal wild in der Gegend herum.
Nachdem er suggestiv klar gemacht hat, welches Schlaraffenleben Mohnhaupt jetzt angeblich erwartet (geradezu poetisch, der Neuanfang im Frühling), fährt er fort:

Ihre Opfer liegen unter Grabplatten aus grauem Granit. Sie sind für immer tot. Nur Gott, beim Jüngsten Gericht, kann sie befreien.

Die deutsche Justiz hat Sie, vielfache Mörderin, Brigitte Mohnhaupt, begnadigt. Sie dürfen in Freiheit Wind, Wolken, Regen und die Sonne sehen, während Ihre Ermordeten tief unter der Erde liegen. Der Triumph der Mörderin über die Toten behagt mir nicht. Es behagt mir nicht, dass Brigitte Mohnhaupt mit einer Sonnenbrille den Frühling genießt.

Es ist eigentlich ein widerwärtiges Wühlen in ekelerregendstem Schmutz, sich mit so etwas auseinander zu setzen, aber der Kampf gegen Springer verlangt bisweilen solche Opfer. Pathos Ende. Wie hier geltendes Recht mit Füßen getreten und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen (die Begnadigung ist ungleich der juristisch-formal korrekten Freilassung; im Gegensatz zu Bildblog glaube ich, dass das mit voller Absicht falsch gemacht wurde) ein Rache- und Hassgefühl beim Leser erzeugt werden soll, lässt unangenehme Erinnerungen an die Schlagzeilen der späten 1960er Jahre aufkommen, in denen ähnliche Gefühle gegen die protestierenden Studenten ("Krawallstudenten") geweckt wurden, die letztlich im Mord an Benno Ohnesorg endeten.[Link] [Cache]

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